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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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gehalten.
    »Keine Energie mehr. Die Fusionsreaktoren sind kalt«, sagte der Certeer. »Hat noch jemand Fragen bezüglich der beiden Angreifer da draußen?«
    »Warum haben sie uns angegriffen, wenn sie Tempi waren? Sie haben immer zu den Königreichen gehört«, sagte Kooi nachdenklich.
    »Nun, die Königreiche haben sie am Ende auch eliminiert«, ergänzte Speer. »Mich interessiert eher, was die hier machen – oder gemacht haben.«
    Vor Rufs innerem Auge begannen sich Fragmente eines großen Bildes zusammenzusetzen. Aber es fehlte noch zu viel, um zu erkennen, was es am Ende darstellen würde.
    »Suchen wir das Kommunikationszentrum. Wir müssen dringend wieder Kontakt zur T3 herstellen«, sagte der Rothaarige und trieb langsam rückwärts auf den Antigravs aus der Halle.
    Sie folgten Speer, der sie unbeirrbar immer tiefer in die gigantische, verlassene Anlage führte. Schließlich erreichten sie eine Stelle, an der sich der ohnehin schon komfortable Tunnel zu einem großen Hohlraum erweiterte, der in seiner Mitte einen zwanzig Meter durchmessenden Fallschacht beheimatete.
    »Jetzt noch dreiundfünfzig Kilometer nach unten und wir sind da, Siir«, sagte Speer in einer Tonlage, die jedem, der ihn kannte, sein Grinsen deutlich vor Augen führte.
    Ruf flog über die Öffnung und scannte den Schacht, soweit seine Sensoren eindringen konnten, ohne dass die durch die Schachtwände hervorgerufenen Interferenzen das Bild undeutlich werden ließen.
    »Ich messe Felder stark schwankender Gravitation. Das ist ein überdimensionaler Linearbeschleuniger, Offiziere. Da können wir nicht rein, ohne uns anzumelden.« Er setzte in sicherer Entfernung vom Schachtrand auf.
    Er konzentrierte sich in den folgenden Minuten darauf, mit maximaler Leistung alle Nachrichten Harkcrows in codierter und decodierter Form in die Halle zu senden.
    »Ich bin Ruf Astroon, der Adjutant von Torkrage Treerose, dem gegenwärtigen König von Restront«, begann Ruf seine persönliche Vorstellung. »Ich bin hier, um einen Auftrag aus der Hinterlassenschaft von Harkcrow Treerose zu erfüllen, der diesen Komplex errichtet hat. Stations-KI, nehmt Kontakt zu mir auf!«
    Er wartete gespannt ein paar Sekunden und wollte die Anzug-KI den Text bereits wiederholen lassen, als alle Einheiten die Antwort vernahmen.
    Ein stetig ansteigender Ton gewann über Sekunden langsam an Eindringlichkeit, bis er abrupt endete. Am Schachtrand erschien eine Plattform, die von tosenden Energiefeldern umgeben war.
    Ruf schwebte auf sie zu. »Ich denke, das ist die Bestätigung unserer Anmeldung«, sagte er und trieb lang durch das Feld in die Mitte der Plattform.
    »Certeer, haltet Ihr uns den Rücken frei?«, beauftrage er die dritte Alstor-Gruppe mit der Sicherung des Anlagenkomplexes, den sie soweit durchquert hatten.
    »Wird ausgeführt, Siir!«
    Kooi, Speer und Zaguun schwebten zu Ruf auf die Plattform und verteilten sich in einem losen Viereck mit ausreichend Bewegungsfreiheit.
    »Stations-KI, wir sind bereit«, sagte Ruf, worauf sich die Plattform mit nahezu freier Fallgeschwindigkeit nach unten zu bewegen begann. Die Trägheitsfelder der Anzüge hatten keine Schwierigkeiten, der Beschleunigung zu folgen und nach vier Minuten (SGC) die negative Beschleunigung auszuführen, um mit der Plattform in einem engen Schacht zum Stillstand zu kommen.
    Ruf sah beunruhigt auf sein Visier. Sie befanden sich in der klassischen Zugangskontrolle für sensible Bereiche. Ein kegelförmiger Raum, in dem sie sich mit der Plattform an der Kegelspitze befanden, während sich der einzige Ausgang an der Kegelbasis befand – zweihundert Meter entfernt, zwischen zwanzig bis dreißig schweren Disruptoren und Railcannons.
    Seine Unruhe währte nur kurz, dann zeigte sich eine Öffnung, an der sich das Wandmaterial neu polarisiert hatte und ein Ausgang entstanden war.
    »Noch etwas länger und ich hätte mir wirklich Sorgen gemacht«, bemerkte Speer trocken.
    Sie verließen den Sicherheitsbereich und erreichten einen langen Tunnel mit ovalem Querschnitt, der langsam anstieg. »Los!«, sagte Ruf und beschleunigte.
    Innerhalb von Sekunden hatten sie das Ende des Tunnels erreicht, an dem sich erneut eine Öffnung durch Polarisation bildete. Die Wand, die sie durchquerten, war wenigstens dreißig Meter dick.
    Rufs Anzug wurde hinter der Wand erbarmungslos von übermächtigen Feldern auf den Boden gezwungen. Erschöpft schloss er die müden Augen. Er wusste auf Anhieb, auf wen er hier gestoßen

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