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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Energiesache? « , raunte ich Hugh zu. » Du ziehst doch Energie von Menschen ab, um hier sein zu können. Kannst du Thorne und seine drei Schläger damit ausschalten? «
    » Vielleicht einen oder zwei « , überlegte Hugh. » Die Energie, die ich abzapfe, fließt in mich hinein. Wenn ich zu viel abbekomme, werde ich wahrscheinlich explodieren. Dann war es das mit mir und ich kann dir nicht mehr helfen. «
    » Schnapp dir, so viele du kannst. «
    » Alles klar. «

46
    Nick zog den letzten Knoten fest und stand auf. Die beiden Gedankenwächter waren ordentlich verschnürt und immer noch bewusstlos. Was jetzt? Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wo er nach Riley suchen sollte. Das ganze Haus zu durchkämmen, würde viel zu viel Zeit kosten. Sein Blick fiel auf Morden und seinen Kumpel. Solange die beiden ausgeknockt waren, konnten sie ihm nicht verraten, wo Thorne sie festhielt. Und wenn einer der Männer zu sich kam, würde Nick den Teufel tun und sich ihnen nähern. Nicht einmal aus zehn Metern Entfernung würde er einem von ihnen in die Augen sehen und das Risiko eingehen, dass sie ihn erneut unter ihre Kontrolle zwangen.
    Es musste auch anders gehen.
    Hugh hatte Riley inzwischen bestimmt gefunden. Vermutlich waren die beiden längst auf dem Weg nach draußen. Nur dass Hugh ihm sicher Bescheid gegeben hätte, sobald Riley in Sicherheit war. Wie lange sollte er warten? Tatenlos? Er konnte nicht einfach das Haus verlassen und auf der anderen Seite der Mauer alles aussitzen. Nicht, wenn die Gefahr bestand, dass etwas schiefging.
    Er musste Riley suchen.
    Nick schnappte sich den Schürhaken und verließ das Zimmer, als sich Hugh neben ihm materialisierte.
    » Sie ist im Keller « , sagte der Geist.
    » Ist sie in Gefahr? «
    » Kann man so sagen. «
    » Dann hol sie da raus! «
    Hugh schüttelte den Kopf. Sein Leuchten flackerte auf. » Ich kann nichts tun. Thorne hat so einen magischen Firlefanz installiert, der verhindert, dass ich etwas berühren kann. «
    » Wo lang? «
    Hugh deutete den Gang entlang, auf eine Tür zu seiner Linken. » Da! «
    Nick stürmte los. Seine Gedanken waren einzig und allein auf Riley gerichtet, sodass es eine Weile dauerte, bis er bemerkte, dass Hugh wieder verschwunden war. Er riss die Tür auf und folgte einer Treppe nach unten, in den Keller.
    Ihm schoss durch den Kopf, dass er vielleicht nicht einfach blind voranstürmen, sondern Ausschau nach Gegnern halten sollte. Weitere Gedankenwächter, die ihn aufhalten sollten. Aber seine Angst um Riley war zu groß, als dass er sich hätte bremsen können.
    Unten angekommen, verließ er den Kellerraum durch eine Tür und fand sich in einem lang gezogenen Gewölbe wieder. Fackelschein erhellte die Wände, die hier anders aussahen; roh und unbearbeitet. Nach ein paar Metern kam er um eine Biegung. In einiger Entfernung hatten sich einige Leute versammelt und redeten wild durcheinander. Als er näher kam, entdeckte er Riley, die hinter einem Sarkophag auf einem Stuhl saß, offenbar gefesselt. Nicht weit entfernt von ihr stand ein Mann im Anzug, vermutlich Thorne.
    Warum unternahmen die anderen nichts? Sie standen einfach nur da!
    Nick entdeckte Madame in der Menge. » Verflucht, tun Sie etwas! «
    » Wir können nicht. «
    Können nicht. Können nicht. Was für ein Unsinn. Nick packte den Schürhaken fester und stürmte an Madame und den Männern vorbei, auf den Obersten Bewahrer zu.
    » Nicht! « , rief jemand hinter ihm.
    Nick verstand nicht, warum sie immer noch versuchten, ihren Anführer zu schützen. Selbst wenn das bedeutete, Rileys Leben zu opfern. Erst als er gegen ein unsichtbares Hindernis prallte, zurückgeschleudert und zu Boden geworfen wurde, begriff er, dass sie nicht Thorne in Schutz nahmen, sondern ihn– Nick– hatten warnen wollen.
    Madames Gesicht tauchte über ihm auf, als er seine Benommenheit abschüttelte. » Wir kommen nicht an ihn heran. «

47
    Hugh hinterließ einen blauen Lichtschweif, wie die Scheinwerfer fahrender Autos, wenn man sie bei Nacht fotografierte. Als er einen der Männer erreichte, schob er sich so dicht an ihn heran, dass sie fast miteinander verschmolzen. Der Mann blinzelte. Dann fuhr er sich mit der Hand über die Augen und machte einen unsicheren Schritt zur Seite.
    Hinter ihm stürmte jemand auf den Durchgang zu. Nick! Oh mein Gott! Einen Herzschlag später wurde er zurückgeworfen und verschwand hinter einer Wand aus Bewahrern, die sich um ihn scharten.
    Ich sah zu Thorne.
    Der Oberste Bewahrer

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