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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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hereinzubrechen.
    Seinen goldenen Stirnreif hatte er auf der schweren Schreibtischplatte abgelegt – wie so oft, wenn er allein war. Die hohe Kuppel des Königsaals war im Moment transparent, nur feine rote Linien markierten ihre Umrisse und die Positionen der wichtigsten Systeme am Nachthimmel.
    Ein langsam blinkender Kreis mit zwei Namenssymbolen signalisierte ihm die Gesprächsbereitschaft von Blaak Ferkuiz und Certeer Zarkoon, dem Leiter des lokalen Einsatzstabes.
    Mit einer Handbewegung schalte Treerose die Schreibtischbeleuchtung auf ein schwaches Dämmerlicht ein und richtete sich auf. Drei Holo-Projektionen erwachten ein paar Meter vor ihm in der Luft.
    »Tork«, begrüßte ihn das kompakte Konterfei von Overteer Blaak Ferkuiz.
    Treerose nickte ihm wie auch Certeer Zarkoon zu, wobei sich das kleine Narbengeflecht an seinem rechten Augenwinkel zu ein paar Falten verzog.
    »Neues von Keleeze?«, begann er, ohne Zeit zu verlieren.
    »Indirekt, Siir«, antwortete der Certeer. »Unsere Aufklärungsdrohne hat den schwer beschädigten Langstreckenaufklärer in einem geschützten Dock der Planetenstation entdeckt. Sie fand Reste von Emissionsspuren unserer Anzug-Disruptoren, bevor sie selbst aufgespürt und zerstört wurde. Ich habe keinerlei aktuelle Suchergebnisse über unsere Einheiten, Keleeze oder Hud Chitziin seit der letzten Meldung des Merkanteers unmittelbar vor Beginn seiner Aktion im Ul’Charque System.« Er sah Treerose an. »Ich gehe davon aus, dass die Mission gescheitert ist, Siir.«
    Treeroses dunkle Augen blickten ungerührt zu Blaak Ferkuiz, der den Blick hart erwiderte. »Ich teile Eure Einschätzung, Certeer«, antwortete er. »Blaak, du hast die Vorbereitungen abgeschlossen, lass deine Einheiten in ihre Aufstellungspositionen vorrücken.«
    Der oberste Truppenführer der Organisation nickte. »Willst du Mom Aw’Hagun nicht noch einmal warnen, Tork?«, fragte er dann.
    Der tiefschwarz glänzende Ohrring an Treeroses linkem Ohr schwang leicht hin und her, als der König langsam den Kopf schüttelte. »Er kennt unsere Position. Er hat unzureichenden Einfluss auf den Cektronn von Z-Zemothy, Blaak. Die Manöver deiner Einheiten wird er nicht ignorieren können. Sofern er nicht den letzten Rest seiner Autorität verlieren will, muss er hart gegen Ten O’Shadiif vorgehen. Das wird die Warnung sein, Blaak, und ich hoffe sehr, dass der Si’Taal sie versteht.«
    Der König sah Certeer Zarkoon auffordernd an, mit der nächsten Meldung fortzufahren.
    »Die T3 ist in Schwierigkeiten, Siir. Vor zwei Stunden wurde uns eine Hyperraumnachricht einer Kommunikationsdrohne über die Wachstation im Transfersystem weitergeleitet«, begann er. »Demnach befindet sich der Kreuzer in schweren Rückzugsgefechten. Die Hauptgruppe der Alstortruppen um Merkanteer Astroon und die dritte Gruppe sind in die Kommunikationszentrale auf Enchrome III eingedrungen. Seitdem ist der Kontakt zur T3 unterbrochen. Die Schiffs-KI hat eine Analyse der angreifenden Einheiten unternommen und herausgefunden, dass sie ihnen möglicherweise im Normalraum entkommen kann, wenn ein Sprung unmöglich wird. Wir haben soeben Rendezvousdaten von drei möglichen Fluchtrouten übermittelt bekommen, Siir.« Der Certeer stockte, als er die neuen Informationen betrachtete. »Die Berechnungen der T3 gehen von einem Zeitraum zwischen zwei und fünfzehn Jahren aus, bevor sie wieder in die Nähe eines bekannten Sprungpunktes kommen wird.«
    »Ruf hat etwas gefunden«, bemerkte Ferkuiz trocken. »Hat die Drohne auch die Analysedaten über die angreifenden Einheiten mitgeschickt?«
    »Ja, Siir. Werden schon ausgewertet.«
    »Wir brauchen die T3 wieder, Certeer.« Treerose beugte sich vor. »Abgesehen davon, dass ich nicht verstehen kann, was für Einheiten das sind, vor denen sie fliehen muss, verfügt die T3 über den letzten funktionsfähigen MSD. Sorgt dafür, dass wir auf jeder der übermittelten Fluchtrouten schnellstmöglich mit dem Schiff in Kontakt treten können!«
    »Wenn Ruf in die Station eingedrungen ist, hat er eine Chance, wahrscheinlich eine bessere, als auf dem Schiff«, dachte Blaak Ferkuiz laut nach. »Dem Syncc nach, müsste er außerdem in der Lage sein, von da aus Kontakt mit dir aufzunehmen.«
    Der König stand auf, ging wortlos um seinen ausladenden Schreibtisch herum und schritt die drei Stufen in den Königsaal hinunter.
    »Ich bin überzeugt, wir müssen diesen Schritt gehen, Blaak. Ich weiß nicht, auf wen Ruf im Enchrome-System

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