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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hatte.
    Genau das gleiche Klicken hörte er jetzt.
    Funken sprühten.
    Der Boden erwachte brüllend zum Leben, erst sonnengelb, dann orangefarben und schließlich blassblau, während die Flammen sich ausbreiteten und das Holz verzehrten. Auch an den Wänden schossen Flammen empor. Es wurde fürchterlich heiß, und Malone schirmte sein Gesicht mit dem Arm ab. Da geriet auch die Decke in Brand, und in weniger als fünfzehn Sekunden brannte der ganze erste Stock lichterloh.
    Die Sprinkleranlage schaltete sich ein.
    Malone stieg ein paar Stufen hinab und wartete darauf, dass das Feuer gelöscht wurde.
    Doch dann fiel ihm etwas auf.
    Das Wasser ließ die Flammen nur noch höher schießen.
    Das Gerät, das die Katastrophe ausgelöst hatte, zerstob plötzlich in einem gedämpften Blitz, und die Flammen züngelten in alle Richtungen wie Wellen auf der Suche nach dem Strand.
    Ein Feuerball stieg zur Decke auf, und das herabrieselnde Wasser schien ihn willkommen zu heißen. Der Dampf einer Chemikalie vernebelte die Luft, und Malone wurde schwindlig.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, sprang er die Treppe hinunter. Wieder loderte oben im ersten Stock etwas auf. Und wieder. Und wieder. Glas klirrte. Etwas krachte herunter.
    Malone rannte zur Vorderseite des Gebäudes.
    Das andere Gerät, das still dagestanden hatte, erwachte zum Leben, fuhr um die Vitrinen im Erdgeschoss herum und versprühte das giftige Zeug in der sengend heißen Luft.
    Er musste hier raus. Aber die Vordertür ging nach innen auf, und wegen ihres Metallrahmens und des dicken Holzes war es unmöglich, sie einzutreten. Malone sah zu, wie das Feuer die Treppe herunterwanderte und eine Stufe nach der anderen verzehrte, als käme der Teufel höchstpersönlich herunter. Selbst das Chromgeländer fiel ihm zum Opfer.
    Er rang nach Luft. Der giftige Qualm enthielt fast keinen Sauerstoff mehr. Irgendjemand würde bestimmt die Feuerwehr rufen, aber die könnte ihm dann nicht mehr helfen. Wenn nur ein Funke mit seinen durchtränkten Kleidern in Berührung kam …
    Die Flammen erreichten den Fuß der Treppe.
    Nur noch drei Meter.

2
Venedig, Italien
Sonntag, 19. April
00.15 Uhr
    Enrico Vincenti sah den Angeklagten an und fragte: »Haben Sie dem Rat etwas zu sagen?«
    Die Frage schien den Mann aus Florenz nicht weiter zu beunruhigen. »Wie wär’s, wenn Sie und Ihre Liga den Scheiß einfach lassen würden?«
    Vincenti war neugierig. »Anscheinend denken Sie, dass man Probleme mit uns auf die leichte Schulter nehmen kann.«
    »Ich habe Freunde, Fettsack.« Der Florentiner wirkte tatsächlich stolz auf diese Tatsache. »Viele Freunde.«
    »Ihre Freunde interessieren uns nicht«, stellte Vincenti klar. »Ihr Verrat dagegen schon.«
    Der Florentiner hatte sich für diesen Anlass in Schale geworfen. Er trug einen teuren Anzug von Zanetti, ein Hemd von Charvet, eine Krawatte von Prada und die obligatorischen Schuhe von Gucci. Vincenti war klar, dass ein solches Outfit mehr kostete, als die meisten Leute in einem Jahr verdienten.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte der Florentiner. »Ich gehe jetzt, wir vergessen diese ganze obskure Sache, und Sie und Ihre Leute kümmern sich wieder um Ihren eigenen Kram.«
    Keine der neun Personen, die neben Vincenti saßen, sagte ein Wort. Er hatte sie vor der Arroganz des Florentiners gewarnt. Dieser war angeheuert worden, um eine Aufgabe in Zentralasien zu erledigen, die der Rat als entscheidend ansah. Leider hatte er sich aus Habgier nicht an die Anweisungen gehalten. Zum Glück war der Betrug aufgeflogen, und man hatte Gegenmaßnahmen ergreifen können.
    »Glauben Sie denn, dass Ihre Verbündeten tatsächlich zu Ihnen halten werden?«, fragte Vincenti.
    »Sind Sie wirklich so naiv, wie Sie tun, Fettsack? Meine Verbündeten haben mir ja die neue Anweisung gegeben.«
    Wieder ignorierte Vincenti die Anspielung auf seinen Körperumfang. »Uns haben sie aber etwas anderes erzählt.«
    Die besagten Verbündeten waren ein internationales Verbrechersyndikat, das dem Rat schon oft gute Dienste geleistet hatte. Der Florentiner war ein gedungener Helfer, und der Rat hatte dem Syndikat das Täuschungsmanöver durchgehen lassen, um dem Lügner, der nun vor ihnen stand, eine Lektion zu erteilen. Natürlich sollte das Ganze dem Syndikat ebenfalls eine Lehre sein, und dort war die Botschaft auch angekommen. Man hatte schon auf das Honorar verzichtet und dem Rat die geleistete saftige Anzahlung zurückerstattet. Denn im Gegensatz zu dem Florentiner

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