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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Weberinnen ging …« Sie erinnerte sich, wie jener das Scheunentor zugeworfen hatte. »Er kam aus dieser Scheune heraus, und hinter ihm stand ein Karren. Der war mit irgendetwas beladen.«
    Peril stand schon mitten in der Scheune und untersuchte den Lehmboden, der noch tiefe Radspuren aufwies. Offenbar hatte der Wagen eine schwere Last transportiert. Er sah sich in dem schummerigen Raum um, nahm jeden Haufen, jede Form und jeden Umriss wahr. Das dauerte nicht lange, denn hier war es fast so leer wie in den anderen Scheunen.
    Tief beunruhigt und beschämt ging er zu Eloise.
    »Ihr hattet Recht.« Er packte sie an den Schultern und starrte ihr ins Gesicht, das ihre Erregung widerspiegelte. »Es gibt nur eine Erklärung für die Fässer hier. Er wollte sie wegschaffen. Und man braucht nicht lange zu raten, wohin und zu wem er sie bringen wollte.«
    Doch in die Freude und Erleichterung, dass er endlich von Hadrics Verrat überzeugt war, fiel ein Wermutstropfen: Der Mann, der Zugang zu allem hatte, was auf Whitmore noch wertvoll war, hatte sie verraten. Und sein Verrat war tiefer und weitreichender als … da kam ihr ein noch furchtbarerer Gedanke.
    »Peril, was ist denn mit dem Rest des Weins?«
    Er drückte ihre Arme fester. »Ich habe Hadric angewiesen, ihn mit den Hausknechten in die ersten beiden Kammern im Keller zu schaffen, damit man ihn leichter transportieren könne, wenn Bromley kommt. Und wenn es ihm gelungen ist, diese Fässer hierher beiseite zu schaffen …« Er brach unvermittelt ab. »Los, schnell!«
    Peril ergriff ihre Hand und eilte zur Tür. Als die großen rostigen Angeln quietschten und die Brettertür aufsprang, traten sie hinaus in die rosige Spätabendsonne und sahen sich einer kleinen Menschenmenge gegenüber, die aus Perils Mannen, obdachlosen Kätnern, Handwerkern, Scherern und Milchmädchen, Weberinnen, Lehrjungen, Stallknechten und Mägden bestand.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen – allenthalten grinsende, schmunzelne Gesichter, Scherzworte flogen hin und her. Wie versteinert sah Eloise an sich selbst hinunter und fand ihr Gewand verknautscht und die Haare zerzaust … und mit Heuhälmchen übersät. Es hätte nicht deutlicher sein können, was sie in der Scheune getrieben hatten. Jemand fing an zu johlen, die anderen stimmten ein. Verschämt verbarg Eloise ihr Gesicht an Perils Brust.
    Der ließ ihre Hand los und legte einen Arm um sie und drückte sie an sich, und sie sah zu ihm hoch, lächelte trotz aller Peinlichkeit … und fand, dass sein Blick auf mehrere Reiter geheftet war, die auf einer Seite der Menschenmenge standen.
    An der Spitze stand ein stämmiger Mann mit blühendem Gesicht, in einer Tunika aus schwerem Samt, auf der eine goldene Amtskette prangte. In seiner Begleitung war eine Hand voll Männer in leichter Rüstung, zwei trugen Helme und Wappen auf der Brust, und auch die Schabracken ihrer Pferde schmückten die Farben von Adelshäusern. Die Mienen der Ritter verrieten, dass sie einen Gutteil der Geschehnisse in der Scheune belauscht und sich davon überzeugt hatten, dass man dort mit Eifer und Ausdauer zur Sache gegangen war.
    »Whitmore!« rief der Mann an der Spitze des Zugs.
    Peril nickte, und dann zog er Eloise mit sich, als er zu dem berittenen Kontingent ging. Als er den Mann begrüßte, hatte sie schon erraten, um wen es sich handelte.
    »Lord Bromley!« Peril lockerte seinen Halt um Eloise gerade so viel, um eine leichte, aber formvollendete Verbeugung zu machen. »Ihr überrascht mich, Mylord Schatzmeister. Man hat mir Eure Ankunft nicht gemeldet, sonst hätte ich Euch gebührend empfangen.«
    Bromley saß ab und überließ einem seiner Männer die Zügel.
    »Gebührend vielleicht. Doch eine denkwürdigere Vorstellung hättet Ihr mir wohl kaum bieten können. Hoffen wir, dass Euer ›Zwiegespräch‹ in jener Scheune zu einem guten Ergebnis führte.«
    »Doch, ja, Mylord!« presste Peril hervor. »Darf ich Euch meine frisch angetraute Gemahlin, Eloise d’Argent, vorstellen?«
    »Sehr erfreut, meine Liebe.« Bromley streckte ihr die Hand entgegen, und mit weichen Knien wankte sie auf ihn zu und erwies ihm die Reverenz. Mit Blick auf Peril sagte er: »Ich war der Ansicht, dass Ihr unverheiratet seid.«
    »Die Hochzeit fand erst kürzlich statt«, erwiderte Peril.
    Bromleys schwabbeliges Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Und zweifellos müsst Ihr Euch noch zusammenraufen.«
    »Zweimal täglich!« rief ein Scherzbold aus der Menge.
    Das ließ an

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