Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)
ihre Gier.« Danielle nahm die Nachricht heraus, die sie erhalten hatte. »Ich habe mit Najarin gesprochen: Der Vater des Mädchens war ihr erstes Opfer. Vor ihrer Flucht brachte sie noch dreizehn weitere Menschen um.«
Talia stieß einen leisen Pfiff aus.
»Ein Nix namens Nallinix behauptet, den letzten Mord beobachtet zu haben. Er sagt, er habe einen Kampf beobachtet. Die Hände der Frau absorbierten dabei die Magie und warfen sie auf ihr Opfer zurück. Ein einziger Schlag ihrer Silberfäuste reichte, um dem Mann die Knochen zu brechen. Seid also vorsichtig!«
»Definiere vorsichtig!«, verlangte Talia.
Danielle lächelte. »Es bedeutet, dass ihr alles tut, um wohlbehalten nach Hause zurückzukehren. Das ist ein Befehl eurer Königin.«
»Nicht meiner Königin!«, sagte Gerta. »Ich bin Allesandrierin, schon vergessen? Ich entsinne mich nicht daran, Lorindar die Untertanentreue geschworen zu haben.«
»Wo ich gerade daran denke: Ich glaube auch nicht, dass ich unserer neuen Königin einen Eid geschworen habe«, sagte Talia.
»Ihr brecht morgen früh auf.« Danielle warf Talia einen gespielt finsteren Blick zu. »Halte Gerta nicht zu lang wach! Manche von uns brauchen ihren Schlaf!«
Gerta umarmte Talia fester. »Schlaf ist überbewertet.«
Die untergehende Sonne machte es schwierig, es mit Sicherheit zu sagen, aber Danielle hätte schwören können, dass Talia rot wurde.
Danielle drehte den Kopf weg und verbarg ihr Lächeln. »Gute Nacht, meine Freundinnen.«
Anmerkung des Verfassers
Ich weiß noch, wie ich 2004 mit meinem Freund Trey und dessen Frau in einem Restaurant saß. Es war der letzte Tag von Windycon, einer SF/F-Zusammenkunft in Chicago, und ich schwatzte in einem fort von dieser raffinierten neuen Idee für eine andere Art von Märchengeschichte, die ich hatte.
Es war die Schuld meiner Tochter. Sie durchlief gerade eine Prinzessinnenphase, und unser Haus war zur Heimstatt für Prinzessinnenfilme und Prinzessinnenartikel geworden. Ich wollte für einen alternativen Blickwinkel auf Märchenprinzessinnen sorgen, einen, der auf das ältere Quellenmaterial zurückging, aber den Prinzessinnen selbst die Verantwortung für ihre eigenen Geschichten gab. Und ich wollte, dass es lustig war. So was wie Gebrüder Grimm mit Last Action Hero .
Vieles hat sich verändert, seit ich mit diesen Ideen zu spielen anfing. Die erste Version von Schneewittchens Figur war blind und auf ihre Spiegel angewiesen, um zu sehen. (Ich habe eine gestrichene Szene mit ihr auf www.jimchines.com gepostet.) In jenem ersten Buch hörte sie auf den Namen Lina; das Buch selbst trug ursprünglich den Titel The Stepsister Plot und dann The Stepsister Conspiracy . Sie und ihre Gefährtinnen ritten auf Einhörnern durch Elfstadt, was Lina dazu brachte, alle möglichen verfänglichen Bemerkungen über Jungfrauen zu machen. Und dann fing ich an, Buch zwei zu planen, The Mermaid Mysteries …
Snow Queen war das Buch, das mir die meisten Titelsorgen bereitete. Mein Herausgeber lehnte mehr Titel ab, als ich zählen kann, darunter The Snow Queen’s Scourge, Shards of the Snow Queen und Godzilla vs. The Snow Queen. Schließlich ging ich auf meinen Blog und bat meine Leser um Hilfe. Ein riesiges Dankeschön an Arlene Medder und Lara (alias Miladygray the Internet Muse), die beide das vorschlugen, was der endgültige Titel des Buches werden sollte.
Snow Queen war auch in anderer Hinsicht eine Herausforderung. Es ist eine Sache, ein Buch zu beenden, aber diesmal musste ich eine ganze Reihe zum Abschluss bringen. Wie zum Kuckuck beendet man eine Reihe, in der alles darum geht, was nach dem »glücklich bis ans Ende ihrer Tage« passiert?
Ich schreibe Talia die Schuld zu. Damals, 2004, hatte ich vor, eine eher episodenhafte Reihe zu schreiben, so was wie James Bond für die Märchenprinzessinnenkulisse, was es mir erlaubt hätte, Buch um Buch zu schreiben, Millionen von Dollars zu scheffeln und Hawaii zu kaufen. Es hätte keine Bögen über mehrere Bücher gegeben und keine Notwendigkeit, ein echtes Ende für die Reihe zu verfassen. Aber dann musste Talia hingehen und sich verlieben, und mir wurde klar, dass ich sie nicht einfach in der Luft hängen lassen konnte. Entweder die Beziehung musste irgendwo hinführen, oder aber Talia musste sich weiterentwickeln. Und es war nicht nur Talia; alle meine drei Protagonistinnen mussten wachsen und sich verändern. Plötzlich schrieb ich nicht mehr nur Episoden, sondern größere Charakterbögen und
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