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Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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kein Anfänger. Nur ein professioneller Scharfschütze konnte jemanden bei diesen miserablen Lichtverhältnissen so präzise treffen.
    Neben Cottons Fuß sprengte eine weitere Kugel den Boden auf. Beton spritzte unter dem Einschlag hoch. Der nächste Schuss durchschlug das Metall der Karosserie. Das Vollmantelgeschoss hinterließ ein Loch von der Größe einer Nektarine.
    Decker stand da wie gelähmt. Alles ging wahnsinnig schnell. Die Agentin hatte noch gar nicht realisiert, dass sie unter Beschuss standen.
    Im Augenwinkel sah Cotton das Mündungsfeuer des Gewehrs. Hinter einem der Fenster im dritten Stock des Gefängnisbaues flackerte für den Bruchteil einer Sekunde ein bläulicher Blitz auf. Die Windschutzscheibe des Autos zerplatzte.
    »Decker, runter!« Mit einem Hechtsprung war Cotton bei ihr und riss sie um.
    Decker landete hart auf dem Rücken. Dabei knallte ihr Hinterkopf unglücklich auf den Beton. Der Schmerz verwandelte sich in eine Dunkelheit, die ihr Bewusstsein zu verschlingen drohte.
    Cotton warf sich über sie, um ihren Körper vor Kugeln zu schützen. Mehrere Projektile pfiffen über ihn hinweg.
    »W-Was soll das?«, keuchte Decker benommen. In ihrem Kopf wütete rasender Schmerz. »Gehen Sie gefälligst runter von mir!«
    »Ich versuche bloß, Sie zu schützen. Oder dachten Sie, ich will mit Ihnen knutschen? Zu Ihrer Information: Uns nimmt gerade ein Heckenschütze aufs Korn. Alles okay?«
    »Ja«, sagte sie mit schwacher Stimme, ihr zittriger Atem ging unregelmäßig. »Was ist mit al-Bakkay?«
    »Tot. Kopfschuss. Wenn wir sein Schicksal nicht teilen wollen, müssen wir hinter dem Wagen in Deckung gehen. Kommen Sie.«
    Cotton rollte sich von Decker herunter und kroch hinter das Heck des Fahrzeugs. Mit einer Hand hielt er das Handgelenk seiner halb bewusstlosen Partnerin umklammert und zerrte sie mit.
    Im Schutz des Wagens half er ihr, sich aufzusetzen. Mit dem Rücken lehnte Decker an der Karosserie. Vor ihren Augen flimmerten weiße Punkte. Womöglich hatte sie eine Gehirnerschütterung. Unter schweren Lidern warf sie Cotton einen verwirrten Blick zu. »Was zum Teufel ist hier los?«
    »Irgendein Dreckskerl hat einen anderen Dreckskerl abgeknallt und will jetzt uns an die Wäsche.« Cotton zog seine Kimber Custom II aus dem Halfter, entsicherte sie und lud sie durch. Vorsichtig richtete er sich auf und spähte über das Dach des Explorers. »Ich weiß nicht, wer auf uns schießt, aber ich weiß zumindest, von wo aus auf uns geschossen wurde. Der Sniper versteckt sich in einem der oberen Stockwerke.«
    Trotzdem war es unmöglich, in der Dunkelheit ein Ziel in den Fensteröffnungen des Gefängnisbaues zu erfassen. Cotton musste auf das Mündungsfeuer des Killers warten.
    »Dann kann es nur jemand vom Wachpersonal sein«, sagte Decker. »Kein Außenstehender könnte ein Gewehr in dieses Gefängnis schmuggeln.«
    »Es sei denn, er hat sehr gute Kontakte.«
    Der Scharfschütze hatte offenbar das Feuer eingestellt. Vorsichtig richtete Cotton sich zu voller Größe auf und trat neben den Wagen.
    »Sind Sie verrückt?« Decker rieb sich mit einer Hand den schmerzenden Hinterkopf. »Was soll das werden? Eine Bewerbung als Zielscheibe des Monats? Was ist, wenn der Kerl ein Nachtsichtgerät benutzt?«
    »Danke für den Hinweis, aber ich glaube, er ist weg. Informieren Sie Mr High per Funk über den Anschlag. Sagen Sie, er soll umgehend die Francis Buono Bridge sperren und jeden kontrollieren lassen, der Rikers Island verlässt. Dann kann der Kerl nicht von der Insel. Jedenfalls nicht zu Fuß oder mit einem Fahrzeug. In der Zwischenzeit versuche ich ihn am Tatort zu schnappen.«
    »Was?« Decker kämpfte sich auf die Beine. Konsterniert blickte sie dem davonsprintenden G-Man nach. »Warten Sie!«
    Cotton dachte nicht daran. Im Moment gab es nichts, was für ihn wichtiger war, als den Sniper zu erwischen.
    Decker blieb allein in der Dunkelheit zurück. Bis auf das Plätschern der Wellen des East Rivers war nichts zu hören. Die Stille hatte etwas Trügerisches. Denn irgendwo über New York kreiste in diesem Moment ein Flugzeug, das Tausenden Menschen den Tod bringen könnte. Menschen, die friedlich schlafend nichts von der Gefahr ahnten.

Widersprüche
    Cotton hämmerte mit der Faust gegen die Stahltür des Gefängnisses. Innen wurde ein Riegel beiseitegeschoben. Ein Wachmann Mitte vierzig, mit einem kantigem Kopf auf den kompakten Schultern, öffnete.
    »Wer sind Sie?«, fragte er unfreundlich.
    »Special

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