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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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einen besseren Vorschlag?« Der andere hob verärgert beide Arme und stapfte das Deck hoch. Cugel schaute ihm nach. »Wer ist dieser mürrische Kerl?«
    »Das ist Kapitän Baunt. Er ist verärgert, weil er Euch seine Kabine abtreten muß.«
    Cugel rieb sich das Kinn. »Nun, ich würde eine Einzelkabine, wie sie für Passagiere vorgesehen ist, vorziehen.«
    »Das ist auf dieser Reise leider nicht möglich, Herr. Meister Soldinck wird von Madame Soldinck und ihren drei Töchtern begleitet, deshalb sieht es mit den Unterbringungsmöglichkeiten schlecht aus.«
    »Ich möchte Kapitän Baunt wirklich keine Unannehmlichkeiten machen«, sagte Cugel. »Vielleicht sollte ich ...«
    »Macht Euch keine Gedanken, Herr. Drofos Schnarchen wird Kapitän Baunt nicht übermäßig stören, und ich bin überzeugt, wir werden gut zurechtkommen. Bitte folgt mir. Ich zeige Euch Eure Kabine.«
    Der Steward führte Cugel zu der geräumigen Kabine, die bisher Kapitän Baunt für sich gehabt hatte. Cugel schaute sich erfreut um. »Recht ordentlich, würde ich sagen. Besonders gefällt mir die Aussicht aus diesen Fenstern.«
    Kapitän Baunt trat an die Tür. »Ich hoffe, Ihr seid zufrieden?«
    »Oh, ausgesprochen. Ich werde mich hier sehr wohlfühlen.« Zu Bork sagte Cugel: »Du darfst mir einen Imbiß bringen, denn mein Frühstück liegt schon eine Weile zurück.«
    »Selbstverständlich, Herr. Ich eile.«
    Brummig sagte Kapitän Baunt: »Ich möchte Euch nur ersuchen, meine Regale in Ruhe zu lassen. Meine Sammlung von Wasserfaltermuscheln ist unersetzlich, und meine alten Bücher bleiben besser unberührt.«
    »Habt keine Sorge! Eure Sachen sind bei mir so sicher, als wären sie mein Eigentum. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet? Ich möchte mich ein paar Stunden ausruhen, ehe ich mich nach meinen Pflichten erkundige.«
    »›Pflichten‹?« Kapitän Baunt runzelte erstaunt die Stirn.
    Würdevoll erklärte Cugel: »Soldinck hat mich gebeten, während der Reise ein paar leichte Aufgaben zu übernehmen.«
    »Seltsam. Er hat zu mir keinen Ton davon gesagt. Bunderwal ist der neue Ladungsaufseher, und wenn ich es recht verstanden habe, wurde irgendein komischer, schlaksiger Ausländer als Unterwurminger angeheuert.«
    »Ich habe den Posten des Wurmingers angenommen«, sagte Cugel streng.
    Mit offenem Mund starrte Kapitän Baunt ihn an. »Ihr seid der Unterwurminger?«
    »Diese Stellung trug man mir an«, antwortete Cugel.
     
    Cugels neue Unterkunft befand sich weit vorn in der Kimm, wo der Vorsteven auf den Kiel aufgesetzt war. Sie bestand aus einer schmalen Koje, mit einem Sack voll getrocknetem Schilf gepolstert, und einem Haken, an dem Wagmunds ranzig riechendes Arbeitsgewand hing.
    Im Schein einer Kerze begutachtete Cugel seine Beulen und Blutergüsse. Glücklicherweise schienen sie weder lebensbedrohend noch auf die Dauer entstellend zu sein, obwohl Kapitän Baunt sich in seinem Grimm keineswegs zurückgehalten hatte. Eine näselnde Stimme drang an sein Ohr. »Cugel? Wo bist du? Sofort an Deck!«
    Ächzend hinkte Cugel zum Deck. Ein großer, dicklicher Mann, noch recht jung, mit wuschligen schwarzen Locken und eng beisammenliegenden Augen, erwartete ihn. Er musterte Cugel sichtlich neugierig. »Ich bin Lankwiler, ausgebildeter und fähiger Wurminger, und deshalb dein Vorgesetzter, obwohl wir natürlich beide Oberwurminger Drofo unterstehen. Er beabsichtigt, uns eine anfeuernde Rede zu halten. Hör aufmerksam zu, wenn du weißt, was gut für dich ist. Und jetzt komm mit!«
    Neben dem Mast stand Drofo. Er war der hagere Mann mit dem mahagonifarbenen Bart, der Cugel beim Betreten des Schiffes aufgefallen war.
    Drofo deutete auf ein Luk. »Setzen!«
    Gehorsam setzten Cugel und Lankwiler sich und warteten mit aufmerksamer Höflichkeit.
    Mit vorgeschobenem Kopf und am Rücken verschränkten Händen musterte Drofo seine Untergebenen. Nach einer kurzen Weile sprach er mit tiefer, gleichmütiger Stimme: »Ich kann euch viel sagen! Hört mir gut zu, dann schöpft ihr Weisheit, weit über die der Schüler des Instituts mit ihren Konkordanzen und Paradigmen hinaus. Doch versteht es nicht falsch! Das Gewicht meiner Worte ist nicht mehr als das eines einzelnen Regentropfens! Wissen heißt tun! Nach hundert Würmern und zehntausend Meilen könnt ihr mit gutem Recht sagen: ›Ich bin weise!‹ Oder, was das gleiche bedeutet: ›Ich bin ein Wurminger!‹ Wenn es soweit ist, werdet ihr, weil ihr weise und weil ihr Wurminger seid, von jeglicher Prahlerei

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