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Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1

Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1

Titel: Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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begannen sofort mit den Vorbereitungen für das Ritual. Mit einem Stück Kreide zeichnete Dirk sorgfältig einen fünfzackigen Stern auf den Boden. Außerhalb der Fläche entzündete Suus den Gaskocher und stellte den Blechtopf darauf. Chris stand mit seiner Rolle Wachs daneben und kam sich ein bisschen überflüssig vor. »Hüter des Siegelwachses«. »Der das Wachs zum Schmelzen bringt«. »Wachs-Halter«. Das klingt alles nicht gerade nach einer besonders großartigen Aufgabe, dachte er im Stillen.
    Dirk breitete seinen Umhang der Endlosen Nacht auf dem Boden aus. Wie von Zauberhand fügte er sich perfekt in die Form des fünfzackigen Sterns. Dann streute Dirk einige Kräuter (herkömmliche Gewürze wie Pfefferkörner, Rosmarin, Lorbeerblätter, Melisse und Ähnliches) in den Blechtopf auf dem Gaskocher. Sofort stieg aus der Mischung ein feiner Rauch auf und verströmte einen angenehm frischen Duft.
    Dirk zog die Schriftrolle hervor und nickte Chris zu. Der hielt das Wachs über die Gasflamme und sie versiegelten die Rolle. Mit dem Rücken zu Suus, sodass sie es nicht sehen konnte, nahm Dirk seinen Ring der Macht aus der Tasche und drückte das Siegel ins Wachs. Immerhin galt der Ring offiziell als verschwunden. Allerdings merkte Dirk dabei nicht, dass Suus und Chris hinter seinem Rücken einen verstohlenen Blick wechselten, als wüssten sie genau, was da ablief.
    Dann stimmte Dirk in einer fremdartigen Sprache, die weder Suus noch Chris je gehört hatten, einen seltsamen Singsang an. Eine geheimnisvolle Stille senkte sich über den Raum. Suus und Chris spürten ein feines Kribbeln im Nacken. Wieder sahen sie sich an, auf einmal schienen sie ihrer Sache gar nicht mehr so sicher zu sein. Sie mussten zugeben, dass Dirks beschwörende Gesänge irgendwie beunruhigend klangen und ein merkwürdig unangenehmes Gefühl hervorriefen.
    Bildete sie es sich nur ein oder begann die Luft über dem ausgebreiteten Umhang tatsächlich zu flimmern wie eine Fata Morgana in einem Hitzeschleier? Suus kniff die Augen zusammen und sah fragend hinüber zu Chris – auch er starrte wie gebannt auf dieses eigentümliche Flimmern. Also war es doch keine Einbildung? Sie konnte es immer noch nicht glauben.
    Dirks unheimlicher Singsang brach unvermittelt ab. In der Zwischenzeit war das Siegelwachs hart geworden. Er riss die Schriftrolle an sich und stieß etwas in einer Sprache hervor, die nicht für die menschliche Zunge gedacht schien, es klang wie ein Ausruf oder ein Befehl. Dann entzündete er die Rolle und warf sie in den Topf zu den rauchenden Kräutern. Eine dünne grünliche Flamme züngelte empor, als hätte ein magisches Licht Kräuter, Schriftrolle und Wachs auf einmal verschlungen! Dirk drehte sich um und trat in die Mitte des Sterns auf den Umhang.
    »Lebt wohl, meine Leutnants, lebt wohl!«, sagte er.
    Entgeistert starrten Chris und Suus ihn an und fragten sich verzweifelt, ob er sie jetzt wirklich verlassen würde?
    Aber nichts geschah. Der Gasbrenner zischte weiter vor sich hin. Der Umhang lag immer noch an Ort und Stelle, nichts regte sich. Verwirrt und enttäuscht hüpfte Dirk wie Rumpelstilzchen auf dem Umhang herum, riss ihn hoch, schlang ihn um sich und stimmte noch einmal seinen Singsang an. Es tat sich noch immer nichts.
    »Was soll das? Warum passiert nichts?«, rief er verzweifelt. Er riss die Arme hoch, breitete den Umhang weit aus und schrie zum Himmel: »Warum nur, warum? Bin ich wirklich dazu verdammt, für immer auf diesem Planeten gefangen zu sein, schwach und machtlos bis in alle Ewigkeiten?«
    Suus atmete erleichtert auf. Sie trat zu ihm und legte den Arm um Dirk. »Ich werde immer für dich da sein, Dirk. Ich bin froh, dass es nicht funktioniert hat. Ich wollte sowieso nie, dass du gehst.«
    Überraschenderweise schien ihn diese vertrauliche Geste nicht zu stören, im Gegenteil – er legte sogar den Kopf auf ihre Schulter und schien ihr Mitgefühl zu genießen. »Danke, Suus, ich danke dir. Du hättest mir auch gefehlt.« Suus lächelte glücklich.
    Auch Chris war irgendwie erleichtert, wenn auch aus einem anderen Grund. Um ein Haar hatte er tatsächlich geglaubt, dass Dirk aus einer anderen Welt stammte, und das wäre so unglaublich, so unfassbar gewesen, der absolute Wahnsinn! Er wusste nicht, ob er das überstanden hätte, ohne an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Doch jetzt war für ihn eindeutig klar, dass das Ganze nur ein besonders raffiniertes Spiel war und Dirk einfach nur ein liebenswerter Irrer.

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