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Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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Schüsse auf uns … das entführte Flugzeug. Ich fürchte, wir werden es nicht schaffen. Wir können die Menschen nicht mehr vor dem Terroranschlag retten.«
    »Das sehe ich anders«, sagte Cotton. »Auch wenn al-Bakkay tot ist, können wir immer noch das Versteck der Terroristen finden. Zeerookah arbeitet sicher schon mit Hochdruck daran. Er ist ein guter IT-Mann, der beste. Wir werden die Passagiere des gekaperten Flugzeuges retten, das verspreche ich Ihnen.«
    »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie ein verdammt schlechter Lügner sind?« Decker drehte ihm den Rücken zu und öffnete die Fahrertür. »Steigen Sie ein. Schnappen wir uns die Mistkerle, denen wir die schlaflos Nacht verdanken.«
    »Lassen Sie mich ans Steuer?«
    »Das hätten Sie wohl gerne.« Decker klemmte sich hinter das Lenkrad und ließ den Motor an.
    Cotton nahm notgedrungen wieder auf dem Beifahrersitz Platz und schnallte sich an. Decker setzte ein Stück zurück, legte den Vorwärtsgang ein und fuhr Richtung Brücke. Der Fahrtwind wehte unangenehm durch die zerschossene Windschutzscheibe.
    Unterwegs nahm Decker den Fuß vom Gas. Überall schwirrten Wachmänner umher wie Raubvögel auf der Suche nach Beute. Cotton hielt seinen Ausweis gut sichtbar vor sich, damit man sie ungehindert passieren ließ.
    Zehn Minuten später lag Rikers Island hinter ihnen. Während der Fahrt durch Queens brachte Cotton Mr High per Funk auf den neuesten Stand über die Flucht des Heckenschützen und gab dessen Beschreibung durch.
    Sie durchfuhren gerade eine trostlose Lagerhausgegend, als Decker fragte: »Also, was ist jetzt mit dem Sniper? Wo ist der Kerl Ihrer Meinung nach?«
    »Wahrscheinlich auf halbem Weg nach Kanada.«
    »Dann werden wir ihn mit etwas Glück nie wieder sehen. Oder aber …«
    »Was?«
    »Sie haben ihn gesehen. Sie können ihn identifizieren«, sagte sie sachlich. »Möglicherweise kommt er auf die Idee, dass er Sie deswegen für immer von der Bildfläche verschwinden lassen muss.«
    Decker sprach etwas aus, was Cotton tatsächlich Sorgen bereitete: Der Killer kannte seinen Namen. Das bedeutete, der Mann musste gut über das G-Team informiert sein, denn Cotton war nicht der größte Hecht in diesem Teich.
    »Sie wissen, was die Ermordung von al-Bakkay bedeutet?«, setzte Decker ihre Überlegungen fort. »Wir besitzen kein Pfand mehr, das man den Terroristen anbieten könnte. Anders ausgedrückt: Entweder finden wir ihr Versteck, oder es gibt eine Katastrophe.«
    »Irgendwas passt bei dieser Geschichte nicht zusammen«, murmelte Cotton gedankenverloren.
    »Was meinen Sie?«
    »Zum Beispiel der Sniper. Ein Profikiller, der auf fast fünfzig Yards Entfernung sein Ziel in der Dunkelheit trifft. Mit einem einzigen Schuss hat er al-Bakkay ausgeknipst. Und auf uns feuert er wie wild, und wir tragen nicht mal einen Kratzer davon. Ungewöhnlich, dass ein solcher Präzisionsschütze sein Ziel so oft verfehlt. Das passt nicht. Es sei denn, er hat absichtlich vorbeigeschossen.«
    »Der Wind brauchte nur ein bisschen zu drehen. Das beeinflusst die Flugbahn einer Kugel, und sie verfehlt ihr Ziel.«
    »Ja, nur war da vorhin kein Wind. Der Sniper hat auf uns geschossen, aber nicht, um uns zu töten. Er hatte freie Sicht.«
    »Warum sollte er absichtlich vorbeischießen?«
    Cotton zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, weil wir beide nicht im Preis für seine Auftraggeber inbegriffen waren.«
    »Soll das heißen, wir sind diesem Mistkerl zu Dank verpflichtet?«
    »Irgendwie schon, glaube ich.«
    »Noch was?«
    »Ja. Wie ein Dschihadist sah der Mann nicht aus. Eher wie ein Schauspieler aus einer Ärzteserie.«
    »Bedauerlicherweise steht keinem Dschihadisten das Wort Dschihadist auf der Stirn geschrieben«, sagte Decker.
    »Außerdem kannte er meinen Namen.«
    »Was? Woher?«
    »Dieselbe Frage hat sich auch mir aufgedrängt. Sie sehen, es gibt da einige Ungereimtheiten.«
    »Was Sie als Ungereimtheiten bezeichnen«, sagte Decker, »nennen andere Spekulationen.«
    »Dann verraten Sie mir doch mal, wieso ein Dschihadist einen Gefolgsmann umbringen sollte. Wer könnte Interesse daran haben, al-Bakkays Auslieferung an eine Terrorgruppe zu verhindern?«
    »Möglicherweise jemand, der Interesse an einer Katastrophe in New York hat.«
    »Was voraussetzen würde, dass derjenige von dem drohenden Flugzeugabsturz weiß. Aufgrund der Informationssperre ist der Kreis der Mitwisser überschaubar.«
    »Es sei denn, er käme aus dem Lager der Terroristen, die das

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