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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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erleichtern kann …«
    »Erleichtern? Die Arbeit?« Entgeistert schnappte die Äbtissin nach Luft. »Ihr habt in diesem Haus eine Spur der Verwüstung hinterlassen, überall, noch im hintersten Winkel, und das alles unter dem Vorwand der Arbeitserleichterung !«
    »Aber wenn man doch nur auf mich hören wollte …«
    »Auf Euch hören? Auf Eure hirnverbrannten Ideen? Und noch mehr Unglück über uns bringen? Als ob wir in der Fastenzeit nicht schon genug zu leiden hätten!«
    Die Äbtissin wankte auf den Gang zwischen den Tischen zu, kam allerdings nicht von der Stelle, denn die Secretaria stand auf dem langen Gewand ihrer Vorgesetzten. Andernfalls hätte Eloise den Zorn aus erster Hand zu spüren bekommen. Aber als sich die Klostervorsteherin umdrehte, um ihren Habit von der alten Nonne zu befreien, nutzte Eloise die Gelegenheit, ließ den Schaumlöffel fallen und entzog sich ihrem Zugriff.
    »Alles putze ich wieder blitzblank, Ehrwürdige Mutter, das gelobe ich.«
    »Untersteht Euch!« Die Äbtissin kam um den Tisch herum, und Eloise fand den Fluchtweg durch eine hohe Mauer aus Kornfässern versperrt, welche man auf ihr eigenes hartnäckiges Betreiben neben den Tischen aufgebaut hatte, um den Küchenschwestern Lauferei zu ersparen. Sie sah sich von einer Seite den zornigen Blicken der Küchenschwestern und von der anderen den neugierigen Mienen der Nonnen ausgesetzt, die im Eingang standen. Fast das halbe Kloster war Zeuge ihrer Not.
    Es gab kein Entrinnen. Eloise fügte sich in ihr Schicksal, erwartete gefasst die Strafe, welche die Äbtissin für angemessen hielt. Eine wahre Führernatur, dachte die Novizin bei sich, übernimmt stets die Verantwortung für ihr Tun … für Erfolge wie für Fehlschläge.
    »Ehrwürdige Mutter!« ertönte in diesem Augenblick eine aufgeregte Stimme aus dem Pulk, welcher die Treppen und den Eingang verstopfte. »Reiter … Soldaten!« Eine korpulente kleine Nonne kämpfte sich durch die Menge und blieb bei der Äbtissin stehen. Atemlos vom Laufen und von Rauch und Gestank überwältigt, wankte sie auf einen der übervollen Tische zu. »In … innerhalb der Klostermauern … auf dem Hof!« stieß sie unter heftigem Husten hervor.
    Ein eisiger Schreck durchfuhr die Anwesenden.
    »Bewaffnete?« fragte die Äbtissin nach. »Ach, du lieber Gott – und ausgerechnet in der Passionszeit? Haben sie etwa das Klostertor gesprengt?«
    Die kleine Nonne schüttelte heftig den Kopf, hielt sich die Seite, während sie um Atem rang. »Aber … auf dem Hof … sie verlangen, Euch zu sprechen!«
    Angesichts der drohenden Gefahr, die möglicherweise weit schlimmere Folgen als eine verspätete Mahlzeit oder eine verrußte Küche zeitigen würde, begnügte sich die Äbtissin nun damit, Eloise einen bitterbösen Blick zuzuwerfen.
    »Und Ihr … begebt Euch in Eure Zelle und rührt Euch nicht vom Fleck, bis ich nach Euch schicke! Sorgt dafür, dass sie dort hingeht, Schwester Archibalda«, befahl sie ihrer Stellvertreterin. Dann ging sie zur Treppe, wild gestikulierend, wie eine aufgeregte Habichtmutter, die ihrem Nachwuchs das Fliegen beibringen will. »Und ihr anderen alle … ab mit euch in die Kapelle und auf die Knie. Los, sofort! «
    Gottlob gelang es den älteren Nonnen dank ihres besonnenen Verhaltens die helle Aufregung in geordnete Bahnen zu lenken: Als die Schwestern mit ihren Schützlingen den Kreuzgang erreichten, welcher in die Kapelle führte, verlangsamten die Älteren ihren Schritt und begannen laut und emphatisch zu beten. Allmählich gingen der Lärm des Fußgetrappels und die Schreckenslaute der Mädchen im gleichmäßigen Singsang des »Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnaden …« unter.
    Gleich nach einer grassierenden Pest waren Bewaffnete vor den Toren – oder gar innerhalb der Mauern – die schlimmstmögliche Bedrohung für ein Nonnenkloster. Kirchlicher Grundbesitz, vor allem wenn es sich um so reiche Klöster wie das der »Tugendbräute« handelte, wurde in den blutigen Machtkämpfen zwischen den Adelshäusern leicht zum Objekt der Begierde. Und war erst einmal das Klostertor gewaltsam geöffnet, ließ sich die Lüsternheit der Soldaten kaum zügeln und machte die Mägde des Himmels nicht selten zu billiger Beute.
    Eloise spürte Schwester Archibaldas Hand an ihrem Ellbogen. »Kommt, meine Tochter. Sputen wir uns – die Küchen werden immer als Erstes geplündert.«
    Plötzlich kam wieder Bewegung in Eloise, doch strebte sie nicht etwa der Tür zum Nebengebäude mit dem

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