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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Frauen, von denen eine schwer verletzt zu sein schien. Sie hatte blutgetränkte Kleidung und sich bis jetzt nicht bewegt. Die andere war aufgesprungen, stand Seite an Seite neben dem Mann, der angriffslustig in meine Richtung sah und sich überraschend schnell mit der geänderten Situation abzufinden schien.
    Alle waren vollkommen durchnässt und sicher unterkühlt. Der Absturz in diese Höhle hatte deutlich sichtbare Schrammen und Schnitte an ihren Körpern hinterlassen. Der Mann hatte eine kleine Projektilwaffe auf mich gerichtet, welche zuvor neben ihm auf dem Felsen gelegen hatte.
    Ich war ihm dankbar dafür, das er mir damit Gelegenheit bot, das Vorgehensmodell der Kulturbehörde für den Erstkontakt mit primitiven Kulturen fast lehrbuchartig durchzuführen.
    Ich rotierte zu ihnen hin, nahm dem reglosen Mann die Waffe ab und begab mich wieder auf meine Ausgangsposition, bevor den Individuen bewusst geworden war, dass ich mich bewegt hatte.
    Sie reagierten bestürzt. Die Frau sagte etwas. Der Klang ihrer Stimme ging im Rauschen des Wasserfalls unter. Der Mann starrte fassungslos auf seine Hände, die vor wenigen Sekunden noch die Waffe gehalten hatten.
    Ich sah mir die Projektilwaffe kurz an, sicherte und entlud sie und legte die Waffe, das Magazin und das Projektil aus dem Lauf demonstrativ zwischen dem Mann und mir auf dem Felsboden ab.
    Das hatte – wie erhofft – eine beruhigende Wirkung auf sie, wenn auch die gut einen Kopf kleinere Frau weiterhin auf den Mann zu ihrer Seite einredete und sich dabei auf die Zehenspitzen stellte.
    Ich machte langsam einen Schritt auf sie zu und gab ihnen Gelegenheit, mich im reflektierten Licht meines Visiers in Ruhe zu betrachten. Ich versuchte möglichst ungezwungen zu lächeln und mich an all die Details des Vorgehensmodells zu erinnern.
    Syncc Marwiin und die Kulturbehörde wären sicher sehr mit mir zufrieden.
    Eine Zeitlang verharrten wir so, uns gegenseitig musternd. Im Licht des Standardspektrums betrachtet, erschien mir auch das Gesicht der Frau nicht unbekannt. Ihre schulterlangen, braunen Haare waren nass und in Unordnung. Ihr klarer Blick fixierte mich mit unverhohlener Neugier. Sie hatte nach der anfänglichen Überraschung jegliche Spuren von Angst abgelegt.
    Irritiert durchsuchte ich meine Erinnerung, konnte mir aber auf Anhieb nicht erklären, wieso ich diese beiden Individuen von einem Planeten, den ich das erste Mal betrat, schon einmal gesehen haben sollte.
    Ich deutete auf die am Boden liegende dritte Person, und bewegte mich langsam auf sie zu, mich absichtlich von der auf dem Boden liegenden Waffe entfernend. Der Mann betrachtete mich ernst, nickte mir aber zustimmend zu.
    Die Frau kniete neben der Verletzten nieder und sah mich erwartungsvoll aus grünen Augen an.
    Ich ging ihr gegenüber in die Hocke und strich mit dem Blutring an meiner linken Hand über den Körper der Verletzten. Die Außensensoren des Ringes lieferten augenblicklich Daten und in meinem Visier sah ich, dass die Frau bereits eine hohe Belastung durch Wundbakterien im Blut hatte und ihr Immunsystem sich an der Grenze der Leistungsfähigkeit befand. Sie war bewusstlos. Das kalt-feuchte Klima hier unter der Erde würde sie weiter schwächen. Sie musste nach oben und wenn möglich in einen Regenerationstank.
    Ich erhob mich und signalisierte mit einer kreisenden Handbewegung vor meinem Ohr, dass es hier zu laut sei. Dann zeigte ich auf die am Boden liegende Frau und deutete anschließend nach oben. Beide nickten, wahrscheinlich gespannt darauf zu sehen, wie ich den Transport bewerkstelligen würde.
    Die Seilwinde würde keine Schwierigkeiten damit haben, uns alle zusammen nach oben zu ziehen. Das Hinausklettern am oberen Ende wäre jedoch sehr gefährlich. Ich würde die gesunde Frau zuerst nach oben bringen, dann die bewusstlose und zuletzt den Mann. Es würde ihr Vertrauen zu mir auf eine harte Probe stellen, aber es gab für sie dazu nur die Alternative, auf diesem Felsen zu verhungern.
    Ich bereitete mich innerlich auf einen langen Zeichensprachendialog mit ihnen vor, als ein lautes Knistern in meinem Kommunikationschip und das blinkende Gefahrensymbol in meinem Visier mich ablenkten.
    »Achtung! Warnung! Angriff!«, schnatterte die synthetische Stimme der Wissenschaftsdrohne in mein Ohr. Gleichzeitig sendete sie mir die Positionssignale von zwei Objekten, die sich unmittelbar über mir befanden. Ihre Trägheitsfeldsignaturen ließen keinen Zweifel an ihrer Identität.
    Die

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