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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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waren zu einem Kreis verschränkt, der Corum zu umgeben schien. In seinen Träumen sprach er zu den Gestalten, sagte ihnen, daß er sie nicht verstehen konnte, daß er nicht wußte, was sie von ihm wollten. Er befahl ihnen aufzuhören. Aber sie ließen sich nicht in ihrem Gesang unterbrechen. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Köpfe zurückgeworfen. Sie beteten.
    »Corum. Corum. Corum. Corum.«
    »Was wollt ihr?«
    »Corum. Hilf uns. Corum.«
    Er brach aus ihrem Kreis, rannte in den Wald und wachte auf. Er wußte, was mit ihm geschah. Sein Geist hatte sich verwirrt und begann sich selbst etwas vorzuspielen. Nicht ausreichend beschäftigt, hatte er damit begonnen, Phantome zu erfinden. Corum hatte noch nie gehört, daß einem Vadhagh etwas Ähnliches widerfahren war, aber mit Mabden sollte derartiges häufig genug geschehen. Lebte er etwa, wie Shool ihm einst erklärt hatte, noch immer in einem Mabden-Traum? War der Traum der Vadhagh und der Nhadragh schon vollständig ausgeträumt? Und träumte er deshalb einen Traum in einem arideren Traum?
    Aber diese Überlegungen trugen nicht zu seiner geistigen Gesundheit bei. Er versuchte sie zu verscheuchen. Er begann daran zu denken, bei jemandem Rat zu suchen. Aber es gab niemanden mehr dafür. Die Lords der Ordnung und des Chaos herrschten auf dieser Ebene nicht länger, hatten keine Diener mehr, denen sie einen winzigen Teil ihres kosmischen Wissens anvertrauten. Corum selbst wußte mehr über philosophische Angelegenheiten als irgend jemand sonst in seiner Welt. Aber es gab noch die weisen Vadhagh aus Gwlas-cor-Gwrys, der Stadt in der Pyramide, die von diesen Dingen vieles wissen mochten.
    Er entschloß sich, falls die Stimmen und die Träume nicht bald aufhören würden, eine Reise zu den anderen Burgen, auf denen Vadhagh lebten, anzutreten und dort Hilfe zu suchen. Schließlich bestand auch die Möglichkeit, überlegte er, daß die Stimmen ihm nicht von Burg Erorn fort folgen würden.
    Seine Ritte wurden immer wilder, und er erschöpfte alle seine Pferde. Er ritt weiter und weiter weg von Burg Erorn, als sei er auf der Suche nach irgend etwas. Aber er fand nichts anderes als die See im Westen und die Moore und Wälder im Osten, Süden und Norden. Es gab hier keine Mabden-Dörfer, keine Gehöfte, nicht einmal die Hütten von Köhlern oder Waldmenschen, denn die Mabden hatten kein Verlangen mehr nach dem Land der Vadhagh seit dem schrecklichen Fall von König Lyr-a-Brode. War es wirklich das, was er suchte? Corum wunderte sich über sich selbst. Die Gesellschaft von Mabden? Spiegelten die Stimmen und die Träume sein Verlangen wider, an der Seite von Mabden Abenteuer zu bestehen? Der Gedanke bereitete ihm Schmerzen. Für einen Augenblick sah er Rhalina deutlich vor sich, wie sie in ihrer Jugend gewesen war, strahlend, stolz und stark.
    Mit seinem Schwert hieb er nach Farnwedeln. Mit seiner Lanze stach er nach Baumstümpfen. Mit seinem Bogen schoß er auf Steine. Eine Parodie der Schlacht. Manchmal warf er sich ins Gras und weinte.
    Und die Stimmen riefen weiter nach ihm:
    »Corum! Corum! Hilf uns!«
    »Euch helfen?« schrie er zurück. »Es ist Corum, der Hilfe braucht!«
    »Corum. Corum. Corum...«
    Hatte er diese Stimmen schon einmal gehört? War er schon einmal in einer Lage wie dieser gewesen?
    Es schien Corum so, als habe er schon Ähnliches erlebt, aber wenn er sein Leben an sich vorüberziehen ließ, wußte er, daß es darin nichts Dergleichen gegeben hatte. Er hatte niemals diese Stimmen gehört und diese Träume geträumt. Und trotzdem war er sich sicher, daß er sich aus einer anderen Zeit daran erinnerte. Vielleicht aus einer anderen Inkarnation? War er wirklich der Ewige Held?
    Müde, manchmal völlig erschöpft, manchmal ohne seine Waffen, manchmal auf lahmendem Pferd, kehrte Corum immer wieder nach Burg Erorn am Meer zurück, und unter der Burg schlug die Brandung gegen die Felsen und ihr Dröhnen vermischte sich mit dem Pochen von Corums Herz.
    Und dann, als er eines Tages wieder über die Schwelle des Burghofes taumelte und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, berichteten ihm seine Diener, daß ein Besucher auf Burg Erorn eingetroffen war. Der Fremde erwarte Corum in einem der Musikzimmer, das Corum vor einigen Jahren verschlossen hatte, weil die Süße seiner Musik ihn zu sehr an Rhalina erinnerte, deren Lieblingszimmer es gewesen war.
    »Sein Name?« murmelte Corum. »Ist er ein Mabden oder ein Vadhagh? Was will er hier?«
    »Er wollte uns

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