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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Gardemann
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kleinen verwilderten Garten niemanden entdecken konnte, lehnte er sich mit dem Oberkörper aus dem Loch und schaute sich draußen um.
    Das Grundstück wurde von einer mannshohen Mauer umschlossen. Der Garten jedoch war verlassen. Die Blutspritzer auf den zum Teil mit Moos überwucherten Gehwegplatten verrieten, dass der Eindringling um das Haus herum zum Einfahrtstor gelaufen war.
    Cotton wirbelte herum und stürmte aus dem Zimmer.
    »Verdammt! Der Kerl ist getürmt! Und er hat Tarbells Computer mitgehen lassen!«, rief er.
    Decker, die noch immer den oberen Treppenabsatz im Visier hatte, wandte den Blick nicht von der Treppe, als sie Cotton mit einem Handzeichen zu verstehen gab, nicht näher zu kommen.
    »Wir müssen auf die Straße!«, rief Cotton ungeduldig. »Der Kerl geht uns sonst durch die Lappen!«
    »Der Bursche da oben hat sich nicht mehr gerührt«, sagte Decker mit hartem Unterton. »Aber er könnte Sie hinter seiner Deckung hervor unter Beschuss nehmen, wenn Sie sich jetzt der Haustür nähern. Der Ausgang liegt in seinem Schussfeld. Aber ich kann ihn von hier unten aus mit der Waffe nicht in Schach halten, weil der Treppenschacht zu schmal ist.«
    Cotton stieß einen leisen Fluch aus. Dann fiel sein Blick auf einen Mantel, der in seiner Reichweite auf einem Garderobenhaken hing.
    Hastig bedeutete er seiner Partnerin, dass er eine Idee hatte. Er wandte sich der Kammer unter der Treppe zu, holte einen Besen hervor und drehte ihn herum, sodass die Borstenleiste nach oben wies. Geschickt breitete er den Mantel darüber und hielt den Besenstiel mit ausgestrecktem Arm vor sich.
    Bei den schlechten Lichtverhältnissen im Hausflur konnte man den über der Borstenleiste hängenden Mantel auf den ersten Blick leicht für eine schmalbrüstige Gestalt halten.
    Die Dienstwaffe in der einen Hand, den weit von sich gestreckten Besen in der anderen, schob Cotton sich an seiner Partnerin vorbei auf den unteren Treppenabsatz zu.
    Wenn sich oben an der Treppe ein Schütze verschanzt hatte, müsste er die vermeintliche Gestalt jetzt sehen und reagieren.
    Doch weder fiel ein Schuss, noch regte sich im oberen Stockwerk etwas.
    Dadurch angestachelt schleuderte Cotton den Besen auf die Stufen und sprang mit vorgehaltener Waffe vor die Treppe, darauf gefasst, bei der kleinsten Bewegung im oberen Flur das Feuer zu eröffnen.
    Doch in der Etage rührte sich nichts.
    »Der Schütze ist längst fort, Decker!« Kaum hatte Cotton ausgesprochen, erwachte draußen auf der Straße plötzlich der Motor der BMW zum Leben. Die Maschine brüllte auf. Während Decker noch den Waffenarm herumriss, jagte draußen vor der offenen Haustür auch schon das Motorrad vorbei.
    »Auf der Maschine saßen zwei Personen!«, rief Decker und stürzte zur Haustür.
    Cotton blieb seiner Partnerin dicht auf den Fersen, als sie die Stufen hinuntersprang und auf die Straße rannte.
    Leise fluchend blickte Cotton der davonrasenden Maschine hinterher. Die beiden Männer, die darauf saßen, waren in Lederkombinationen gekleidet und hatten Sturmhauben auf den Köpfen. Pechschwarze Haarsträhnen lugten unter dem Halssaum der Hauben hervor und flatterten im Fahrtwind. Die Gestalt auf dem Sozius hatte einen Laptop unter den Arm geklemmt.
    Während Cotton zum Dienstchevy rannte, blickte er zum Torgitter hinüber. Die Blutspur, die der Flüchtige auf dem Weg zu seinem Motorrad hinterlassen hatte, und das offen stehende Fenster im ersten Stockwerk ließen keinen Zweifel aufkommen, dass die beiden Gestalten auf der BMW tatsächlich die Unbekannten waren, die sie im Haus aufgestört hatten.
    In diesem Moment lenkte der Fahrer das Motorrad in einem halsbrecherischen Manöver in eine abzweigende Straße und verschwand.
    »Die holen wir nicht mehr ein«, stellte Decker resigniert fest. Sie hatten die Beifahrertür des Dienstwagens bereits geöffnet, ließ sich auf den Sitz nieder und schaltete das Funkgerät ein. »Ich habe das Nummernschild noch erkennen können«, sagte sie zu Cotton, der neben sie getreten war. »Ich gebe eine Fahndung nach der Maschine raus. Vielleicht haben wir Glück, und unsere Kollegen von der City Police schnappen die Kerle.«
    Nachdem Decker das Gespräch mit der nächstgelegenen Dienststelle des NYPD beendet hatte, stieg sie wieder aus dem Wagen.
    »Und jetzt sehen wir uns in Tarbells Haus um«, verkündete sie, warf die Tür ins Schloss und überquerte mit forschen Schritten die Straße.
*
    Hinter einem schweren Aktenordner im Regal des

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