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Cronin, Justin

Cronin, Justin

Titel: Cronin, Justin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Uebergang
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vorhatte, so gut wie jeder
andere Ort. Natürlich würden sie ihn fesseln müssen. Dazu konnten sie ein
Zimmer in einem der leeren Häuser benutzen. Wenn es schiefginge, könnte Greer
sich um ihn kümmern. Dass er es konnte, hatte Peter gesehen.
    Eines Abends rief er sie alle zusammen. Sie
setzten sich um ein Feuer im Garten - alle außer Mausami, die oben schlief,
und Amy, die auf Baby Caleb aufpasste. Er hatte es so geplant; er wollte Amy
nicht einweihen. Nicht weil sie Einwände erheben könnte - er bezweifelte, dass
sie es tun würde. Aber er wollte sie beschützen, vor dieser Entscheidung und
vor dem, was sie bedeuten konnte. Theo war auf einem Paar Krücken
herausgehumpelt, die Hollis ihm aus Abfallholz gemacht hatte; in ein paar Tagen
würde ihm die Schiene abgenommen werden. Peter hatte seinen Rucksack
mitgebracht; darin war die Kassette mit den Ampullen. Wenn alle einverstanden
waren, sah er keinen Grund mehr, weiter zu warten. Sie saßen auf Steinen rings
um das Feuer, und Peter erklärte ihnen, was er tun wollte.
    Michael sprach als Erster. »Ich bin
einverstanden«, sagte er. »Ich finde, wir sollten es probieren.«
    »Ich halte es für verrückt«, warf Sara ein. Sie
hob den Kopf und sah die andern an. »Seht ihr nicht, was es ist? Niemand will
es sagen, aber ich tu's. Es ist böse. Wie viele Millionen sind gestorben durch
das, was in diesem Kasten ist? Ich kann nicht fassen, dass wir überhaupt darüber
reden. Ich sage, wirf es ins Feuer.«
    »Vielleicht hast du recht, Sara«, sagte Peter.
»Aber ich glaube, wir können uns nicht leisten, nichts zu tun. Babcock und die
Vielen mögen tot sein. Der Rest der Zwölf ist allerdings immer noch da draußen.
Wir haben gesehen, was Lish kann und was Amy kann. Das Virus ist aus einem
bestimmten Grund zu uns gekommen, wie Amy zu uns gekommen ist. Wir können das
nicht einfach ignorieren.«
    »Es könnte dich umbringen, Peter. Oder Schlimmeres.«
    »Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen. Und
Lish hat es nicht umgebracht.«
    Sara wandte sich an Hollis. »Sag's ihm. Bitte
sag ihm, dass es kompletter Wahnsinn ist.«
    Aber Hollis schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.
Ich glaube, ich bin Peters Meinung.«
    »Das kannst du nicht ernst meinen.«
    »Er hat recht. Es muss einen Grund geben.«
    »Wieso reicht dir nicht die Tatsache, dass wir
alle noch am Leben sind?«
    Er griff nach ihrer Hand. »Das ist nicht genug,
Sara. Wir sind am Leben. Ja, und? Ich will ein Leben mit dir. Ein richtiges Leben. Ohne Scheinwerfer, ohne Mauern, ohne die Wache.
Vielleicht gibt es das für andere, eines Tages. Wahrscheinlich sogar. Aber ich
kann zu dem, was Peter will, nicht nein sagen - nicht, solange eine Chance
besteht. Und ich glaube, im Grunde deines Herzens siehst du das auch so.«
    »Wir können doch einfach so gegen sie kämpfen.
Wir werden sie finden und töten. Wir. Als Menschen.«
    Sara schwieg, und Peter spürte ein stummes
Einverständnis zwischen den beiden. Als Hollis ihn wieder ansah, wusste Peter,
was er sagen würde.
    »Wenn es klappt, bin ich der Nächste.«
    Peter sah Sara an. Aber da war kein Widerspruch
mehr. Sie hatte es akzeptiert. »Das brauchst du nicht zu tun, Hollis.«
    Der breitschultrige Mann schüttelte den Kopf.
»Ich tue es nicht für dich. Wenn du willst, dass ich auf deiner Seite bin, ist
das meine Bedingung. Überleg's dir.«
    Peter sah Greer an, und der nickte. Er drehte
sich zu Theo um, der auf einem Holzklotz auf der anderen Seite des Kreises saß,
das geschiente Bein vor sich ausgestreckt.
    »Meine Güte, Peter, was soll ich sagen? Ich habe
dir gesagt, das hier ist deine Show.«
    »Nein, das ist es nicht. Es betrifft uns alle.«
    Theo zögerte. »Nur, damit ich dich richtig
verstehe. Du willst dich absichtlich mit dem Virus infizieren, und du willst,
dass ich sage: Na klar, nur zu. Und Hollis hier will das Gleiche tun -
vorausgesetzt, dass du nicht stirbst oder uns alle umbringst.«
    Bei diesen unverblümten Worten fragte Peter sich
zum ersten Mal, ob er wirklich den Mut dazu hatte. Er begriff, dass Theo ihn
mit seiner Frage auf die Probe stellte.
    »Ja. Genau das will ich.«
    Theo nickte. »Dann ist es okay.«
    »Das ist alles? Nur >okay    »Ich liebe dich, Bruder. Wenn ich dächte, ich
könnte es dir ausreden, würde ich es tun. Aber ich weiß, ich kann es nicht. Ich
habe ja gesagt, ich werde mir Sorgen um dich machen. Also kann ich auch gleich
damit anfangen.«
    Schließlich sah er Alicia an. Sie hatte die
Brille abgenommen, und der

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