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Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Titel: Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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mehr bezeugen.« Ich sah ihn groß an. »Sie sitzen ganz schön drin.«
    »Wieso? Wo drin?«
    Ich öffnete meine Mappe und holte die Fotos hervor, die ich von meinem Wagen vor dem Restabit Motel gemacht hatte. »Sagt Ihnen das etwas?«
    Er musterte die Schnappschüsse genau und meinte dann gedehnt: »Die sehen denen sehr ähnlich, die Calvert von meinem Auto machte.«
    »Ja, wirklich sehr ähnlich«, erwiderte ich. »Beide wurden mit voller Absicht gestellt. Calverts und meine.«
    »Das ist nicht neu, das haben Sie schon einmal gesagt.«
    »Macht nichts. Was Sie noch nicht gemerkt haben: Das angebliche Erpressungsfoto trägt ein genaues Datum.«
    »Was soll das heißen?«
    »Von Montag, dem Dreizehnten. Und keineswegs von Montag, dem Sechsten.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Sehen Sie sich das Foto doch einmal an.« Ich deutete auf den Schnappschuß, den ich gemacht hatte.
    »Na und?«
    »Der stammt von Dienstag, dem Vierzehnten.«
    »Was geht das mich an?«
    »Sehen Sie da drüben den Neubau? Wie die Stahlträger im Hintergrund gerade auftauchen? Eine gute Kulisse. Und nun vergleichen Sie mal mit dem anderen Foto. Da ist die Kulisse fast aufs Haar dieselbe. Die Stahlträger werden gerade eben sichtbar. Und das haben Sie vergessen: Sie haben diesen schnell wachsenden Neubau außer acht gelassen. Der versieht Ihr Foto mit einem korrekten Datum. Dieses zehnstöckige Apartmenthaus wird nämlich mit Hochdruck gebaut. Ich habe mich genau erkundigt. Im Vertrag steht ein bestimmtes Fertigstellungsdatum, und der Bauunternehmer arbeitet gegen die Uhr. Für jeden Tag, den er einspart, bekommt er laut Vertrag siebenhundertfünfzig Dollar mehr.«
    Baffin bemühte sich, das zu verdauen. Sein Gesicht war eine Studie wert.
    »Also«, fuhr ich fort, »jetzt kommen wir zu dem Mord an Starman Calvert. Er geschah in Ihrem Restaurant. Und zwischen ihm und Ihnen war diese Erpressungsgeschichte. Solange es nur um diese abgekartete Sache ging, hatten Sie weiter kein Motiv, ihn umzubringen. Das heißt, sofern Brentwoods Hintermänner einverstanden sind, daß Sie für die Erpressung den Beweis antreten können. Aber die Sache sieht jetzt sowieso anders aus.«
    »Wieso?«
    »Weil Calvert drohte, zu Ihrer Frau zu gehen.«
    »Dafür hatte er keinen Grund.«
    »Das behaupten Sie — jetzt.«
    »Schön, aber wenn ich nur einen Augenblick mit Brentwood reden kann, ist mein Alibi perfekt. Ich konnte hier gar nicht raus, ohne daß er mich sehen mußte, als er drüben in der Kabine telefonierte.«
    »Er stand mit dem Rücken zur Tür.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Lam?«
    »Sie müssen Farbe bekennen. Sonst verstricken Sie sich immer mehr in die Sache.«
    Baffin wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Was soll ich tun? Ich sitze in der Falle.«
    »Zunächst mal können Sie Vertrauen zu mir haben. Hören Sie gut zu. Frank Sellers wird Sie binnen kurzem anrufen und sich erkundigen, wo ich das Foto von Babe herbekommen habe. Das, auf dem sie gerade umkippt und ihr Tablett mit den Schüsseln fallen läßt.«
    »Er hat schon angerufen. Vor einer Viertelstunde.«
    »Was? Verflixter Bursche! Und was haben Sie ihm gesagt?«
    »Die Wahrheit. Ich werd’ doch in meiner Lage die Polizei nicht anlügen.«
    »Sie haben ihm also gesagt, es hätte sich um ein im nachhinein gestelltes Foto gehandelt?«
    »Ja.«
    »Verdammt! Dieses Foto war meine einzige Garantie gegen die Festnahme. Solange die Polizei nicht wußte, woher es kam, wagte sie auch nicht, mir die Sache anzuhängen. Jetzt haben Sie es fertiggebracht, Ihren Stardetektiv der Polizei unter Mordverdacht auszuliefern, vorausgesetzt, man nimmt nicht gleich Sie.«
    Ich überlegte schnell und sah mich im Büro um. »Wohin führt diese Tür?«
    »In ein Kabinett.«
    »Gibt es da einen Ausgang?«
    »Ja, Sie können über eine zweite Tür eine Treppe zur Küche erreichen. Die benutze ich, um von hier aus...«
    Das Ende des Satzes habe ich nie mitbekommen. Ich war schon auf und davon, durch das Kabinett, über die Treppe, runter in die Küche und durch die Küche zum Hinterausgang. Ich stand auf dem Durchgang zur Straße. Es stank nach Abfällen. Neben dem Hintereingang waren in langer Reihe die Mülltonnen aufgebaut. Zur Straße war es ein verdammt weiter Weg. Zu gefährlich.
    Ich schlich mich wieder in die Küche. Ein chinesischer Koch schnitt gerade Zwiebeln.
    An der Wand hingen ein paar weiße Kittel und Mützen. Ich streifte eine Jacke über und setzte in Windeseile eine Mütze auf, zog sie tief in die Stirn.

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