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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Haas
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antworten. Jetzt würde doch noch alles auffliegen, da war sie sicher! Das Martinshorn war so laut gewesen! Bestimmt hatte man das sogar in der Turnhalle gehört! Wenn der echte Herr Morsch jetzt hier auftauchte?
    Der Kommandant hatte sich inzwischen vor Coxi aufgebaut. Er stemmte die Arme in die Hüften. »Wo ist denn nun ein Feuer? Ich sehe gar nichts!«
    Coxi wartete nicht mehr auf Lieselottes Hilfe. »Der Baum hat gebrannt.« Sie deutete auf die ausladende Krone des Ahorns.
    »Man sieht überhaupt keine Rauchspuren!«, gab der Kommandant streng zurück.
    Wieder sah Coxi zu Lieselotte, aber die zuckte nur hilflos mit den Schultern.
    »Der Hausmeister hat schon alles gelöscht«, sagte Coxi tapfer, sah den Kommandanten forschend an und fügte zur Sicherheit hinzu: »Blitzdonnerfunkenzack. Ich bin entsetzt!«
    Inzwischen hatten sich die Kinder herbeigedrängt. »Ja, der Baum!«, riefen einige von ihnen und andere: »Ein Blitz hat ihn getroffen!«
    »Ein Blitz?« Der Kommandant schaute erst ungläubig in den klaren Aprilhimmel, dann wieder zu den Kindern. Das wiederholte er zweimal und dann kam er zu dem Schluss, dass man Kindern nicht glauben musste. »Das kann nicht stimmen.« Er wandte sich wieder an den falschen Schulleiter. »Was war es wirklich?«
    »Wirklich?« Coxi Blick schillerte unsicher. »Also: hexenecht?« Sie zögerte. Konnte es sein, dass diese Außerirdischen auch etwas von Hexerei verstanden? Sie deutete auf die Atemschutzmaske: »Können Sie damit Zauberspuren erken…«
    Weiter kam sie zum Glück nicht. Sie wurde von einer laut schallenden Stimme unterbrochen: »Es war vermutlich Brandstiftung!«
    Alle drehten sich um. Zwei Feuerwehrmänner hielten eine Gestalt fest an den Oberarmen und zerrten sie herbei. Die Männer hatten ihre Masken abgenommen und der eine von ihnen rief: »Wir haben diesen Verdächtigen hier vor dem Tor gefunden.«
    Die Gestalt in der Mitte sah tatsächlich verdächtig aus. Sie war gekleidet wie ein Hausmeister. Aus der Hosentasche ragten Meterstab, Schraubenzieher
     und Taschenlampe. Aber ihr Gesicht sah eher aus wie eine lebendige Faschingsmaske. Der Oberlippenbart hing in langenSträhnen bis zur
     Brust hinab, dabei umrahmten sie ein spitzes Kinn, das sich wie ein Schuhlöffel nach vorne bog, und wenn nicht alles täuschte, stoben aus den Augen grüne
     Funken. Der Verdächtige wehrte sich heftig gegen die beiden Feuerwehrmänner und schrie ohne Unterbrechung: »Guten Tag, ich bin der neue Hausmeister! Guten
     Tag, ich bin der neue Hausmeister!«

    Die Feuerwehrmänner kümmerten sich nicht weiter darum. Stattdessen übergab der eine seinem Kommandanten einen dünnen schwarzen Stab: »Diesen seltsamen Feuerwerkskörper hatte er bei sich!«
    »Aber es war doch der Blitz!«, mischte sich Frau Sönnchen ein.
    »Jetzt hören Sie doch einmal auf mit Ihrem albernen Blitz!«, fuhr ihr der Kommandant über den Mund.
    »Doch!!!«, schrien ein paar Kinder und auch Herr Blechinger wollte etwas sagen.
    Aber da herrschte schon ein heilloses Durcheinander. Alle redeten gleichzeitig und keiner konnte irgendjemanden verstehen.
    »Das ist unsere Chance!«, zischte Lieselotte dem Coxi-Schulleiter zu. »Die brauchen hier noch eine Weile. Bis dieser dritte Hexen-Hausmeister wieder frei ist, haben wir den Stummschlüssel gefunden.«
    Der Coxi-Schulleiter nickte so heftig, dass seine rechteckige Brille verrutschte, und dann marschierten die beiden los. Als Lieselotte sich in der Schultür noch einmal umdrehte, sah sie, wie die Feuerwehrmänner den dritten Hexen-Hausmeister in das Feuerwehrauto bugsierten, alle einstiegen und davonfuhren.
    »Hast du die Stimme erkannt?«, fragte sie leise.
    Der Coxi-Schulleiter nickte: »Das war Tante Orkla – eindeutig.«
    »Prima!«, rief Lieselotte. »Dann sind wir ja fürs Erste alle los!«
    Coxi und Lieselotte rannten geradewegs ins Tiefparterre. Beide kannten den Weg in den alten Hexenkellergenau. Zuerst ging es durch die Hausmeisterwohnung, deren Tür Coxi ganz ohne Schlüssel nur mit einem kleinen Zauberspruch öffnete. Von dort in den Schulkeller, durch den vorderen normalen Kellerraum hindurch zu der kleinen, morschen Holztür mit der rostigen Klinke. Seit Oktober war diese Tür mit einem Vorhängeschloss gesichert. Der echte Herr Morsch hatte es angebracht und höchstpersönlich verfügt, dass niemand diese Tür jemals aus welchem Grund auch immer öffnen dürfe.
    Aber was half das schon gegen eine Hexe? Der Coxi-Schulleiter holte ein weiteres Mal

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