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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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nicht für notwendig, ihn aufzuklären; bei den Schweinchen handelte es sich vermutlich um den verspäteten Wurf einer Sau, Spanferkel, die noch nicht an feste Nahrung gewöhnt und wählerischer als erwachsene Tiere waren. Sie begleitete Peril in die Küchen. Er war immer noch ziemlich grün im Gesicht. Der Gestank von ranzigem Fett und verkohltem Essen, der ihm dort entgegenschlug, trug weder zur Verbesserung seiner Gesichtsfarbe noch seiner Laune bei.
    Er stellte sich mitten in die völlig verdreckte Küche und explodierte. »Raus!« brüllte er die Köchinnen und ihre Helfer an und jagte sie eigenhändig in die Flucht. »Ihr gehört nicht mehr zu meinem Haushalt!« Während sie davonstoben, wandte er sich an Eloise.
    »Vermutlich habt Ihr mir auch dazu einen Rat zu erteilen?«
    »Ja.« Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Doch bin ich nicht sicher, ob Ihr die Küche tatsächlich niederbrennen und eine neue bauen wollt?«

10. KAPITEL
    Die Küchensanierung, auf die sich Eloise schließlich mit dem Burgherrn einigte, hätte selbst nach einer Feuersbrunst nicht radikaler ausfallen können. Als sie die Litanei ihrer Verbesserungsvorschläge beendete, baute er sich mit verschränkten Armen vor ihr auf und fragte spöttisch: »Und wer soll die ganze Arbeit machen?«
    Sie dachte kurz darüber nach.
    »Kommt mal mit.«
    Eloise führte ihn zu den Toren hinaus und hinunter zu den Katen, um nach geeigneten Küchenhilfen Ausschau zu halten. Aus einer armseligen Hütte am Dorfrand rief eine alte Frau Eloise im Vorbeigehen etwas zu. Es war dieselbe, mit der sie vor zwei Tagen gemeinsam gebetet hatte.
    »Eure Lordschaft, ich weiß nicht, ob ihr dieses Mütterchen kennt … sie sagt, sie sei Eure alte Amme.«
    »Meine Amme? Morna?«
    Peril ließ sich ohne weiteres dazu bewegen, auf einem Fass Platz zu nehmen. Eloise schob einen Hocker aus der Hütte heraus und setzte sich darauf, während die alte Morna dem Earl von seiner Mutter Lady Alicia erzählte und von den Tagen, als jene Herrin auf Whitmore war.
    Lady Alicia hatte nicht viel Englisch sprechen können und sich im kalten, öden Whitmore von Anfang an unwohl gefühlt. Gelang es ihr schon nicht, das Herz des Earl zu erobern, der es bereits anderweitig vergeben hatte, so konnte sie ohne Beherrschung der Landessprache erst recht nicht die Bewohner der Burg für sich gewinnen. Sie war einsam und wurde immer schwermütiger, als die Zeit ihrer Niederkunft herannahte. Mit der Geburt des Kindes erholten sich ihre Lebensgeister, und sie tat ihr Bestes, ihre Aufgaben als Burgherrin zu erfüllen.
    Aus ihrer Heimat Burgund hatte Lady Alicia wunderschöne Banner und Wandteppiche, kostbare Einrichtungsgegenstände aus Italien und dem Orient und erlesene Speisen und Weine mitgebracht. Whitmore wäre beinahe eine der schönsten Burgen Englands geworden.
    Dann kam die stürmische Schicksalsnacht, in der die verstoßene Buhle des Earl gewaltsam in den fast vollendeten Bergfried eindrang und den Geliebten aufforderte, sich zwischen ihr und seiner reichen Gemahlin zu entscheiden. Der Burgherr hatte jedoch schon seine Wahl getroffen und verwehrte seiner Verflossenen künftig den Zutritt.
    Die Jahre gingen ins Land, und den alten Earl quälten Gewissensbisse. Er begann, sich nach seiner verlorenen Liebe zu verzehren. Von Lady Alicia entfremdete er sich immer mehr, und als sie bei einer Totgeburt starb, kam ihm der Fluch in den Sinn, den seine Geliebte in jener verhängnisvollen Nacht ausgesprochen hatte. Fortan glaubte er, in jedem Ungemach, das ihm zustieß, das Wirken des Fluchs zu erkennen.
    Alle schwiegen betreten. Eloise beobachtete, wie der Earl mit der ihm so sattsam bekannten Geschichte haderte, die ihm zur Abwechslung einmal aus einer anderen Perspektive erzählt wurde. Sie spürte, wie nahe ihm das tragische Schicksal seiner Mutter ging, das ihn immer noch an Leib und Leben und auch sein Vermögen bedrohte. Jetzt begriff sie, wie solch eine Geschichte die Herzen und Sinne schlichter Gemüter zu erhitzen vermocht hatte.
    »Habt Dank, Mütterchen«, sagte er. Er erhob sich und wandte sich zum Gehen.
    »Wartet!« Eloise packte ihn am Ärmel und hielt ihn fest, während sie sich wieder zur Alten umdrehte. »Erzählt uns doch, Mutter Morna, wer hier im Dorf eine gute Mahlzeit zubereiten könnte? Wer kocht auf Whitmore denn am allerbesten?«
    »Das will ich Euch sagen – Ralph der Metzger. Mit einer Lammkeule vollbringt er wahre Wunder.«
    Ralphs Name fiel immer wieder auf ihrem

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