Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
er nicht vor euch fliehen können wird, sobald ihr … von seinesgleichen … umringt seid.« Sie blinzelte, und ihr Gesicht tauchte wieder auf. »Habe ich irgendwas Interessantes gesagt?«
»Seinesgleichen?«, fragte Tananda. »Gibt es hier denn irgendwelche anderen Pikinisen?«
»Aber natürlich. Da ist zum Beispiel Malkin aus Brumtown, die gesamte Familie Skruse …«
Ich schnipste mit den Fingern. »Nicht diese Art von seinesgleichen. Er befindet sich im Magiker Club.«
»Warum gerade dort?«, wollte Tananda wissen.
»Wo denn sonst? Das ist der einzige Ort, wo niemand unangenehme Fragen stellen wird. Er schleppt ein riesiges Buch mit einem Einband aus solidem Gold mit sich herum. In dieser Stadt wimmelt es von Taschendieben und Räubern. Überall in den Casinos gibt es Sicherheitspersonal bis zum Abwinken, aber um das, was draußen im Freien geschieht, kümmert sich niemand. Niemand möchte wissen, ob du betrogen, bestohlen oder irgendwie anders ausgenommen worden bist. Das schadet nur dem Ruf. Was auch immer dir in Vigas zustößt, wird von der Verwaltung, dem Bürgermeister, der Polizei oder der Presse bestritten werden. Der Club eignet sich perfekt dazu, einen so bedeutenden magischen Gegenstand wie das Buch in Sicherheit zu bringen.«
»Das klingt sehr vernünftig, guter Aahz«, sagte Ersatz.
Selbst Asti fiel zur Abwechslung einmal kein bissiger Kommentar ein.
»Selbstverständlich tut es das.« Ich grinste hämisch. »Gehen wir.«
Ich marschierte selbstgefällig die breite Straße entlang, gefolgt von den beiden Frauen. Es tat gut, wieder das Kommando zu übernehmen.
»Seid ihr sicher, dass ihr keine geführte Tour durch die Stadt haben wollt?«, flötete Buirnie, verzweifelt bemüht, unsere Gruppe anzuführen. »Ich kenne wirklich jeden hier! Ich kann uns in den Backstagebereich von jeder Show bringen! Der Stadtrat schuldet mir noch einen Haufen Gefallen dafür, dass ich Erkennungsmelodien für die Werbung geschrieben habe.«
»Vielleicht ein anderes Mal«, winkte ich ab. Ich legte ein paar Schritte Abstand zwischen Calypsa und mich, um Ruhe vor ihm zu haben. »Nur falls du es vergessen haben solltest, wir stehen unter Zeitdruck.«
»Du bist hier nutzlos, Buirnie«, sagte Ersatz. »So wie eigentlich überall.«
»Ich?«, jaulte die Flöte so schrill, dass sich jeder in einem Umkreis von fünf Metern die Ohren zuhielt. »Und wie ist das mit einem Schwert? Wie viele Showgirls und Spieler glaubst du, werden wir bei der Verfolgung des Zauberers töten müssen?«
»Verschwendet nicht eure Zeit mit Streitereien«, mischte sich Asti ein. Sie sah wie eine Feldflasche aus Blech in einer Segeltuchtasche aus, nicht wert, sie zu stehlen, eine schäbige Tarnung, die sie verärgerte. »Lasst doch den Sterblichen machen und sich seinen Lohn verdienen. Bisher hat er ja kaum was getan.«
Ich schüttelte die Tasche. »Hör zu, Schwester, ich würde dich mit Freuden gegen einen lecken Eimer eintauschen, wenn unsere Kleine dich nicht behalten wollte. Vielleicht sollte ich dich ja für eine Weile hinaus in die Wüste schleudern, damit eine Herde durstiger Kamele Fußball mit dir spielen kann.«
»Das würdest du nicht wagen!«
»Doch, das würde er«, säuselte Tananda und zwinkerte mir dabei zu. »Du weißt ja, wie Perfekter sind.«
»Perverse!«, rief Asti verschreckt.
Calypsas Blick wanderte von dem Schwert zu dem Kelch. »Ich finde, dass Aahz und Tananda gute Arbeit leisten«, sagte sie. »Ohne ihre Hilfe hätte ich keinen von euch gefunden. Schon gar nicht so schnell. Ihr müsst einigen äußerst beeindruckenden Helden gedient haben, wenn die alle noch effektiver vorgehen konnten.«
Mir schwoll der Kamm vor lauter Stolz. »Tja, Kleine, das ist der Vorteil, wenn man jemanden fragt, der was davon versteht«, sagte ich. Vielleicht brachte ich ihr ja trotz meiner Weigerung, ihre formelle Ausbildung zu übernehmen, doch noch etwas bei. Zumindest wusste sie meine Leistungen zu würdigen.
Mein Gang war deutlich schwungvoller, als ich zügig ausschritt.
»Pfftt!«, schnaubte der Kelch eingeschnappt. »Normalerweise ist es ja mein Job, Balsam auf schmerzende Wunden zu schmieren.«
Der Magiker Club verzichtete gänzlich auf Werbung. Naturgemäß traten bei den Shows in Vigas viele Magiker auf. Von Illusionisten bis zu Verwandlungskünstlern waren alle Varianten vertreten. Sie setzten sämtliche Tricks und Kniffe ein, angefangen bei Schränken mit doppelten Böden bis hin zu komplexen Spezialeffekten, die
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