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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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Plastikschreibtisch, und an den Wänden hingen einige magische Poster. Jeder trägt Verantwortung für Sicherheit beim Verwandeln. Stürzen Sie sich nicht ins Unglück: Keine Hexerei unter Alkoholeinfluss!
    Eine Gruppe Harleys donnerte vorbei, sodass die Glastüren klirrten. Hauptsache, die Red Skulls hatten ihren Spaß.
    Ich holte tief Luft und atmete langsam aus. Wenn ich nur Zeit gehabt hätte, mich vorzubereiten. Ich ging nicht einmal zum Supermarkt, ohne vorher eine Einkaufsliste getippt zu haben.
    In einem Ständer entdeckte ich einige abgegriffene Handbücher. Die meisten behandelten die Grundkenntnisse der Hexerei. Nichts für Dämonenkiller. Das war ja klar  – wir waren sehr selten. Dimitri hatte Jahre gebraucht, um mich zu finden, als er meine Hilfe benötigt hatte. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, wo ich nach meinesgleichen suchen könnte. In einer Welt, in der jeder versuchte, sich von der Masse abzuheben und etwas Besonderes zu sein, denkt niemand daran, wie einsam man dann sein kann, vor allem, wenn man unter Druck steht.
    Ich konzentrierte mich darauf, gleichmäßig zu atmen, während ich meine Unterlagen für das Dämonenlizenz-Examen mit den Händen umklammerte.
    »Das nenne ich einen schiefen Ausdruck«, sagte die rundgesichtige Hexe hinter mir. Die Holzperlen an ihrem Kleid schlugen klappernd aneinander, und eine ihrer blonden Dreadlocks kitzelte mich im Nacken, als sie prüfend auf die amtlichen Formblätter schaute, die ich in der Hand hielt. Sie schnaufte wie eine Dampflokomotive. »Hätten sie das nicht Dämonen killer lizenz-Examen nennen können?« Kritisch beäugte sie mich von Kopf bis Fuß. »Du gehörst zu den Guten, oder?«
    Eine Frau mit Rehaugen hinter ihr ging einen Schritt auf die Tür zu und wäre beinahe mit einem großen Mann zusammengestoßen, der aussah wie ein Holzfäller. Tja, da die Red Skulls auf dem Parkplatz gerade einige Runden auf den Hinterrädern ihrer Maschinen drehten, waren sie und der Mann aus den Bergen hier viel besser aufgehoben.
    »Ich gehöre ganz sicher zu den Guten«, erwiderte ich, während
ich das Papierbündel zusammenfaltete und in meinen Mehrzweckgürtel aus schwarzem Leder stopfte. Ich hatte noch nie jemanden verletzt, außer einem menschenmörderischen Werwolf und einem Dämon der fünften Ebene, aber das war reine Selbstverteidigung gewesen.
    Sie musterte mich von Kopf bis Fuß und beschloss dann offensichtlich, mir einen Vertrauensbonus zu geben. »Ich war schon dreimal wegen meiner Express-Voodoo-Lizenz hier. Heutzutage können die Leute es kaum mehr abwarten, bis sie im Minimarkt ihren Burrito aus der Mikrowelle in die Hand bekommen, ganz zu schweigen von einer ausführlichen magischen Beschwörungszeremonie. Ich hätte bereits beim ersten Mal bestanden, aber ich gerate immer wieder an die alte Drachenlady.« Sie deutete mit einem langen goldenen Fingernagel auf eine höchstens einen Meter fünfzig große Vietnamesin mit einem schwarzen Haarknoten und einer großen Brille aus den Siebzigern.
    Die schlichte beigefarbene Uniform der Drachenlady wies keine einzige Knitterfalte auf; sogar der farblich passende Stoffgürtel war faltenfrei. Sie stand stocksteif da und passte sich wie ein Chamäleon dem farblosen Büro an. Selbst ihre Mitarbeiter machten einen großen Bogen um sie.
    »Wenn ich sie nur sehe, bekomme ich schon eine Gänsehaut«, erklärte meine neue Freundin und zog den golden-roten Schal über ihren Schultern zurecht. »Ich wette, sie isst Steaks mit dem Löffel. Angeblich ist sie schon seit dreißig Jahren hier und hat erst zwei Kandidaten durchkommen lassen.«
    »Das ist doch lächerlich.« Zumindest hoffte ich das. Im Gegensatz zu der Hexe hinter mir konnte ich es mir nicht leisten durchzufallen. Ich hätte bereits gestern in Las Vegas sein müssen.
    Anscheinend hatte sich mein Onkel Phil, der sich eigentlich nur bei der Partneragentur eHarmony hätte anmelden sollen,
mit der falschen Frau eingelassen. Und nein, ich meine damit nicht eine Frau, die nur auf sein Geld aus war, oder das Mädchen der Woche im Striplokal Double Trouble. Er hatte sich in einen weiblichen Dämon verknallt. Im wahrsten Sinne des Wortes. In einen Sukkubus, der einen Mann bezirzte, bevor er dem armen Kerl seine Lebenskraft und manchmal sogar seine Seele raubte.
    Ich verzog unwillkürlich das Gesicht und versuchte vergeblich, meine Grimasse zu verbergen. Sukkuben waren die schlimmste Gattung der Dämonen, weil man sie nicht kommen sah. Angeblich trugen sie

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