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CRAVING (German Edition)

CRAVING (German Edition)

Titel: CRAVING (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Feindt
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sollte. Albers radelte über den
freien Platz an der Halfpipe vorbei ,wo so früh am morgen noch keine
jugendlichen Skater über Grindwheels und Banana Setup diskutierten. Mit
verwegenem Fahrstil nahm er die Holzbrücke über die Osterau,die sich
knappe sechshundert Meter weiter mit der Schmalfelder Au und der
Hudau vereinigte und zur Bramau wurde. Dann ließ er das Amt Bad
Bramstedt Land rechts liegen,schaltete in den dritten Gang und überquerte
die König-Christian Strasse und bog in den Lohstücker Weg ein,erreichte
nach kurzer schneller, Fahrt das alte Waldbad nachdem er kurz vorher dem
Familia-Markt
keine
Aufmerksamkeit
geschenkt
hatte.
Das
Landschaftsbild änderte sich schlagartig und wurde zu einer typischen
Knicklandschaft die von tiefen Gräben links und rechts des Siggenweges
begleitet wurde. Ein paarmal kam Albers auf diesem Schotterweg ins
rutschen Stürzte aber wie durch ein Wunder ,oder seiner enormen
Fahrkünste die durchaus mit Leichtsinn zu betiteln waren nicht und
erreichte die Aral Tankstelle am Ortsausgang von Bad Bramstedt. Ohne
auf den Verkehr zu achten schoss er,tief über den Lenker gebeugt, Quer
über die Segebergerstraße. Der alte Passat konnte gerade noch
bremsen,kam trotzdem ins Schlingern bis das Heck völlig außer Kontrolle
geriet und der Wagen quer zur Fahrbahn zum stehen kam. Weitere Autos
aus beiden Richtungen ließen Reifengummi auf dem Asphalt quietschen.
Albers hatte den Gehweg auf der anderen Seite unverletzt erreicht und
wunderte sich über die Autos und deren pöbelnden Inhalt. Dass das
Geschrei ihm galt wurde ihm erst klar als die große blonde Frau aus dem
Passat sprang und mit wutverzerrtem Gesicht auf ihn zu gestürmt kam. Die
anderen Autos sortierten sich wieder auf den Fahrbahnen ein und
umkurvten die schräge stehenden Wagen. Die Frau verlangsamte ihre
Schritte und brüllte mit den Armen fuchtelnd wüste Drohungen aus,von
denen Albers nur, zieh´ dir gleich deine Eier durchs Arschloch, verstand.
Darüber geschockt, dass eine Frau fähig war mit derartigem Vokabular um
sich zu schmeißen trat er wieder in die Pedalen
und eierte den Gehweg entlang bis er genügend Fahrt aufgenommen hatte.
Er drehte sich ein paarmal nach hinten um,um sicher zu gehen das ihn die
Furie nicht verfolgte und ihm wirklich die Eier durch das Arschloch
zog,was immer das heißen mochte. Ein paar Minuten später war Albers
von dichten Wald umgeben und fuhr einen holperigen Weg parallel zur
Schmalfelder Au herunter .Als er die Autobahnunterführung erreichte stieg
er ab, schob das Fahrrad unter die Autobahnbrücke, und lehnte es an die
Betonmauer. Im Schatten der Brücke ,die auf jeder Seite der Au von
Forstwegen unterquert wurde, trank er die Wasserflasche halb aus und
überlegte wonach er überhaupt suchte oder besser, was er zu finden hoffte.
Der leise Gedanke dass es Zeitverschwendung war umschlich ihn als er
darüber nachdachte wo er überhaupt anfangen sollte. Hinzu kam das der
Lärm in der Nacht vom Sonntag nicht einmal im Zusammenhang mit dem
Mann aus der Au stehen mußte. Auf der anderen Seite..., irgendwie musste
der Kerl in die Au gelangt sein,und dafür war diese Stelle am besten
geeignet. Im Bereich der Brücke hatte man die Au in ein Korsett aus Beton
und flachen Feldsteinen gezwängt um zu vermeiden das irgendwelche
Uferpflanzen dem Bauwerk Schaden zufügen können. Die Böschungen
wurden durch eineinhalb Zoll dicke Stahlrohre, die senkrecht aufragten
und im Abstand von vier Metern im Beton eingelassen waren, begrenzt um
allzu ungestümen Verkehrsteilnehmern ein Bad zu ersparen. Obendrein
waren die Begrenzungsrohre mit dickem Stahldraht miteinander
verbunden. Das letzte der Rohre war abgeknickt und hing wie der
Ausleger eines Hochkrans über dem Wasser,an dessen Ende ein Schuh
hing. Durch die Reflektionen der Wasseroberfläche brauchte Albers einen
Moment um zu erkennen um was es sich handelte. Er hangelte sich die
Böschung herunter , fingerte den Schuh herunter und dachte darüber nach
ob der Mann beide Schuhe an hatte als er ihn aus der Au fischte. Albers
konnte es drehen und wenden wie er wollte ,er konnte sich nicht daran
erinnern. Schließlich hatte er genug zu tun an dem Morgen...da konnte er
nicht auch noch auf die Kleiderordnung achten. Allerdings,und das wusste
er genau,der Mann sah im allgemeinen ziemlich abgerissen aus. Von der
ausgefransten Visage mal ganz abgesehen. Albers beschloss den Weg
weiter nach oben zu folgen. Er hatte eine Spur. Seine ursprünglichen
Zweifel

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