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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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»Hör zu«, sagte er schroff. »Wenn du nicht in der Lage bist, allein zuzuschlagen, wirst du uns nicht viel nützen. Du kannst es. Sonst hätte ich dir bestimmt keine geladene Pistole in die Hand gedrückt.«
    Aus Cullys Mund war das ein großes Lob. Alex fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Okay«, erwiderte er. Er bemühte sich, das Zittern seiner Hände zu verbergen, und sicherte die Pistole. Da er sein Holster nicht trug, steckte er die Waffe hinten in den Bund seiner Jeans und zog das T-Shirt darüber.
    »Alex … sei vorsichtig«, bat Jake, der jetzt besorgt aussah.
    »Er kommt schon klar«, sagte Cully. Er klopfte Alex auf die Schulter. »Und wenn du in einer Viertelstunde nicht wieder da bist, hetzen wir dir die Männer mit der Zwangsjacke auf den Hals.«
    Engeljäger-Humor war einfach klasse. Alex lächelte. Dann stieg er aus dem Jeep und ging in den Park.
    Er benötigte nur ein paar Minuten, um den Engel aufzuspüren. Er musste nicht einmal seine Bewusstseinsebene verändern – sowie er die junge Frau unter einem Baum sitzen und verträumt in die Wolken schauen sah, wusste er Bescheid. Sie trug ein luftiges Sommerkleid und ihr braunes Haar fiel ihr offen über die Schultern. Anscheinend hatte sie ein Buch gelesen, doch jetzt lag es unbeachtet neben ihr, während sie himmelwärts lächelte und angenehmen Gedanken nachhing.
    So wirkte es zumindest nach außen. Alex trieb seine Energie durch seine Chakren und das Bild wandelte sich abrupt: Ein prächtiges, mehr als zwei Meter großes und blendend weißes Wesen wurde plötzlich sichtbar. Seine riesigen Flügel verdeckten die Sonne fast vollständig, doch der Engel selbst leuchtete viel heller. Der strahlende Glanz, den er verbreitete, tauchte das verzückte Gesicht der Frau in ein reines, grelles Licht.
    Alex drehte sich der Magen um. Er hatte noch nicht oft einen Engel gesehen, der sich nährte. Die Kreatur hatte beide Hände tief in das Energiefeld der Frau gekrallt, das von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde und kraftlos zuckte, als wolle es protestieren. Der Engel hatte ekstatisch den Kopf in den Nacken geworfen, während die Energie der Frau in seiner eigenen versickerte wie Wasser, das durch einen Badewannenabfluss gurgelt.
    Und wegen des Angelburn-Syndroms würde sie den Engel als gut und freundlich in Erinnerung behalten. Genau wie seine Mutter, bevor sie getötet worden war. Alex verdrängte seine Gefühle und schaute sich um. Dieser Teil des Parks lag fernab von allen Wegen. Die einzigen Menschen in der Nähe waren ein paar Jungs, die knapp hundert Meter weiter weg mit einer Frisbeescheibe spielten. Alex suchte Deckung hinter einem Baum und zog die Waffe hervor. Er nahm sein Ziel ins Visier.
    Jetzt, da es so weit war, fühlte er sich, trotz einer gewissen Aufregung, die sein Herz schneller schlagen ließ, vollkommen ruhig. Sein erster Alleingang. Cully hatte recht: Er konnte es. Worüber hatte er sich eigentlich Sorgen gemacht? Schließlich hatte er doch sein ganzes Leben lang auf diesen einen Moment gewartet.
    Der Engel hob den Kopf und sah ihn an.
    Als ihre Blicke sich trafen, packte Alex die nackte Angst. Die Kreatur wusste augenblicklich, was er war, und riss, schreiend vor Wut, die Hände aus dem Energiefeld der Frau. Nutzlos und vergessen sank diese zu Boden, das friedliche Lächeln noch im Gesicht.
    Kreischend raste der Engel auf ihn zu und verschwommen registrierte Alex ein wildes Durcheinander aus schlagenden Flügeln und Wind, der an seinen Haaren zerrte, als wirbele die ganze Welt an ihm vorbei. Seine Hände, die die Pistole hielten, begannen zu zittern. Schieß!, brüllte er sich innerlich an. Doch die Augen des Engels waren sogar im Zorn so wunderschön, dass er nur hilflos hineinstarren konnte. Er begriff, dass er gleich sterben würde.
    Nein! Mit übermenschlicher Anstrengung riss Alex sich von den Augen des Engels los und konzentrierte sich stattdessen auf den Heiligenschein. Das ist das Herz des Engels, hatte sein Vater immer gesagt. Ziel auf die Mitte!
    Alex’ Hände zitterten so sehr, dass er kaum richtig zielen konnte. Der Engel stieß einen gellenden Triumphschrei aus. Die schreckliche, furchterregende Stimme fuhr Alex durch Mark und Bein. Der Heiligenschein hatte die Größe einer Untertasse … eines Tellers … eines …
    Alex schoss. Die Welt zerbarst in einem Splitterhagel aus Licht, als er von der Wucht der Explosion zurückgeschleudert wurde. Er landete mehrere Meter entfernt im Gras, und einen

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