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CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition)

CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition)

Titel: CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martyn Bedford
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auch noch aufeinander rumhackt.«
    »Ich hacke nicht auf ihm rum«, antwortete das Mädchen. »Ich mache ihn fertig.«
    »Jetzt reicht’s aber, Teri.« Die Frau deutete auf einen Stuhl. »Und du, setz dich endlich hin und iss dein Frühstück.«
    Wenn dieser Morgen mit einer 7 angefangen hatte (auf einer Skala, bei der 0 total normal und 10 endkrass war), dann hatte der Tag inzwischen die 8 überschritten und bewegte sich auf die 9,5 zu.
    Vielleicht hatte ihm jemand heimlich Drogen verabreicht. Dann war das hier eine Halluzination und er war noch gar nicht wach, sondern lag zu Hause in seinem eigenen Bett und träumte von Croissants, Giraffen und zynischen Gothic-Tussen. In diesem Fall war es ein ungewöhnlich langer Traum und er wollte anscheinend kein Ende nehmen. Verunsichert setzte sich Alex dem Mädchen gegenüber. Vor ihm stand ein zugedecktes Bastkörbchen. Unter der Stoffserviette lagen vermutlich die Croissants. Alex mochte keine Croissants. Mitten auf dem Tisch standen verschiedene Kartons mit Frühstücksflocken. Alex nahm sich einen und schüttete den Inhalt in eine Schüssel.
    »Mum!« Das Mädchen zeigte anklagend auf Alex. Alex hielt inne.
    »Du hast dir doch Croissants gewünscht!«, sagte die Frau. »Ich hab dir extra welche aufgebacken
.
«
    Alex stellte die Frühstücksflocken weg. Was sollte das nun wieder bedeuten: ›Du hast dir Croissants gewünscht‹? Erstens konnte er Croissants nicht ausstehen, zweitens hatte er weder einen Wunsch geäußert noch überhaupt schon mal mit dieser Frau gesprochen. »Ich   …«
    »Du hast sie dir ausdrücklich gewünscht.«
    »Aber   …«
    Diesmal unterbrach ihn das Mädchen. »Du magst doch gar keine Cornflakes, Schwammkopf«, sagte sie giftig.
    »Teri!«
    Lange konnte das nicht mehr so weitergehen. Wahrscheinlich kam gleich ein Fernsehmoderator samt Kameramann hereingeplatzt und alle brachen in schallendes Gelächter aus, weil sie Alex so einen tollen Streich gespielt hatten. Stattdessen nahm die Frau das Körbchen weg, stapfte quer durch die Küche und kippte die Croissants schwungvoll in den Mülleimer. Teri schaute Alex an. Ihr Blick besagte:
Na, bist du jetzt zufrieden?
Ihre kajalumrandeten Augen hatten eine erstaunliche Farbe, fast violett. Alex wollte ihrem Blick nicht ausweichen, aber in ihren Augen brannte eine dermaßen abgrundtiefe Abneigung, dass er nach ein paar Sekunden doch wegschauen musste. Er kippte noch ein paar Cornflakesin seine Schüssel, tat Milch und Zucker dazu und fing an zu essen.
    »Ich bin dann weg«, verkündete Teri und stand vom Tisch auf.
    Die Frau blickte vom Geschirrspüler hoch, in den sie das Frühstücksgeschirr einräumte. »Hast du heute nicht die ersten Stunden frei?«
    »Ich treff mich vor der Schule noch mit Luce und Karina bei Costa.«
    »Ach so. Dann viel Spaß.«
    »Klar. Tschüss, Mum.« Damit verschwand sie.
    Schule? Alex grübelte noch darüber nach, als ihn ein tiefes Knurren herumfahren ließ. Der Golden Retriever war von draußen hereingekommen, stand vor Alex’ Stuhl und spulte das volle Programm ab: knurren, Zähne fletschen, Fell sträuben. Das ging jetzt eindeutig zu weit   – sogar der Hund konnte ihn nicht leiden! Wobei sich Alex nicht viel aus Hunden machte. Vielleicht hätte er früher gern einen gehabt, aber wegen seines Asthmas war das nie infrage gekommen. Apropos Asthma: Wo war eigentlich sein Inhalator? Wahrscheinlich oben, in dem fremden Schlafzimmer. Sonst verpasste er sich immer gleich nach dem Aufwachen eine Dröhnung, aber bei dem Durcheinander heute hatte er es glatt vergessen. Das Atmen funktionierte trotzdem einwandfrei. Besser als sonst, dabei hatte er in einem Haus voller Hundehaare geschlafen. Der Hund knurrte ihn übrigens immer noch an.
    »Aus, Beagle!«, sagte die Frau. Es klang ärgerlich, aberauch überrascht. Der Hund scherte sich nicht darum. »Jetzt ist es aber gut, du alberner Köter. Was ist denn in dich gefahren?« Sie nahm ihn am Halsband, zog ihn quer durch die Küche und schob ihn wieder zur Hintertür hinaus. »Wenn du schlechte Laune hast, kannst du draußen bleiben.«
    »Komischer Name«, sagte Alex.
    »Wie bitte?« Die Frau schloss die Tür zum Garten.
    »Beagle.« Alex lächelte sie an, gab sich Mühe, freundlich zu sein und ein Gespräch anzufangen. »›Beagle‹ ist doch ein ungewöhnlicher Name für einen Golden Retriever.«
    Sie machte ein verdutztes Gesicht, dann atmete sie tief durch. »Ich hab jetzt keine Zeit für deine Scherze. In zehn Minuten muss

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