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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Haas
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vor einer Weile im Schulhofgelandet. Jetzt suchte er nach dem Schulleiter. Das tat er allerdings ziemlich weit vom Keller entfernt. Um genau zu sein: im ersten Stock. Noch genauer: drei Meter rechts vom Eingang zur Mädchentoilette.
    Lieselotte presste ihr Ohr fester ans Türblatt. Nichts! Wenn nichts zu hören war, dachte sie, dann musste sie die Chance nutzen! Sie legte die Hand auf die Klinke.
    Auch Herr Blechinger rückte noch ein bisschen dichter ans Holz. Wenn Kinder in diesem gefährlichen Kellerwaren, dachte er, dann musste er sie retten! Er überwand seine Angst und legte ebenfalls die Hand auf die Klinke.

    Herr Blechinger riss die Tür auf.
    »Herr Blechinger!«, rief Lieselotte.
    »Lieselotte!«, rief Herr Blechinger.
    Und dann sagten beide. »Aber wieso …?«
    Lieselotte reagierte schneller. Als Herr Blechinger sich noch an der Glatze kratzte, hatte sie schon begriffen, dass das Beste die Flucht nach vorne war. »Es ist alles erlaubt, was ich hier mache. Herr Morsch hat mich geschickt. Ich sollte … äh … irgendetwas … in den Keller bringen«, log sie und rannte los. Zack! Einfach an Herrn Blechinger vorbei, den Gang entlang ins Treppenhaus, die Stufen hinauf immer Richtung Mädchenklo.
    Herr Blechinger blieb tief getroffen stehen. Hatte er richtig gehört? Der Schulleiter erlaubte einer Viertklässlerin, was er ihm, dem Hausmeister, strengstens verbot?! Herr Blechinger schluckte. Das konnte nur eines bedeuten. Herr Morsch vertraute ihm nicht mehr.
    Herr Blechinger fühlte sich auf einmal ganz schlapp. Er wollte nicht, aber seine Knie wurden weich. Ich muss mich kurz hinlegen, dachte er. Dabei hatte
     er sich fest vorgenommen, nie wieder während der Arbeitszeit ein Nickerchen zu machen.
    Fünf Straßenecken weiter bekam übrigens genau im selben Moment noch jemand weiche Knie: der Feuerwehrkommandant. Er hatte das Feuerwehrauto vor der Polizeiwache geparkt, weil er dort den Brandstifter abliefern wollte. Er war ausgestiegen, ums Auto herumgegangen und hatte auf der anderen Seite die Tür geöffnet, um den Brandstifter herauszuholen.
    Nur: Dort saß keiner mehr. Solange der Kommandant ums Auto herumgegangen war, hatte sich Orkla nämlich den Zauberstab geschnappt, der unbewacht auf dem Fahrersitz lag. In null Komma nix hatte sie ihn durch die Luft geschwungen und sich in eine Stubenfliege verwandelt. Jetzt summte sie um die Nase des verblüfften Kommandanten herum und surrte dann geradewegs zur Tannhaus-Schule zurück.
    Der Kommandant stützte sich am Feuerwehrauto ab – wegen der weichen Knie. Was war mit dem Brandstifter passiert? Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben? War er so schnell davongerannt? Es war dem Kommandanten peinlich, dass dieser Mann entkommen war. So peinlich, dass er es der Polizei nicht erzählen wollte.
    Und da fiel ihm der Blitz wieder ein! Wenn der Blitz den Brand ausgelöst hat, dachte er, dann hat es gar keinen Brandstifter gegeben. Und wenn es keinen Brandstiftergegeben hat, dann kann mir auch keiner entkommen sein.
    An dieser Stelle fing er an zu lächeln. »Genau«, murmelte er vor sich hin und ging wieder ums Auto herum zurück. Er öffnete die Fahrertür und beim Einsteigen sagte er zufrieden: »Im April ist das gar nicht so ungewöhnlich. Da blitzt es schon mal aus heiterem Himmel.«

10. Knall im Klo
    Der Neffe der Stubenfliege – denn niemand anderes war ja Rabanus Flederwisch – entfernte sich gerade wieder von den Mädchentoiletten. Er ging Richtung Musiksaal und schaute sich fortwährend nach rechts und links um, ob nicht irgendwo der Schulleiter auftauchte. Da öffnete sich die Glastür, die das Treppenhaus vom Gang trennte. Drei Leute kamen herein. Einer sah sehr streng und ordentlich und rechteckig aus. Sogar die große Nase schien genau im rechten Winkel zu dem schmalen Mund zu stehen. Die anderen zwei wirkten eher normal.
    Der echte Herr Morsch – denn niemand anderes war ja der ordentliche Rechteckige – sagte: »Als Nächstes zeige ich Ihnen den Musiksaal. Hier vorne sind übrigens gleich die Mädchentoiletten.«
    »Ach, können wir die auch mal sehen?«, bat Frau Meyerbach.
    »Aber sicher!« Herr Morsch lächelte und riss die Tür auf.
    Frau Meyerbach streckte ihren Kopf hinein. Im selben Moment gab es einen lauten Knall.
    Da schoben auch Herr Morsch und Herr Meyerbach ihre Köpfe hinterher.
    »Aber wie …«, begann Herr Morsch.
    »Aber warum …«, begann Herr Meyerbach.
    »Aber was macht denn diese Kiste da???«, rief Frau

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