Crash
entlangrasten, hatten mir Mut gemacht. Als ich ihn umarmte, schien Vaughan in meinen Armen auf und ab zu schlüpfen, die Muskeln seines Rückens und seiner Gesäßbacken wurden hart und kantig, während ich die verschobenen Ebenen näher untersuchte. Ich hielt sein Gesicht in den Händen und fühlte die porzellanartige Glätte seiner Wangen, worauf ich mit den Fingern die Narben um seine Lippen betastete. Vaughans Haut schien mit goldmetallischen Schuppen bedeckt zu sein, die Schweißtröpfchen auf Nacken und Armen stachen mir in die Augen. Ich zögerte, dieses häßliche goldene Geschöpf zu berühren, dem einzig die Narben und Wunden Schönheit verliehen. Ich glitt mit dem Mund über die Narben seiner Lippen und tastete mit der Zunge nach den Spuren längst vergessener Armaturenbretter und Windschutzscheiben. Vaughan öffnete die Lederjacke und entblößte die erneut geöffneten Verletzungen auf seiner Brust und dem Magen wie eine enttäuschte Tuntenkönigin, die die Narben eines erfolglosen transsexuellen Umwandlungsprozesses zur Schau stellt. Ich senkte den Kopf auf seine Brust und preßte eine Wange gegen das Profil eines geborstenen Lenkrads und die Kollisionspunkte mit dem Armaturenbrett. Ich glitt mit den Lippen über das vorstehende Schlüsselbein und saugte an dem vernarbten Nippel, wobei ich die eingesetzten Gewebeteile mit der Zunge ertastete. Dann glitt ich mit dem Mund am Magen hinab in die stickige Gabelung zwischen seinen Beinen, die von Blut und Samen gezeichnet war. Dem Schaft des Penis haftete ein leic hter Geruch nach weiblichen Exkrementen an. Ein Tierkreis unglücklicher Kollisionen verunzierte Vaughans Unterleib, ich untersuchte alle Narben eine nach der anderen mit den Lippen und genoß den Geschmack von Blut und Urin. Ich berührte die Narbe seines Penis mit den Fingern, dann nahm ich die Eichel in den Mund. Ich öffnete Vaughans blutverklebte Hose. Seine nackten Gesäßbacken waren so glatt und narbenlos wie die eines Neugeborenen und erinnerten an die eines pubertären Jugendlichen. Die Nerven meiner Arme und Beine pulsierten vor Erregung, meine Glieder zuckten in einer Reihe unkontrollierter Spasmen. Ich kauerte hinter Vaughan und preßte seine Schenkel gegen meine. Der gleißende Panzer des Armaturenbrettes paradierte über der dunklen Kluft zwischen seinen Gesäßbakken. Ich teilte die Backen mit der rechten Hand und tastete mit dem Finger nach der heißen Öffnung seines Anus. Mehrere Minuten legte ich den Penis gegen die Öffnung seines Rektums, während die Wände der Kabine glühten und waberten und scheinbar versuchte, die deformierten Geometrien der Autowracks draußen aufzunehmen. Sein Anus öffnete sich über der Spitze meines Penis und nahm den Schaft in sich auf Sein angespannter Schließmuskel drückte gegen meine Ei chel. Als ich mich in seinem Rektum auf und ab bewegte, entzogen die auf der Schnellstraße vorüberfahrenden Autos meinen Hoden den Samen. Nach meinem Orgasmus löste ich mich langsam von Vaughan, hielt aber seine Gesäßbacken mit den Händen gespreizt, um sein Rektum nicht zu verletzen. Ich hielt die Backen klaffend auseinander und sah zu, wie der Samen aus seinem Anus auf das Vinylpolster des Sitzes tropfte.
Danach saßen wir nebeneinander und wurden vom Licht übergossen, das in jeder Richtung über der Landschaft schwebte. Ich hielt den schlafenden Vaughan im Arm während draußen die leuchtende Fontäne, die von den Kühlem der Schrottfahrzeuge aufstieg, langsam wieder in sich zusammensank. Ein Gefühl tiefer Ruhe war über meinen Körper gekommen, das teilweise meiner Liebe zu Vaughan entsprang, teilweise aber auch meiner Leidenschaft gegenüber der Metallhülle, in der wir saßen. Als Vaughan erschöpft und immer noch halb benommen wieder erwachte, lehnte er seinen nackten Körper gegen mich. Sein Gesicht war bleich, seine Augen erkundeten die Konturen meiner Arme und meiner Brust. Wir zeigten uns gegenseitig unsere Verletzungen und entblößten die Narben auf Brust und Armen vor den Gefahrenstellen des Wageninneren - den vorstehenden Verankerungen der Chromaschenbecher -‚ dann vor dem fernen Schein über der Kreuzung. In unseren Wunden zelebrierten wir die Wiedergeburt eines vom Verkehr gemordeten Toten, die Tode und Verletzungen jener, die wir sterbend am Straßenrand gesehen hatten, sowie die imaginären Wunden und Stellungen der Millionen, die noch sterben würden. Kapitel Zweiundzwanzig
Fliegen krochen über die ölverschmierte Windschutzscheibe
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