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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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gehen?«, wollte sie wissen.
    Jetzt starrten mich auch alle anderen an. Die Sprache der Waltser ist dem Klahdschen kaum ähnlich, aber einige Wörter klingen fast gleich. Unglücklicherweise gehört »Becher« dazu.
    »Becher?«, fragte Feothor. »Welcher Becher?«
    »Gar nichts«, sagte ich, packte die Waltserin am Arm und zog sie zur Tür. Tananda war direkt hinter mir. »Fräulein Ermintrude möchte nur einen Becher Tee, das ist alles. Aber wir haben keine Zeit mehr, darauf zu warten. Wir werden im Schloss etwas trinken. Vielen Dank für Eure Geduld. Zu schade, dass nichts dabei rausgekommen ist.«
    Imgam erwies sich als viel schlauer als ein durchschnittlicher Klahd. »Becher?«, rief er, sprang auf und stürzte aus dem Zimmer. Gleich darauf war er auch schon wieder da. »Er ist fort! Meine Trophäe ist weg!« Er zeigte mit dem Finger auf Tananda. »Sie hat ihn gestohlen!«
    »Unsinn, Kleiner«, sagte ich und riss die Haustür auf. »Du musst ihn irgendwo vergessen haben. Schön, Euch kennengelernt zu haben, Leute. Auf Wiedersehen.«
    Ich versuchte, ins Freie zu treten.
    Leider purzelte ein Dutzend Leute über mich, als ich die Tür öffnete. Die Nachbarn, die sich in dichten Trauben versammelt hatten, begannen schon zu protestieren, bevor sie wieder auf die Füße kamen.
    »Mein Sohn ist der beste Bogenschütze im Ort!«
    »Meine Tochter sammelt Spinnen! Alle Arten! Ihr solltet über sie schreiben!«
    »Ich muss mit Euch über meine Zwillinge reden!« Eine grobe Hand, die zwei Schoßhunde mit geflochtenen goldenen Zöpfen hinter sich herzog, wurde mir ins Gesicht gedrückt. »Sind sie nicht niedlich?«
    »Haltet sie auf!«, schrie Skiver. »Es sind Diebe!«
    Erschrecken, Ungläubigkeit und Wut – in dieser Reihenfolge – zeichnete sich auf den Gesichtern der Dorfbewohner ab. In dem Versuch, ins Freie zu gelangen, um den D-Hüpfer benutzen zu können, begann ich, mir Klahden über die Schultern zu werfen, aber sie waren einfach zu zahlreich. Auf jedem meiner Gliedmaßen standen oder lagen Klahden, alles in allem rund ein Dutzend, und nagelten mich am Boden fest.
    »Pass gut auf, Dieb!«, herrschte mich ein rothaariger Mann an und durchbohrte mich mit seinen Blicken, während ein anderer jüngerer Rotschopf ein langes Seil um meine Hände und Füße zu schlingen begann. »Mein Sohn hat Preise für das Verknoten von Seilen gewonnen.«
    Ächzend ließ ich den Kopf in den Nacken sinken. Ich hatte es ja gewusst, ich hätte mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern und die Finger von dieser dummen Schnitzeljagd lassen sollen.

5. Kapitel
     
    Der Markgraf war ein typischer Vertreter der Sorte Mann, die meiner Erfahrung nach häufig als lokale Statthalter eingesetzt wird. Er hatte eine einschüchternde Ausstrahlung, die so gar nicht im Einklang mit seiner unvorteilhaften körperlichen Erscheinung stand. Irgendwo in den Fünfzigern, korpulent, das schwarze fettige Haar glatt über den eierförmigen Schädel zurückgekämmt. Er war kleiner als der durchschnittliche Klahd. Ich konnte ihm direkt in die Augen sehen, während er vor uns dreien auf und ab marschierte und uns finster anstarrte.
    »Das ist unerhört«, protestierte ich und rüttelte mit den Handfesseln an meinen Handgelenken, sodass die daran befestigte rostige Kette rasselte.
    Ich gab mich weiterhin empört und hochnäsig, um ihn zu verunsichern. Die Handfesseln waren mit Eisenketten, deren Glieder in etwa den Durchmesser meines Daumens hatten, mit massiven Ringen um meine Fußgelenke verbunden, und diese wiederum mit den Fußfesseln von Tanda zu meiner Linken und Calypsa zu meiner Rechten. Die an unseren eisernen Halsringen befestigten Ketten zwangen uns zu einer aufrechten Haltung, sodass wir uns nicht setzen konnten und ich gezwungen war, auf den Zehenspitzen zu balancieren. Diese Ketten wiederum endeten in einem schweren, hoch über uns in der Wand eingelassenen Eisenring, stark genug, um das Gewicht der Schriftfassung der vollständigen Steuer- und Abgabenordnung zu tragen. Ich war dankbar dafür, dass Tanandas Tarnzauber noch immer funktionierte, sonst hätte man uns wahrscheinlich die Fußgelenke an die Hälse gefesselt, wenn nicht gar Schlimmeres. Unsere Lage war unbequem, gelinde gesagt, besonders nachdem wir von der Meute zuerst getreten und geschlagen und dann von zwei mit einem Joch verbundenen Schweinen die gesamten vier Meilen bis zum Schloss über die mit Kopfstein gepflasterten Straßen geschleift worden waren. Meine Kleidung war mit dem

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