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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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Prolog
    P ROLOG
     
     
    Erstarrte Stille, brillantheller Stahl.
    Zwei Klingen schimmerten im rauchigen Licht, umgeben von einem gesichtlosen Augenkreis, nicht weniger mitleidlos und glänzend. Ein Hauch von Bewegung, und die Waffen stießen gegeneinander – zerschmetterten die Stille mit dem Klirren ergrimmten Stahles. Heftiger, krächzender Atem entrang sich der Kehle der beiden Kämpfer. Heiseres Stöhnen und unterdrücktes Gemurmel kamen aus dem Kreis der Zuschauer; gesichtlose Augen glitzerten vor Aufregung. Wieder stellte Klinge sich Klinge; der Tod balancierte auf schwingendem Stahl, geduldig, erbarmungslos.
    Die beiden Gegner hatten wenig gemeinsam, außer der tödlichen Geschicklichkeit, mit der jeder seinen Degen führte.
    Der eine, den zunehmender Zorn antrieb, war offensichtlich der Ältere, und seine Fechtkunst verriet, daß die lange gerade zingaranische Klinge seiner Hand wohlvertraut war. Vereinzelte graue Strähnen durchzogen das glatte schwarze Haar und den kurzgestutzten Bart, genau wie seine gutgeschnittenen Züge von ein paar geraden Duellnarben durchzogen waren. Die Narben waren schmal und verblaßt, denn es war schon viele Jahre her, daß die Klinge eines Gegners sein Gesicht getroffen hatte. Ein weinrotes enges Beinkleid und ein Wams aus Samt bester Qualität unterstrichen seine schlanke, muskulöse Figur und seine selbstbewußte Haltung. Auf seinem rechten Ärmel war ein schwarzer Adler eingestickt, das Wappen von Korsts Streitern, dem Eliteregiment der zingaranischen Armee – und darunter der goldene Doppelstern eines Hauptmanns.
    Der andere war ein jüngerer Mann – vermutlich nicht viel älter als die Hälfte der etwa vierzig Jahre des Offiziers. Aber er parierte die Klinge seines Gegners mit der Gewandtheit eines Veteranen, nicht mit der unüberlegten Tollkühnheit der Jugend. Er war ein wenig größer als die sechs Fuß des Hauptmanns, und von bedeutend schwererem Körperbau. Der Jüngere hatte seinen Oberkörper entblößt. Die breiten Schultern und die mächtige Brust waren von tiefem Sonnenbraun, von mehreren Narben unterbrochen. Sie stammten aus Kämpfen und Schlachten, die seinen Schwertarm geschult hatten. Eine schweißverklebte Mähne flatterte im Kampf um sein glattgeschabtes Gesicht. Blaue Augen schwelten grimmig aus den grobgeschnittenen Zügen. Er trug das Lederbeinkleid eines Barbaren aus dem Norden, und in seine prankengleiche Hand hätte ein schweres Breitschwert besser gepaßt als das dünne doppelschneidige zingaranische Rapier.
    Die beiden kämpften in einem dichten Kreis von Soldaten, die sich hier zusammengefunden hatten, um bei diesem Duell zuzuschauen. Die meisten von ihnen trugen das Weinrot und Gold der Königlich Zingaranischen Armee, genau wie das Adlerwappen von Korsts Streitern. Schulter an Schulter mit ihnen standen Männer anderer Regimenter, zusammen mit einigen Kriegern in einfacher, gemischter Kleidung – Angehörige der zingaranischen Söldnerarmee, zu denen auch der jüngere Kämpfer gehörte. Um sie erhoben sich die im Schatten liegenden Wände eines Kasernenschlafraums – Pritschen und Ausrüstungsgegenstände waren dicht an die Wände gerückt worden, um Platz für den Zweikampf zu schaffen.
    Mit angespannten Gesichtern beobachteten sie das Duell. Nicht die geringste Einzelheit des Fechtkampfes entging ihnen. Anfangs hatte fast die ganze Kaserne unter ihrem Begeisterungsgebrüll und bei ihrem hastigen Austausch von Wetten widergehallt. Doch das war gewesen, ehe die beiden Gegner mit ihrem unbeschreiblich flinken Spiel von Hieb und Stich, Angriff und Gegenangriff begonnen hatten. Jetzt war die Aufregung zu groß, ihr Stimme zu verleihen. Die Luft knisterte schier vor Spannung. Die Blicke der Zuschauer hingen an jeder Bewegung der Kämpfenden, und sie warteten mit angehaltenem Atem – genau wie die beiden Gegner, die ihre ganze Geschicklichkeit einsetzten –, daß einer den tödlichen Fehler beginge.
    Beide Duellklingen hatten gerade Blut geleckt. Aus einer oberflächlichen Schnittwunde am Unterarm des Älteren sickerte Blut. Die Klinge des anderen war bei einem Hieb, der dem Hauptmann fast das Rapier aus der Hand gerissen hätte, vom Stichblatt abgeglitten. Der Jüngere blutete aus zwei unbedeutenden Wunden an der linken Seite und einer tieferen Verletzung unterhalb der Schulter, die offenbar seinen linken Arm zeitweilig gelähmt hatte – es waren die Zeichen dreier tödlicher Hiebe, die ins Herz eingedrungen wären, hätte seine blitzschnelle

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