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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Gardemann
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überwiegend in Queens und waren indianischer Herkunft. Decker gab sich am Telefon als Mitarbeiterin eines Schmuckdesignerbüros aus und erklärte, auf der Suche nach Mitarbeitern zu sein, die eine neu entworfene Kollektion zu Hause komplettierten. Mit viel Geschick gelang es ihr, ihren Gesprächspartnern Informationen über deren Arbeit für Tarbell zu entlocken.
    Dabei stellte sich heraus, dass sieben der Angerufenen kürzlich Besuch von zwei Männern mit langen schwarzen Haaren erhalten hatten, die sich als Tarbells Stellvertreter ausgegeben und die Kartons mit dem fertigen Indianerschmuck abgeholt hatten.
    Cotton, der auf dem Monitor einen New Yorker Stadtplan aufgerufen hatte, markierte die Adressen, die von den Unbekannten bereits besucht worden waren. Auf diese Weise rekonstruierte er die Route, die die Gangster durch Queens genommen hatten.
    »Bei Sandy Jacobs, Anna Stacy und Mable Rice steht der Besuch der Verdächtigen noch aus«, sagte Decker, nachdem sie das Telefonat mit dem letzten Heimarbeiter auf der Liste beendet hatte. »Wie ich diese Typen einschätze, werden sie den Schmuck dort aber in Kürze abholen.«
    Cotton nickte zustimmend und deutete auf den Bildschirm. »Ich habe die voraussichtliche Route der Kerle berechnet«, sagte er. »Wenn sie so vorgehen wie bisher, müssten sie zuletzt bei Anna Stacy anklingeln. Sie wohnt am weitesten entfernt, in der Ascan Avenue.«
    Decker stand auf. »Machen wir uns auf den Weg«, sagte sie entschlossen. »Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, müssten wir noch vor diesen Kerlen in der Ascan Avenue sein. Wir legen uns dort auf die Lauer, warten ab, bis die Typen die Kartons abgeholt haben, und verfolgen sie dann.« Sie lächelte unternehmungslustig. »Mit ein bisschen Glück führen sie uns zu ihrem Unterschlupf –und zu Suzy Bennet.«
*
    Die Abenddämmerung senkte sich über New York. Unter den ausladenden Kronen der Platanen, die die Ascan Avenue zu beiden Seiten säumten, herrschte diffuses Halbdunkel.
    Die großzügig gebauten Einfamilienreihenhäuser mit ihren vorgelagerten Veranden waren mehrere Yards von der Straße zurückgesetzt, sodass zwischen der Fahrbahn und den Wohngebäuden ein breiter Korridor geblieben war, den die Bäume mit ihren wuchtigen Kronen dankbar ausfüllten.
    Auf der Straße herrschte nur mäßiger Verkehr. In den Fahrzeugen saßen überwiegend Anwohner, die von der Arbeit nach Hause kamen, ihre Wagen am Straßenrand parkten und zu ihren Häusern eilten, wo die Familie auf sie wartete.
    Cotton, der hinter dem Lenkrad des Dienstwagens saß, der in der Nähe von Anna Stacys Wohnung geparkt war, blickte auf die Armbanduhr. »Wir stehen hier jetzt schon eine halbe Stunde, und die Zielpersonen sind noch immer nicht aufgetaucht.«
    »Sie werden schon noch kommen«, erwiderte Decker. »Mrs Stacy wird nicht gelogen haben, als ich sie nach unserer Ankunft in dieser Straße anrief und sie mir sagte, dass ihre Heimarbeit noch nicht abgeholt wurde.«
    In diesem Moment bog ein unscheinbarer silbergrauer Kastenwagen von der Metropolitan Avenue kommend in die Ascan Avenue ein. Der Wagen hielt vor dem Haus der Stacys, und zwei dunkel gekleidete, stämmige Männer stiegen aus. Beide hatten schulterlanges, schwarz gefärbtes Haar.
    »Na also«, sagte Decker zufrieden. »Da sind unsere Freunde ja auch schon.«
    Der kleinere der beiden Männer setzte sich an die Spitze. Gemeinsam eilten sie den schmalen Weg zum Eingang des Hauses hinauf. Dabei blickten sie sich aufmerksam um. Doch die beiden FBI-Agents waren in ihrem Dienstwagen wegen der schlechten Lichtverhältnisse praktisch unsichtbar.
    Die Heimarbeiter, mit denen Decker telefoniert hatte, hatten die Männer, die sich als Tarbells Vertretung ausgegeben hatten, als höflich und zuvorkommend beschrieben. Deshalb stand nicht zu befürchten, dass Anna Stacy sich in Gefahr begab, wenn sie die Männer jetzt in ihre Wohnung ließ. Trotzdem beobachteten Cotton und Decker das Haus argwöhnisch, während den beiden Schwarzhaarigen von einer älteren Dame die Tür geöffnet wurde. Einen Augenblick später waren sie im Haus verschwunden.
    Knapp zehn Minuten später kamen die beiden Typen wieder zum Vorschein – mit einem Dutzend Päckchen unter den Armen.
    »Jetzt kommt es auf Ihr Geschick an, Cotton«, sagte Decker und setzte sich zurecht. »Verlieren Sie die Kerle im Stadtverkehr bloß nicht aus den Augen!«
    »Das ist nicht meine erste Observation«, entgegnete Cotton leicht gereizt.
    Nachdem die beiden

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