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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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setzten sich die vier Offiziere im Laufschritt in Bewegung, folgten dem Tempus durch mittlerweile drei geöffnete Schotts in einen Raum von elliptischem Grundriss und mit gewölbter Decke. Im vorderen Brennpunkt der Ellipse befand sich ein Steinquader, auf dem ein Mensch lag. Im hinteren Brennpunkt standen fünf Kampfanzüge unbekannten Typs. Abgesehen von diesen Gegenständen war der Raum leer. Die Wände des Raumes, das Ruf als Mausoleum betrachtete, leuchteten in einem warmen Bronzeton von innen heraus und waren fein mit den Offizieren unbekannten Schriftzeichen übersät.
    Sie hielten ein paar Schritte entfernt von dem gut sechs Quadratmeter großen Steinquader an und starrten auf den Körper, der darauf lag.
    »Das war die Aufbewahrungsstätte für Harkcrows Zepter«, sagte der Tempus mit leiser Stimme. »Von hier haben es die verräterischen Synccs geraubt. Ich war im Kampf und nicht in der Lage, es zu verhindern.«
    Rufs Blick wanderte kurz zu den Angreifern , den fünf unbekannten Panzeranzügen im hinteren Brennpunkt des elliptischen Raumes. Dann konzentrierte er sich ganz auf den aufgebahrten Körper und ging um den Steinquader herum, bis er den Kopf des Mannes erreichte. Es war nur noch ein Skelett. Der schwarze Nanofaser-Anzug war unbeschädigt, er würde auch in eintausend Jahren noch so aussehen. Ruf bemerkte die veränderte Schädelform mit den dunklen Haaren, die kräftigen Kiefer und die tiefer liegenden Augenhöhlen unter der hohen Stirn. Das Skelett war lang. Dieser Mann war wenigstens zweieinhalb Meter groß gewesen.
    »Wer ist das, Herrscher?«, fragte er verwundert.
    »Der Vater der Sucher – Oldo Merceer!«
    Kooi und die anderen standen gebannt schweigend um das Kopfende des Quaders herum.
    »Das ist ein Sole-Sourcer! «, sagte der Rothaarige bestimmt. »Oldo Merceer war ein Sole-Sourcer. Deshalb gibt es keinerlei Aufzeichnungen von ihm. Man würde es sofort vermuten.« Er sah zu den Schriftzeichen auf den umliegenden Wänden.
    »Und das ist die Schrift der Sole-Sourcer!«
    »Es ist eine Schrift der Sole-Sourcer – aber nicht sie haben sie benutzt!«, sprach der Tempus leise. »Es ist die Chronik der Troyians und Oldo Merceer hat den letzten Eintrag gemacht.«
    Ruf schritt fasziniert auf die nächstgelegene Wand zu. Seine Niedergeschlagenheit war für den Moment vergessen. Vorsichtig strich er mit der rechten Hand über die feinen, geprägten Zeichen und erschrak, als er eine fremde Stimme in seinem Kopf sprechen hörte und gestochen scharfe Bilder vor seinem inneren Auge entstanden. Er unterdrückte den Impuls, die Hand wegzuziehen, da er die Funktionsweise des Archivs verstand, und probierte unterschiedliche Stellen der Wand aus.
    »Besaß jeder Troyian einen solchen Raum, Herrscher?«, fragte er schließlich und ging zurück zu den anderen.
    »Nein, Adjutant, dieser Raum ist der einzige Anker der Sole-Sourcer im Roten Nebel – deshalb ist er so geschützt und deshalb standen wir so nahe am Abgrund, als die Angreifer das letzte Mal kamen.«
    »Dieser Mann ist durch die Entnahme seines Hirns und des zentralen Nervensystems der Wirbelsäule gestorben, Siir!«, sagte Kooi mit einem leichten Unterton in der Stimme.
    Ruf und Speer sahen den Cyborg wortlos an, während Kooi behutsam den Schädel des Sole-Sourcers angehoben hielt und mit der linken Hand die Halswirbelsäule untersuchte.
    »Der Schädel und die Wirbel sind geöffnet worden«, sie hielt einen Halswirbelknochen in der Hand und besah ihn sich mit dem Zoom ihres Kommunikationsvisiers. »Das Nervensystem ist entfernt worden, bevor der Tod eingetreten ist.« Vorsichtig setzte sie den Wirbel wieder an seinen Platz und senkte den Schädel auf die steinerne Unterlage. Dann deaktivierte sie ihr Visier und es zog sich zurück hinter ihren Nacken. Der eindringliche Blick ihrer braunen Augen traf Ruf.
    Der Rothaarige sah zu dem Tempus hinüber, der eine Handbreit über dem Boden, in der Nähe des Eingangs schwebte.
    »Seid Ihr Oldo Merceer, Herrscher?«
    Ruf glaubte den Tempus innerlich lachen zu hören. »Eine logische Schlussfolgerung, Adjutant«, antwortete die synthetische Stimme. »Ihr wisst einiges über die Tempi – aber Ihr solltet auch wissen, dass es nicht möglich ist, ein einmal in unser neuronales Zentrum transplantiertes Gehirn zu ersetzen – eine Vorsichtsmaßnahme unserer Erbauer.«
    »Wozu wurde es dann bei diesem Sole-Sourcer entnommen?«, bohrte Kooi mit zusammengekniffenen Augen nach.
    » Vergesst nicht, mit wem Ihr

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