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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Rundgang durch das Dorf, wenn sie sich nach einem Koch erkundigten. Roxanne, Blaines Frau, und Johanna, die Witwe Micahs des Küfers, wurden für ihre Pasteten und köstlichen Suppen gerühmt. Der Earl und Eloise spürten alle drei auf und baten sie, mit in den Großen Saal zu kommen und die Küchen zu übernehmen. Alle drei versicherten, es sei ihnen eine große Ehre, ihrem Herrn auf diese Weise dienen zu dürfen.
    »Sicher fühlen sie sich weniger geehrt, wenn sie erst einmal sehen, in was für einen Saustall sie da geraten!« murmelte der Earl auf dem Rückweg zum Wohnturm.
    Am nächsten Morgen empfing Eloise die drei Neuen in den Küchen und unterwies sie darin, wie man eine Küche in einem Adelshaushalt unterhielt.
    Als es Zeit wurde, eine Mahlzeit für die Burgbewohner zuzubereiten, wurde ein kleines Feuer in dem riesigen Herd entzündet. Schon bald quoll dichter Rauch heraus und scheuchte alle in die entfernteste Ecke der Küche.
    »Kein Wunder, dass sie alles, was sie in die Finger bekamen, anbrennen ließen«, sagte Johanna und schnitt eine Grimasse. »Wer könnte es denn beim Kochen in diesem Qualm aushalten?«
    »Wir brauchen einen neuen Kamin«, sagte Ralph, der ehemalige Metzger.
    Man fand keinen einzigen Maurer auf Whitmore, und in ihrer Verzweiflung rief Eloise den Mann herbei, der mehr vom Feuer verstand als sie. Pascoe sträubte sich zunächst, in der Küche Dienst zu verrichten, doch als sie sich auf die Anordnungen seines Herrn berief, lenkte er ein. Das qualmende Feuer wurde gelöscht, und schon kletterte er furchtlos die Esse hinauf und prüfte das Problem von allen Seiten. Der Befund lautete: ein verstopfter, verdreckter Kamin. Und nach einigem Hin und Her willigte er ein, mit einem oder zwei Jungen auf das Dach zu steigen und den Schornstein zu reinigen.
    Eloise hielt es nicht aus, untätig den Klopf- und Kratzgeräuschen zu lauschen. Neugierig steckte sie den Kopf in den Abzug, just in dem Augenblick, als ein Regen aus Ruß herniederrieselte. Mit zusammengekniffenen Augen taumelte sie zurück, spie fettige Ascheflocken aus und schnappte nach Luft. Und gerade jetzt kam Lord Peril mit Sir Michael herein, um ihr mitzuteilen, dass sie zwecks Beaufsichtigung der Frühjahrsbestellung zu den nördlichen Feldern reiten wollten, um sich anschließend um das Feuer in der Schmiede zu kümmern.
    Beim Anblick des schwarz verschmierten Gesichts, das farblich so gut zum Nonnenhabit passte, brach Peril in schallendes Gelächter aus.
    Erschrocken hielten ihr die Köchinnen einen Leinenlappen hin, doch da sie keine Erfahrungen mit Nonnen hatten, wagten sie nicht, sie anzufassen. Peril erkannte ihre Not und beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    »Ich kann dem nichts Komisches abgewinnen«, sagte Schwester Eloise tadelnd, als sie ihn lachen hörte.
    »Aber nur, weil Ihr Euer Gesicht nicht sehen könnt«, sagte er. Er stellte sie neben den Waschtrog, drückte ihren Kopf darüber und schöpfte mit der Hand Wasser. »Schließt die Augen.«
    Er bespritzte sie immer wieder. Zuerst spuckte sie und wehrte sich, aber als der Ruß weggespült war, schob sie seine Hände weg und machte allein weiter. Die weiße Unterseite ihres Schleiers und das Gebende waren rußgeschwärzt und klatschnass, als sie sich aufrichtete und nach dem Leinentuch tastete. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, wies ihr Gesicht einen grau-blauen Rand auf.
    »Ist alles weg?« fragte sie und hielt inne, als sie ihn seine Lippe kauen sah.
    »Bis auf das Grau. Oder ist es Blau?«
    »Was?« Besorgt versuchte sie, ihr Spiegelbild im Wasser zu sehen.
    »Gebt mal her!« Er zog ihr das Leinentuch aus den Händen und begann, ihr Gesicht abzutupfen und darin herumzureiben. Jedes Mal, wenn sein allzu forsches Vorgehen empörten Protest bei ihr hervorrief, hielt er inne, um ihr Gesicht sanft mit den Fingern zu streicheln. Unter seinem Blick und seinem beherzten Zugriff blieb sie stocksteif stehen. Als er sich an den Schmutzring am Rand ihres Gesichts vorgearbeitet hatte, schien es die natürlichste Sache der Welt zu sein, die Haarnadeln zu ziehen, mit denen sie ihre Kopfbedeckung festgesteckt hatte.
    Mit ein paar raschen Handgriffen hatte er sie entfernt und in ihre Hand gelegt. Völlig überrumpelt und ungläubig starrte sie ihn an.
    »Was macht Ihr da …«, keuchte sie, als er an den Bändern des Gebendes nestelte. »Halt!«
    Er zerrte an dem Stoff, und sie wehrte sich, stand dann aber plötzlich doch fast barhäuptig da.
    Eloise wurde ganz,

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