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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Haas
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Noch immer richtete Herr Blechinger seinen Gartenschlauch auf die Äste, noch immer sahen alle Kinder dabei zu und noch immer – das war das Seltsame – schlugen Flammen aus der Baumkrone.»Herr Blechinger spritzt jetzt schon bestimmt zehn Minuten, aber es brennt immer noch!«, erklärte Frau Sönnchen dem vermeintlichen Schulleiter.
    Der war nicht besonders beeindruckt. Zumindest nicht, bevor er schon wieder einen Stoß in die Rippen bekam. Dann sagte er: »Blitzdonnerfunkenzack! Ich bin entsetzt.«
    »Ich habe auch schon die Feuerwehr alarmiert!«, fuhr Frau Sönnchen aufgeregt fort. »Und das Tor geöffnet, damit sie hereinfahren kann!«
    »Sie wollen also, dass das Feuer aufhört?«
    »Aber natürlich!«
    Der Coxi-Schulleiter nickte und zog unauffällig einen Stab aus seiner Hosentasche. Lieselotte sah atemlos zu. Was tat Coxi denn jetzt schon wieder? Wollte sie mitten auf dem Schulhof vor allen Leuten anfangen zu zaubern?
    »Lass das!«, zischte sie.
    Aber Coxi verdrehte nur die Augen. »Ganz blöd bin ich nicht«, maulte sie. Denn auch wenn Coxi keine Ahnung hatte, wie sich ein Schulleiter benahm, wusste sie doch, dass man sich beim Zaubern in der Menschenwelt nicht entdecken lassen durfte. Sie schwenkte den Stab ganz vorsichtig hinter ihrem Rücken und murmelte so leise wie möglich: »Wrrf ddddadug fzgrd.«
    Im Baum blitzte es grün auf, lila Dampf quoll hervorund danach waren alle Flammen erloschen. Coxi hatte den Feuerbesen in einen Erdkrümel verwandelt, der jetzt unauffällig zu Boden fiel.
    »Gelöscht!«, jubelten die Kinder und sahen zu Herrn Blechinger.
    Der lächelte stolz, richtete seinen Schlauch aber weiterhin ins Geäst und ließ das Wasser hineinprasseln. »Zur Sicherheit«, erklärte er den Kindern, »damit die Glut nicht wieder entfacht wird!«
    »Gelöscht!«, seufzte auch Frau Sönnchen erleichtert. Sie ging auf den Hausmeister zu und schüttelte ihm die Hand. »Sie haben es geschafft. Sie sind ein echter Held!«
    Herr Blechinger wurde ein bisschen rot. Na also!, dachte er. Ich bin ein guter Hausmeister und es gibt überhaupt keinen Grund, mir zu kündigen! Er sah sich nach Herrn Morsch um. Würde der Schulleiter ihn jetzt auch beglückwünschen?
    Aber der Schulleiter schaute nicht einmal her! Der korrekte, rechteckige Mann, der einem sonst bei jeder Gelegenheit höflich die Hand schüttelte, wandte ihm den Rücken zu. Wie ein Schulbub beugte er sich zu Lieselotte Padetznik aus der 4a und tuschelte dem Mädchen irgendetwas zu.

7. Ein Brandstifter wird gefasst
    »Können wir jetzt endlich in den Keller?«, wisperte der Coxi-Schulleiter.
    Lieselotte biss sich auf die Lippen und überlegte. Dann fragte sie: »Was ist mit deinen anderen Verwandten?«
    »Hmm. Tante Orkla wollte noch kommen«, sagte Coxi etwas lauter. Dann vergaß sie zu flüstern: »Und Onkel Osbert … aber auf den müssen wir nicht warten, der braucht länger als ein Rabe mit gebrochenen Flügeln.«
    »Und die Tante? Sollen wir sie abpassen und auch auf den Dachbo…«
    »Nein!«, rief Coxi ungeduldig. »Ich will jetzt endlich …«
    Die ersten Kinder drehten sich zu ihnen um, weil sie sich wunderten, dass der Schulleiter so laut war.
    »Pssst!«, zischte Lieselotte erschrocken.
    »Dann komm mit! Donnerzack! Ab in den Keller!« Coxi zerrte an Lieselottes Arm. Es sah alles andere als schulleitermäßig aus.
    Jetzt drehte sich auch Frau Sönnchen um.
    »Vorsicht!«, warnte Lieselotte.
    »Aber warum …«, brüllte Coxi.
    Frau Sönnchen runzelte die Stirn. Doch bevor sie auch nur einen Schritt machen konnte, um nachzusehen, was in den Schulleiter gefahren war, wurde Coxis krächzende Stimme von einem noch lauteren Geräusch übertönt. Von einem Martinshorn.
    Ein Feuerwehrwagen kam durchs Tor gefahren und bremste quietschend auf dem Hof. Ein ganzer Trupp Feuerwehrmänner in Schutzanzügen sprang aus dem Auto. Regelrecht außerirdisch sahen sie aus: Neongelbe Helme saßen auf ihren Köpfen, schwarze Schutzleder hingen bis auf die Schultern, Atemschutzmasken versperrten den Blick auf die Gesichter. Jacken und Hosen waren so unförmig, dass sie alle natürlichen Bewegungen der Männer in roboterhafte Zuckungen verwandelten.
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe, sah sich um und marschierte auf Coxi zu. Es war der Kommandant.
    »Sind Sie der Schulleiter? Wo brennt’s?«, hallte es unter seiner Atemschutzmaske hervor.
    Coxi beugte sich Hilfe suchend zu Lieselotte: »Was ist das? Ein Mensch?«
    Lieselotte konnte vor Schreck nicht

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