Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
den alten Mann für alle Zeiten eingesperrt lassen, vermutlich um alle anderen Waltser davon abzuhalten, ihre Nasen, äh … ihre Schnäbel in seine Angelegenheiten zu stecken.«
»Was soll ich denn dann tun?«, fragte Calypsa kläglich.
»Ihr habt immer noch uns«, sagte Ersatz. »Wir haben die Macht, jede Festung zu erobern. Mit Eurem Talent als Schwertkämpferin und mir, der ich Eure Hand führe, wird Euch niemand etwas zuleide tun können.«
»Du denkst tatsächlich daran, sie, ein unerfahrenes Mädchen, ganz allein gegen eine Burg voller Feinde in den Kampf zu schicken?«, vergewisserte ich mich ungläubig.
»Ich glaube, dass sie nicht allein sein wird, wie Ihr mir so schändlich unterstellt, Freund Aahz. Wir werden sie begleiten. Wir werden die Rettung selbst durchführen. Verzeiht mir meine Kühnheit, Calypsa, aber Ihr seid in diesen Dingen unerfahren. Wir werden für Euch die Führung übernehmen, wenn Ihr keine Einwände erhebt.«
»Danke«, erwiderte sie. In ihrem Gesicht spiegelten sich Bewunderung und Vertrauen wider.
»Tananda und ich haben jede Menge Erfahrung darin, uns mit feindlichen Zauberern anzulegen und Leute vor ihnen zu retten«, warf ich ein.
»Mag sein«, sagte Payge geistesabwesend. »Würde es dir etwas ausmachen, uns jetzt nicht weiter zu stören? Meine Kollegen und ich halten eine Konferenz ab. Also, du großtuerischer Säbel, was meinst du , sollen wir tun?«
»Hey!«, beschwerte ich mich. »Für was haltet ihr mich denn, für geschnetzelte Leber?«
»Ruhe, Perfekter!«, ermahnte mich Asti. »Das ist unsere Angelegenheit.«
Ich glotzte sie fassungslos an.
»Der beste Weg ist ein direkter Angriff«, sagte das Schwert nachdenklich, ohne auf die Beleidigung des Buches zu reagieren. »Mit mir in ihrer Hand werde ich Calypsa zum Sieg gegen die Krieger der Festung führen. Sie kann sich bis zum Allerheiligsten des Tyrannen durchschlagen. Er wird nicht gegen uns bestehen können! Er wird sich in Todesangst ergeben.«
»Vor einer Armee, die aus einem Mädchen besteht?«, fragte Buirnie mit beißendem Sarkasmus. Er zwinkerte Calypsa zu. »Nein, es wäre viel besser, wenn wir zwei hineingehen würden, Schätzchen! Mit deinem Tanz und meinem Gesang könnten wir hinein- und wieder hinauswalzen – entschuldige das Wortspiel-, bevor Barrik überhaupt merkt, wie ihm geschieht. Wir holen deinen Großvater aus seiner Zelle, und horrido, weg sind wir!«
Calypsa stieß einen klagenden Laut aus. »Mein armer Großvater! Dass das Haus Calypso so leiden muss!«
»Ganz ruhig, Kind, ganz ruhig«, redete ihr Ersatz gut zu. »Ich verspreche, ich werde Euch helfen, ihn zu befreien.«
»Das gilt für uns alle«, versicherte ihr Asti.
»Und wie genau gedenkt ihr das anzustellen?«, erkundigte ich mich.
Die Horde ignorierte mich.
Payge raschelte wichtigtuerisch mit den Seiten. »Allein die Tatsache, dass der alte Waltser gefangen ist, könnte bedeuten, dass sich Bozebos nicht länger in seinem Besitz befindet.«
»Barrik hat ihn!«, behauptete Buirnie. »Das muss der Grund sein, weshalb der Schuft den Rest von uns haben will. Er möchte die gesamte Gruppe! Und warum auch nicht? Das hat es schon früher unter den Herrschern von Walhall gegeben, die uns das erste Mal an einem Ort zusammengebracht haben.«
»Ich habe prophezeit, dass es vor dem Ende der Welt wieder geschehen wird«, sagte Kelsa. »Mehr als einmal. Dies könnte eins von mehreren Malen sein. Es könnte auch das Ende der Welt herbeiführen. Möglicherweise aber auch nicht.«
»Wie frivol von dir«, spottete Payge. »Calypsa, wenn sich Bozebos im Besitz deines Großvaters befindet, muss der alte Mann nicht gerettet werden. Bozebos ist der denkbar mächtigste magische Ring, der vielseitigste, der jemals erschaffen wurde. Es überrascht mich, dass du nie eine Demonstration seiner Fähigkeiten erlebt hast, wenn er schon so lange deinem Großvater gehört. Er ist nicht zurückhaltend, was seine Fähigkeiten betrifft. Wäre er da, hätte er deinen Großvater beschützt. Mit Bozebos Hilfe hätte Calypso das Schloss zerstören können, und sich zu befreien, wäre für ihn erst recht ein Kinderspiel gewesen. Bist du sicher, dass er auch wirklich eingekerkert ist?«
Calypso wirkte verstört. »Warum sollte mich Barrik belügen?«
»Er wurde wirklich gefangengenommen, Payge«, bestätigte Kelsa. In den Tiefen der Kugel erschien das Bild eines Walisers, der wie eine ältere männliche Ausgabe von Calypsa aussah. Er war an Hand- und Fußgelenken
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