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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Keith und sein
Ultimatum und fragte sich, ob er ihrer Familie erzählt hatte, daß sie schwanger
und gar nicht legal verheiratet war. Quinn mußte ähnliche Gedanken hegen, denn
er lächelte unverschämt zufrieden. »Was ist mit Keith und Tess? Kommen sie
auch?« fragte Melissa rasch.
    Banner schüttelte den Kopf. »Tess'
Mutter und ihr Vater sind zu Besuch, da konnten sie nicht fort.« Sie machte
eine Pause und fügte stirnrunzelnd hinzu: »Aber Keith sagte, ich sollte dir
ausrichten, er käme wie verabredet am Mittwoch.«
    Melissa schluckte und warf Quinn,
der ausgesprochen heiter wirkte, einen wütenden Blick zu. Dann beschloß sie,
ihn zu ignorieren, und führte ihre Schwägerinnen ins Hotel.
    Später, kurz vor Ankunft des Zuges
aus Port Hastings, fuhr Quinn zum Bahnhof, um Melissas Brüder .abzuholen.
    Im gleichen Augenblick, als sie Adam
und Jeff sah, wurde ihr klar, daß sie nichts von ihrem Geheimnis wußten; sie
waren gekommen, um zu sehen, ob sie ihnen verziehen hatte, daß sie so lange
über das Schicksal ihres Vaters geschwiegen hatten. Mit ausgebreiteten Armen
lief sie auf ihre Brüder zu, umarmte sie stürmisch und küßte sie auf beide
Wangen.
    Jeffs Augen waren verdächtig feucht,
als er seine Schwester betrachtete. »Schön, dich zu sehen, Kleines«, sagte er
sanft.
    Adam warf einen Blick auf das
Automobil, so verdächtig nahe am Eingang geparkt, und schüttelte den Kopf. »Du
solltest Melissa auch so etwas schenken«, sagte er zu Quinn.
    Quinn verdrehte die Augen, und
Melissas Brüder lachten verständnisvoll.
    »Wo sind die beiden Hexen
überhaupt?« fragte Jeff.
    Seine Frage beantwortete sich von
selbst, als Fancy mit strahlendem Gesicht aus dem Hotel kam und sich in Jeffs
Arme schmiegte. Der Blick, den ihr Bruder und ihre Schwägerin austauschten,
bewies Melissa, daß endlich wieder alles zwischen ihnen in Ordnung war.

Fünfundzwanzig
    Eustice Rafferty saß in einer schattigen
Ecke des Blue Pig Saloon, ein Glas Whiskey in der Hand, und beobachtete
scharf den schmutzigen kleinen Mann vor ihm. Es war ein Fehler gewesen, begriff
Eustice jetzt, Quinn und seine Frau töten zu wollen. Wenn dieser Hurensohn in
seinem Waggon gestorben wäre, hätte seine Qual höchstens Sekunden gedauert, und
Eustice wollte, daß er noch fünfzig Jahre litt ... Allerdings würde es nicht
einfach sein, Sever dazu zu überreden, Quinn am Leben zu lassen ...
    Jake bewegte sich nervös. Langes
Stillsitzen hielt er nicht aus, denn immer nagte irgendeine Ungerechtigkeit an
ihm. Seine Augen glühten wie im Fieber, und sogar seine Stimme war rauh und
heiser. »Alle zusammen auf einem Picknick«, murmelte er. »Eine bessere
Gelegenheit bekommen wir nicht, Rafferty.«
    Eustice lehnte sich zurück. Auch er
war nicht viel geduldiger als Jake, aber er gab sich gern den Anschein von
Überlegenheit. »Nur die Frau«, sagte er entschieden.
    Sever befeuchtete die Lippen. Seine
Frau, Becky, hatte ihn erst kürzlich verlassen, um in Quinns Haus zu arbeiten,
und Jake war überzeugt, zum Hahnrei gemacht worden zu sein. »Nein«, sagte er.
»Ich will ihren Jungen gegen das Mädchen habe ich nichts.«
    Eustice kam plötzlich zu Bewußtsein,
daß es stimmen mußte, was er über Sever gehört hatte: daß sein hitziges
Temperament ihm schon vor langer Zeit den Verstand geraubt hatte. Er war etwas
verwirrt im Kopf, und deshalb war nicht mit ihm zu reden.
    Eustice nickte lächelnd. »Wie du
willst, Jake«, sagte er. »Wir tun, was du sagst.«
    Die beiden Männer verbrachten eine
weitere Stunde mit Reden und Pläneschmieden, bevor sie durch die Hintertür den
Saloon verließen. So hatte Eustice es vorgeschlagen. Er wollte Sever etwas
zeigen, hatte er gesagt.
    Die Nachmittagssonne schien auf die
Klinge von Eustices Jagdmesser. Mit einem zufriedenen Lächeln stach er es in
Severs Bauch.
    Sever machte ein gurgelndes Geräusch
und taumelte zu Boden. Der verwunderte Ausdruck wich nicht mehr von seinem
Gesicht.
    Eustice zog gelassen das Messer aus
dem leblosen Körper seines Freundes uns spülte die Klinge in einem nahen
Regenfaß ab. Als er das Messer wieder eingesteckt hatte und auf die Straße
trat, war er davon überzeugt, diesem armen Kerl einen Gefallen erwiesen zu
haben.
    Gillian schaute von Mitch zu Melissa, die
beide an dem Kricketspiel teilnahmen, und dann zu Quinn, der an einem
Zedernstamm lehnte und das fröhliche Paar stirnrunzelnd betrachtete. Er hatte
seine Krawatte gelöst, die obersten drei Hemdknöpfe geöffnet, und sein Haar

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