CUT
Luxushusche.
Timo nimmt Steven statt einer Antwort
direkt in die Arme und küsst ihn. Dann lässt auch er sich seinen Ring an den
Finger stecken. Ich nutze die Gelegenheit und drücke Timo Stevens Hand
entgegen. Timo hält diese, während ich Steven den Ring aufstecke.
„Auch wenn das Ganze ein wenig zu pompös
ist, war das wohl eine deutliche Antwort, oder?“, grinse ich.
„Du bist doch sonst nicht um Worte
verlegen... oder hast Du Angst, weil Deine Eltern da sind?“, erwidert er.
„Angst? Ich? Was träumst Du denn nachts?“,
beschwere ich mich.
„Von Euch natürlich“, gibt Steven zu.
„Dann sollten wir dafür sorgen, dass
Deine Träume endlich Wahrheit werden“, meldet sich Timo zu Wort.
„Nicht jetzt, wir haben doch Gäste“,
ereifert sich Steven scheinbar empört.
Nach einer ersten Schrecksekunde geht das
Blitzlichtgewitter um uns herum los. Die anwesenden Fotografen geben sich die
allergrößte Mühe, ein optimales Bild von Steven, Timo und mir zu schießen,
bevor sie sich wieder unter die Gäste mischen und versuchen, da noch ein paar
tolle Bilder zu machen.
„Eine kleine Überraschung habe ich noch:
Nach einer Unterhaltung mit den Vorgesetzten und Kollegen von Euch habe ich
einen Sechs-Wochen-Urlaub erster Klasse auf einen Luxuskreuzfahrtschiff, der MS
Dame-Edna-Glamour, für uns drei gebucht. Die Reederei Manfred Herten & Co.
hat den allerbesten Ruf, und ich freu mich schon darauf, mit Euch sechs ganze
Wochen Urlaub zu machen“, schwärmt mein Mann.
„Ich freu mich auf ganz andere Sachen“,
deute ich mal an. Unsere „Hochzeitsnacht“ wird sicher die schönste seit langem.
Als die Musik wieder zu spielen anfängt, umringt uns zum Glück erst einmal das
Team. Trevor grinst mich an.
„Jetzt darf ich also offiziell 'Mama' zu Dir sagen“, freut er sich. Alex umarmt
mich, vermutlich, weil ich gerade am nächsten stehe. Er scheint sich gerade so
weit gefangen zu haben, dass er uns gratulieren kann, was er auch tut. Dann
geht das große Händeschütteln los, denn jeder will uns natürlich gratulieren.
Mein Vater drückt mir stumm grinsend die Hand, meine Mutter fällt mir um den
Hals.
„Junge, an so eine Verlobung hatte ich
nicht gedacht, lass mich doch mal durch“, zirpt sie, drängt sich an mir vorbei
und fällt Steven ohne Vorwarnung um den Hals.
„Mein Junge, ich bin Hiltraud, nenn mich
'Mutter'„, flötet sie. Steven bekommt einen Hustenanfall, Timos Mutter klopft
ihm so sehr auf den Rücken, dass ich das Gefühl habe, seine Wirbelsäule bricht
gleich.
„Auch wenn das alles ein bisschen
überraschend kommt“, fügt sie noch hinzu.
„Dietmar hat uns ja nichts erzählen
wollen.“ Hehe... ich wusste ja, dass Dietmar ein guter Junge ist. Von hinten
bekomme ich einen leichten Schubs. Kevin zwinkert mir zu und zeigt dann mit dem
Kopf auf Steven.
„Hätte nicht gedacht, dass er auch passiv
ist“, grinst er und prostet mir zu. Im Großen und Ganzen scheint das Team die
für mich überraschende Nachricht ganz trocken wegzustecken. Vielleicht liegt
das daran, dass es alles Profis sind.
Den restlichen Abend verbringen wir also
mit Händeschütteln, Lächeln und Feiern. Irgendwann ziehen sich die offiziellen
Gäste zurück, und wir sind wieder unter uns. Unsere Eltern und Stevens Onkel
und Tante haben sich in der „Linde“ in Steinwalden einquartiert, zusammen mit
Walter Isar, um morgen gemeinsam mit uns zu frühstücken und dann gegebenenfalls
mit uns nach Frankfurt zu kommen. Wir haben uns in das Wohnzimmer der Villa
zurückgezogen, wo der Rest des Teams versammelt ist. Alex und Sascha sitzen Händchen
haltend auf einem der Sessel. Ich ziehe Steven und Timo mit mir auf die Couch.
Schon bald knutschen wir hemmungslos miteinander herum. Steven schaut das bei
uns versammelte Team an.
„Noch irgendwelche Fragen?“ Kevin rappelt
sich auf.
„Wie lange geht das schon mit Euch?“
Scheinbar interessiert es ihn wirklich.
„Etwas über ein Jahr“, antwortet Steven
ihm.
„Ja... aber... warum hast Du denn nie was
gesagt?“
„Ihr dürft zwar alles essen, aber Ihr müsst
nicht immer alles wissen. Es war bei den gegebenen Umständen sicherer für alle“,
erklärt Steven.
„Eigentlich schade“, grinst Kevin frech
und schaut mir unverhohlen zwischen die Beine. Ich zucke mit den Schultern.
„Grundsätzlich gern, aber heute nicht
mehr“, grinse ich.
„Heute Nacht muss ich erst mal das
aufholen, auf das ich jetzt fast neun Tage verzichtet
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