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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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verwandte.
    »Nur dann nicht, wenn ich der festen Überzeugung war, dass es bessere Mittel und Wege gibt, bestimmte Dinge zu tun, um meinen Mitschwestern zu helfen. Genauso habe ich versucht, Euch und den Menschen von Whitmore zu helfen.«
    »Indem Ihr Urteile fällt, Euch in alles einmischt und mir den Gehorsam verweigert?«
    Sie stöhnte auf. Sie hatte beabsichtigt, die Atmosphäre zu reinigen und dann ein bisschen Honig zu verabreichen … aber dies … die Situation drohte, ihr zu entgleiten.
    »Ja. Ich muss täglich im Rahmen meiner Pflichten als Hausherrin und Herrin über das Gut ›Urteile fällen‹. Wie lange würde es andernfalls dauern, bevor alles wieder in den trostlosen Zustand wie in der Zeit vor meiner Ankunft zurückfiele? Und was die Einmischung angeht … ohne sie würdet Ihr noch in einem verdreckten baufälligen Großen Saal hocken, ohne Hoffnung auf Heirat, einen Erben oder eine Möglichkeit, Eure verflixten Abgaben zu zahlen! Ich habe mich unermüdlich für Euch abgerackert, und Ihr behandelt mich immer noch wie eine feindliche Geisel in Eurem Lager.«
    »Ich behandele Euch wie das eigenmächtige, widerspenstige Weib, das Ihr seid.«
    »Sehr wohl. Ich gestehe Euch zu, dass ich gelegentlich eigenmächtig handele. Auf dass es von den Himmeln widerhalle! Welche Neuigkeit!« Sie trat einen Schritt näher auf ihn zu und reckte das Kinn. »Und inwiefern hat Euch das Ungelegenheiten bereitet, Mylord? Welch großes Unrecht habe ich Euch oder Euren Leuten mit meinem schrecklichen Ungehorsam angetan? Ich bin im Wald spazieren gegangen, und Ihr habt Euch Sorgen gemacht.«
    »Ihr … Ihr lasst es mir gegenüber am nötigen Respekt fehlen.«
    »Weil ich meine Worte nicht mit Honig bestreiche und Euch unaufgefordert damit füttere?« Sie wich in gespieltem Entsetzen zurück. »Dafür sollte man mich strecken, rädern und vierteilen. Zumindest jedoch in Eisen legen. Aber erst, nachdem Ihr mit Hadric ebenso verfahren seid – dessen Speichelleckerei unrühmliche Taten bemänteln sollte und welche Euch mehr Schaden zufügte als meine arme Zunge.«
    »Ihr maßt Euch eine Autorität an, die Euch von Rechts wegen … nicht zusteht.«
    »Habe ich jemanden aus seinem Amt vertrieben? Wen denn? Haltet Ihr noch eine andere Gattin irgendwo versteckt?« Sie kam noch näher, so dass er jetzt zurückwich. »Ich kann nur das an Autorität einfordern, was man mir entgegenbringt, Mylord. Das ist die einzige Autorität, die eine Frau jemals hat. Und wenn andere auf Whitmore mir ihre Zusammenarbeit anbieten, ihre Gefolgschaft und ihre Hilfe, dann nur, weil sie irgendeinen Wert in mir erkennen. Ganz im Gegensatz zu Euch.«
    Die letzten Worte schnürten ihr die Kehle zu. Ihre Augen brannten. Sie wollte ihn niederstarren, wollte, dass er den Blick zuerst abwandte … wollte, dass er sich ihr unterwarf. Aber sie spürte, wie ihr die Tränen aus den Augenwinkeln quollen, und schlug die Wimpern zuerst nieder, mit sich selbst ob ihrer Schwäche hadernd.
    »Ja, ich habe Fehler. Viele sogar.« Ihre Stimme war belegt. »Aber sicher muss man sie gegen meine Stärken und Vorzüge aufwiegen … mit dem Guten, das ich tue, und dem Guten, das zu tun ich mich so heiß bemühe.« Sie zwang sich aufzublicken, und er funkelte sie böse an! Bitterböse!
    »Nun, auch Ihr habt Fehler, Mylord. Ihr seid ein Dickschädel, aufbrausend und unergründlich. Ihr haltet mich des Nachts in Euren Armen und bei Tag auf Abstand.« Sie wich seinem Blick aus, unfähig, ihn anzusehen, während sie ihre geheimsten Gedanken preisgab. »Ihr weigert Euch, mit mir zu sprechen, außer um Befehle zu erteilen oder mich abzukanzeln. Ihr lasst mich winzige Einblicke von der Wärme und dem Humor erhaschen, die in Euch stecken, dann verschließt Ihr Euch wieder wie der schlimmste aller Geizhälse. Ihr beratet Euch mit Euren Männern und erteilt ihnen Rat … doch ich, die ich Euer Lager teile, muss mir aus Gesprächsfetzen, die Ihr mir wie Brocken hinschmeißt, zusammenreimen, dass wir uns am Rand einer blutigen Fehde befinden!« Wellen der Kränkung und des Zorns spülten über sie hinweg. »Warum könnt Ihr einem Schuft wie Hadric Euer ganzes Hab und Gut anvertrauen, mir aber nicht einmal das kleinste bisschen …«
    »Wovon?« Er packte sie an den Handgelenken, um sie am Weglaufen zu hindern. »Was habe ich Euch denn vorenthalten? Ich habe Euch meinen Namen und ein Drittel meines Besitzes gegeben …«, als sie aufsah, blickte er noch finsterer drein, »o ja, ich habe am

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