Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
ist der Adjutant von Harkcrow Treerose, er ist ein Sole-Sourcer!« Der Ritter starrte sie entgeistert an.
    »Wir müssen sie mitnehmen, ich kann die Dosis nicht nochmals erhöhen, ohne sie zu töten – sie hat Informationen, welche die Legatin unbedingt erhalten muss. Hier bleibt uns nicht genug Zeit!«
    Sinistras Arm berührte seine Hand. Ihr Blick klärte sich langsam, ein unerträgliches Brennen lag auf ihrer Kehle.
    Lenda O’Klasuth schüttelte fasziniert den Kopf. »Das kann nicht sein, die zwei neuen Träger-Drohnen mit allen Makro-Drohnen sind schon wieder zersetzt worden. Wir müssen –«
    Das Licht erlosch.
    Lautlos und wie in Zeitlupe sank der junge Mann über Sinistra zusammen. Ein leises Summen drang langsam aber beständig in ihr schwerfällig agierendes Bewusstsein. Im Hintergrund vernahm sie ein einmaliges Rumpeln, dann wurde der Körper des Ritters wie ein Putzlappen von ihr gerissen. Mehrere Flächen, die hellgelb glühten, bewegten sich im dunklen Raum, blendeten sie, kamen näher und wuchsen. Die Silhouette eines riesigen Panzeranzugs erschien an ihrer linken Seite, das grelle Glühen an den Armen und der Taille erinnerte Sinistra an irgendetwas. Das hatte sie schon einmal gesehen. Lange war es her, und auch damals war sie verletzt, hatte sich nicht zu wehren vermocht.
    Während sie mit tränenverschleiertem Blick die fahlen Umrisse des Soldaten betrachtete, beugte der sich über sie, sein Visier fuhr nach oben und ließ sie auf Augen hinter geschlossenen, schwarzen Augenschilden blicken. Die im beleuchteten Heimausschnitt sichtbar gewordene Augen-Nasen Partie verzog sich zu einem Lächeln, Sensoren fuhren über ihren Körper.
    »Sie lebt, Dawn – einigermaßen. Wir bringen sie mit.«
    Wieder wurde sie angehoben, vorsichtig diesmal. Ihr Blick strich über zwei am Boden liegende Männer, undeutlich zu erkennen im grellen Glühen. Sie zweifelte nicht daran, dass es sich um Lenda O’Klasuth und den anderen Händler handelte, der sie hier hereingetragen hatte. Die dunklen Pfützen um sie herum wuchsen schnell.

 
Uganda, Ruwenzori-Mountains-Nationalpark
06. November 2014
30397/1/31 SGC
     
     
Donavon
     
    Das lauter werdende Gewummer starker Rotoren hatte meine Aufmerksamkeit von den fluoreszierenden Linien des Fels-Tores abgelenkt.
    Sie kommen! , hatte Karen gerufen, ihren Skizzenblock mit Schwung auf den provisorischen Arbeitstisch geworfen und war in Richtung Höhlenausgang, dem lauter werdenden Fluglärm entgegen, gerannt.
    Die Farbe des Tageslichts war seit unserer Ankunft hier wieder normal, die Röte des Schutzschildes war verschwunden. Der Certeer hatte uns nicht im Detail erklärt, was der Angriff auf den Schildverband bedeutet hatte. Über dessen Satellitensystem hatte Karen jedoch zwei Einschlagregionen entdeckt, wo – was auch immer – die Erde getroffen hatte. Das, und die Tatsache, dass der Schild definitiv nicht mehr aktiv war, bedeutete uns genug über die Schwere des Angriffs.
    Vor einigen Tagen hatte der Offizier dann unser Habitat per Fernbedienung in den flachen Uferbereich transportiert, so dass wir – sozusagen von nebenan – unsere Erkundungen vorantreiben konnten. Der Luxus an verfügbarem Raum würde nun wohl etwas abnehmen. Bereits kurz nach dem Aufstehen hatte der Certeer uns mit Bildern der auf einem britischen Hubschrauberträger im Golf von Guinea startenden Flugzeuge versorgt. Das aufklatschende Geräusch von größeren Gegenständen auf die Wasseroberfläche des Kratersees hatte mich schließlich doch bewogen, schneller zu Karen aufzuschließen, die in der Mitte der kleinen Stegkonstruktion, welche unser Habitat mit dem Höhleneingang verband, aufmerksam die Szene verfolgt hatte.
    Vier Schwenkrotorflugzeuge vom Typ Osprey CV 22, Generation 2, hatten im Schwebeflug mit nach oben gerichteten Turboproptriebwerken nur wenige Meter über der Wasseroberfläche gehangen und unter sich einen wahren Sturm entfacht. Hektische, schaumgekrönte Wellenringe waren in alle Richtungen gepeitscht worden. Die vordersten beiden Ospreys hatten die Heckladerampen geöffnet und ausgefahren und zwei SAS-Soldaten hatten von Bord des ersten mehrere selbstaufblasende Schlauchboote ins Wasser befördert, wo bereits drei ihrer Kameraden damit beschäftigt gewesen waren, diese im unruhigen Wasser in Position unter der Rampe des zweiten Flugzeugs zu bringen, von der ein großer Mann mir wild mit beiden Armen zugewinkt hatte.
    Meine Freude, den robusten Amerikaner wiederzusehen, dem ich

Weitere Kostenlose Bücher