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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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wichtig.«
    Ich hätte ihm gerne gesagt, er könne mir mal im Mondschein begegnen, aber irgendetwas in seiner Stimme zwang mich zu antworten. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu. »Weil … ich Beth die Zukunft vorhergesagt habe. Ich habe den Engel gesehen; ich habe gesehen, dass er ihr schadete. Ich habe sie vor ihm gewarnt und sie wurde wütend und später stand der Engel vor meiner Tür, in seiner … menschlichen Form oder wie das nun heißt. Er hat so getan, als wollte er sich die Zukunft voraussagen lassen, und als ich abgelehnt habe, da hat er sich meine Hand geschnappt …« Ich verstummte, als ich mich an die Bilder erinnerte, die durch mich hindurchgerast waren. »Und dann ist er wieder gegangen.« Ich schauderte und dachte an die fliegenden Splitter aus Licht vor der Kirche. »Was … was ist mit ihm passiert? Als du auf ihn geschossen hast, was …«
    »Ich habe ihn getötet«, sagte Alex. »Okay, er ist also zu eurem Haus gekommen und hat deine Gedanken gelesen. Und er hat etwas gesehen, das ihm Angst gemacht hat. Wann war das? Am Donnerstag? Am späten Nachmittag oder am frühen Abend?«
    Er hatte ihn getötet. Ich klappte den Mund auf und wieder zu, weil er so nüchtern darüber sprach, als wäre das die natürlichste Sache von der Welt. Ich atmete aus und versuchte, meine Gedanken zu sortieren.
    »Ahm … ja, Donnerstag. Am frühen Abend. Wie …«
    »Genau da habe ich den Befehl erhalten.« Er presste die Kiefer zusammen und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. »Verdammt, ich wusste es. Sie haben sie also wirklich unterwandert.«
    Ich runzelte die Stirn, während ich ihn beobachtete. Wer hatte was unterwandert? Dann fiel mir plötzlich auf, dass wir nach Osten fuhren, weg von Pawntucket. »He, wo fährst du eigentlich hin? Ich muss nach Hause!«
    »Kommt nicht infrage«, sagte er. »Spätestens morgen wärst du tot.«
    Meine Augen wurden immer größer, als ich ihn fassungslos ansah. Er warf mir einen ungeduldigen Blick zu. »Komm schon, du hast es doch selbst gesehen. Glaubst du im Ernst, die Leute trotten brav wieder nach Hause und lassen das Ganze einfach auf sich beruhen? Man hat ihnen gesagt, du wärest ein widernatürliches Monstrum, das vorhat, die Engel zu vernichten – die werden dich in Stücke reißen, solltest du ihnen jemals wieder unter die Augen kommen. Was ist mit dem Mädchen, weiß es, wo du wohnst?«
    Jähe Angst durchfuhr mich und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. »Mom«, flüsterte ich. »Oh mein Gott, ich muss nach Hause – du musst mich auf der Stelle nach Hause bringen.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich bringe dich ganz bestimmt nicht nach Hause.«
    »Du musst! Meine Mutter braucht mich, sie ist krank –«
    Seine Stimme wurde barsch. »Ach ja? Wenn du sie in Gefahr bringen willst, könntest du nichts Besseres tun, als zurückzufahren. Willst du wirklich, dass ein wütender Mob bei euch aufkreuzt? Und vielleicht beschließt, die Mutter des Monstrums gleich mit zu erledigen, wo sie gerade so schön in Schwung sind?«
    »Halt die Klappe«, flüsterte ich. Bei dem Gedanken wurde mir speiübel. »Ich … ich kann zur Polizei gehen oder –«
    »Das wird dir nichts nützen. Die Hälfte von denen gehört sowieso schon zur Church of Angels.«
    »Na toll, und was soll ich deiner Meinung nach tun?« Ich wurde laut. »Willst du damit sagen, dass ich jetzt obdachlos bin? Du kennst mich doch nicht mal, bring mich einfach nur nach Hause! Kann dir doch egal sein, was aus mir wird.«
    Sein Mund verzog sich. »Könnte es auch. Außer dass die Engel aus irgendeinem Grund ziemlichen Schiss vor dir haben. Wenn du also glaubst, ich gucke seelenruhig zu, wie du dich abmurksen lässt, dann hast du dich geschnitten.«
    »Du hast mir überhaupt nichts zu sagen!«, brüllte ich. »Was bin ich hier, deine Gefangene? Bring mich nach Hause!« Alex reagierte nicht und ich stieß ihn gegen den Arm. »He! Hörst du mir überhaupt zu?«
    Abrupt verminderte er das Tempo, riss das Lenkrad herum und scherte auf den Randstreifen aus. Der Porsche holperte über den Schotter und kam mit einem Ruck zum Stehen. »Für so was haben wir jetzt wirklich keine Zeit«, sagte er. Abermals bekam ich den Eindruck von kaum gezügelter Kraft, allein durch die Art und Weise, wie er seinen Arm über das Lenkrad legte. Alex blickte mir grimmig in die Augen. »Jetzt pass mal gut auf. Ich werde mich ganz simpel ausdrücken. Wenn ich dich nach Hause bringe, wirst du sterben. Jeder, der dir etwas bedeutet,

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