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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Fingerspitzen ihre Wange; mit der anderen Hand griff sie in die Tasche und nahm eine einzelne, angespitzte Stahlschneeflocke aus ihrem flachen Lederfutteral. Sie drehte sie, bis sie ihr Spiegelbild darin sehen konnte.
    »Ja«, sagte sie leise, während sie sich an ihre letzte Unterhaltung mit Schnee erinnerte. »Ich habe meine Wahl getroffen.«

Kapitel 25
    Sechs Monate nach dem Tag, an dem Danielle Jakob nach Hause gebracht hatte, ging sie über den Hof auf die Kapelle zu. Talia und Gerta warteten schon vor der Tür. Talia war bewaffnet: An der einen Hüfte trug sie ein Krummschwert und an der anderen ihre Zaraqpeitsche. Was sie noch alles unter ihrem roten Umhang mit sich führte, wusste nur der Himmel.
    Danielle trug nur ihr Glasschwert und den Dolch, den Talia ihr vor Jahren geschenkt hatte.
    »Denkst du, die werden nötig sein?«, fragte Gerta mit einem Blick auf die Waffen.
    »Allemal«, sagte Talia, bevor Danielle antworten konnte.
    Drinnen wurden sie von den anderen erwartet. Vater Isaac stand vorm Altar und sah besorgt aus; Trittibar saß neben Armand, der sich erhob, um Danielle mit einem flüchtigen Kuss zu begrüßen.
    »Jakob?«, fragte sie.
    »In seinem Zimmer. Isaac hat es nach besten Kräften abgeschirmt. Er ist dort so sicher wie nur irgendwo in Lorindar.«
    »Danke.« Armands Worte waren nicht so beruhigend, wie sie es sich gewünscht hätte. »Es tut mir leid.«
    Er tat ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. Anfangs, als er von Danielles Handel erfahren hatte, war er wütend gewesen, und noch wütender, als sie ihm von der Warnung der Herzogin Jahre zuvor erzählt hatte, die sie bis dahin für sich behalten hatte. Drei Mal hatten sie sich gestritten, jedes Mal schlimmer als davor. Zurückblickend erkannte Danielle, wie viel von dieser Wut Kummer und Furcht erwachsen war.
    Heute kämpfte sie darum, diese Furcht unter Kontrolle zu halten. Falls das hier nicht funktionierte … Sie küsste ihn, vielleicht ein bisschen heftiger, als es für schicklich gehalten wurde, aber das kümmerte Danielle nicht sonderlich. Sie drückte ihn an sich und gönnte sich noch einen Moment des Trostes, bevor sie sich zu Vater Isaac umdrehte und sich erkundigte: »Die Kapelle ist vorbereitet?«
    »Ich habe die Abwehrvorkehrungen geöffnet, um es dir zu ermöglichen, mit der Herzogin zu sprechen«, berichtete Isaac. »Wenn etwas schiefläuft, werde ich mein Möglichstes tun, um euch alle zu beschützen, aber ich kann nichts versprechen.«
    »Ich verstehe.« Danielle holte tief Luft. »Ich habe mir mein Versprechen bereits gegeben.«
    »Viel Glück!«, wünschte Armand ihr.
    Danielle ging zum vorderen Teil der Kirche, legte eine Hand aufs Schwert und sagte dreimal den Namen der Herzogin.
    Der Holzboden bog sich und barst, und die Dielen schienen in endlosen Schatten zu fallen. Gleich darauf erschien die Herzogin. »Seid gegrüßt, Euer Majestät. Meine Glückwünsche zu Eurer Krönung.«
    Danielle verneigte sich leicht. Theodore war vier Monate nach dem Tod seiner Frau zurückgetreten. Er blieb im Palast, verbrachte seine Zeit jetzt aber damit, seinem Sohn als Ratgeber zur Seite zu stehen und seinen Enkelsohn zu verziehen. »Ich danke Euch, Euer Gnaden.«
    »Auch an König Armand«, fügte die Herzogin hinzu. »In Anbetracht Eurer neuen Verantwortlichkeiten fühle ich mich geschmeichelt, dass Ihr Euch Eurer Verpflichtung einer einfachen Elfe wie meiner selbst gegenüber erinnert habt.«
    Wie hätte sie die vergessen können, wo sie doch jeden Tag über ihren Schwur nachgedacht hatte, seitdem sie ihn abgelegt hatte? »Wie sah Euer Plan für Jakob aus? Wolltet Ihr ihn verzaubern, so wie Ihr es einst mit Armand gemacht habt? Oder wolltet Ihr ihn zwingen, Euch Treue zu schwören, um ihn zu versklaven, so wie Ihr es mit den Elfen von Speas Elan gemacht habt?«
    »Es waren Eure Stiefschwestern, die versucht haben, Euern Ehemann zu rauben«, stellte die Herzogin richtig. »Und was meine Pläne betrifft, so fürchte ich, dass sie Euch nichts angehen. Es sei denn, Ihr möchtet um dieses Wissen feilschen?« Als Danielle nichts sagte, lachte sie leise. »Sobald Jakob dieses Portal passiert, wird er sicher sein – sicherer, als er irgendwo sonst auf dieser Welt sein würde. Ihr habt mein Wort. In sechs Monaten von heute an wird er unversehrt zu Euch zurückkehren.«
    Sechs Monate … das war das Schlupfloch, das Trittibar entdeckt hatte. Solange nur sechs Monate in der Welt der Sterblichen vergingen, hätte die Herzogin ihren

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