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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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stank nach ranzigem Fett und saurer Mayonnaise. Zumindest stieg mir der Schwefelgeruch nach Dämonen nicht in die Nase. »Mach den Abfallzerkleinerer aus«, forderte ich.
    »Um Himmels willen.« Großmutter schob sich das graue Haar aus der Stirn und drückte auf einen Knopf. Das Metallmonster schaltete sich ratternd aus.
    »Bleib stehen«, befahl ich. Auf dem Herd klapperte ein Topf. Vielleicht war er voll von Kobolden oder anderen Lakaien des Teufels. Ich schlich mich vorsichtig an den Edelstahlbehälter des Bösen heran.
    Großmutter streckte einen dünnen, aber überraschend starken Arm aus und hielt mich auf. »Nicht aufmachen! Die pochierten Eier brauchen noch mindestens eine Minute.«
    »Meine Güte, Großmutter!« Wie konnte sie sich in einem solchen Moment Gedanken über Eier machen? Wieder ließ ich den Blick durch die Küche schweifen. Irgendetwas übersah ich, da war ich mir sicher. Der Schauder, der mir über den Rücken lief, die Angst, die mir die Kehle beinahe zuschnürte  – meine Instinkte als Dämonenkillerin hatten mich noch nie getäuscht.
    »Weißt du, dass dein linkes Augenlid zuckt?«, fragte Großmutter. »Du brauchst dringend Ruhe  – du bist angespannter als ein verkniffener Hühnerarsch.«
    Na klar. Entspann dich. Hätte ich das vergangene Woche getan, wäre Großmutter jetzt immer noch in der zweiten Ebene der Hölle. Ich war die Killerin der Gruppe  – die Einzige, die Dämonen töten konnte. Und irgendetwas zog mich magisch an  – etwas, das mir den Kopf abschlagen, meine Seele stehlen oder ganz Nordamerika auslöschen konnte. Und im Augenblick schien nur ich mir deswegen Sorgen zu machen.
    Ich atmete tief durch.
    Und ich hatte ein Problem: Meinem Kompass fürs Übernatürliche fehlte noch die Feinregulierung. Das bedeutete, dass mein Radar für apokalyptische Gefahren auch bei Giftschlangen, tollwütigen Fledermäusen und Telefonverkäufern Alarm schlug.
    Und nun befand ich mich in einer verdreckten Küche mit einem Topf mit pochierten Eiern  – und mit Großmutter.
    Misstrauen beschlich mich. »Was hast du hier vor?« Ich kannte Großmutter gut genug, um zu wissen, dass sie sich nicht hier aufhielt, um sich Frühstück zu machen. Sie hatte eine lockere, entspannte Einstellung zur Magie, wie ein Pilot zu seiner Maschine, der ohne Instrumente rein nach Gefühl
flog. Meistens hatte sie auch keine Wahl gehabt. Ihr Hexenzirkel war in den vergangenen dreißig Jahren ständig auf der Flucht vor einem Dämon der fünften Ebene gewesen. Sie hatten sich von Beinahe-Hippies zu, nun ja, Bikern entwickelt.
    Vor Kurzem hatte ich einen Dämon erledigt, der sie alle auf Teufel komm raus gejagt hatte. Trotzdem, ich war der Ansicht, dass sich alte Gewohnheiten nur schwer ablegen ließen. Falls Großmutter glaubte, dass sie mir damit so leicht davonkam, dann hatte sie zu lange Dieseldämpfe eingeatmet.
    Großmutter brauste auf, als sei ich diejenige, die hier Ärger machen würde.
    Ich ignorierte sie und schob mich an einer Dose mit Bratfett vorbei. »Was hast du da im Abfluss zermahlen?«
    »Das geht dich nichts an«, erwiderte sie. Sie wandte sich von mir ab und drückte auf den Knopf an der Spüle, bis der Zerkleinerer sich quietschend wieder in Bewegung setzte.
    Ich ging rasch um einen Mülleimer herum, aber Großmutter versperrte mir mit ihrem Hintern den Weg. Pech für sie, dass Hartnäckigkeit in der Familie lag. Ich schob ein Bein an ihr vorbei, woraufhin sie sich mit dem ganzen Körper zwischen mich und das Ding in der Spüle, was immer es auch sein mochte, drängte.
    Ihr Haar fiel ihr über die Schultern und verdeckte ihr Gesicht. »Lizzie, ich sage es dir nur ungern, aber verzieh dich«, bellte sie über den Lärm der Maschine hinweg, während sie ein ominöses Bündel in den Abfluss drückte.
    »Großmutter«, warnte ich sie.
    »Ich bin gerade dabei, dein Problem zu lösen.« Sie zog ein weiteres gelbes Bündel aus ihrer Hosentasche und stopfte es in den Abfluss. »Noch dreißig Sekunden, und das Dröhnen in deinem Kopf wird verschwunden sein.«
    Warum beschlich mich das Gefühl, dass das eher schlecht als gut war? Ich schaltete das Gerät ab. »Hier drin stehen vier
Abfalleimer«, erklärte ich. Und alle quollen von den Bierflaschen vom letzten Abend über. »Warum ist es so wichtig, dieses Bündel zu Brei zu verarbeiten? Oh, Rhonda, steh mir bei!« Die Beach Boys mögen mir verzeihen.
    Die durchweichten, teilweise schon zermatschten Papiere trugen im Briefkopf das goldene

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