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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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gekommen.
„Selbstverständlich“, erwiderte Doro, „Wozu habe ich vor ein paar Jahren eine Ausbildung zur Pferdewirtin gemacht. Ich werde mich heute noch darum kümmern. Etwas Ablenkung wird mir bestimmt gut tun.“
    „Haben Sie jemanden, der Sie zum Hof hinausbringen kann?“
    „Ja. Ich kann eine Freundin bitten.“
    „Ich denke, wir haben alles geklärt“, entgegnete Pohl, stand auf und gab seiner Kollegin ein Zeichen dasselbe zu tun. „Auf Wiedersehen, Frau Bergmann“, verabschiedete er sich.
    Die Beamten gingen den Flur entlang in Richtung der Eingangstür. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie den Beamten mitteilen sollte, dass sie Heyders Limousine im Wald entdeckt hatte. Sie entschied sich dagegen und verabschiedete Schrader und Pohl höflich. Ihre Aussage würde nur weitere, völlig unnötige Fragen aufwirbeln, für die sie sich anschließend auch noch halbwegs plausibel klingende Lügen einfallen lassen musste. Es gab dringlichere Aufgaben, die auf sie warteten. Erics Beisetzung und die anfallenden Arbeiten auf dem Pferdehof mussten organisiert werden. Auch wenn sie keinen Job mehr bei Heyder hatte, so würde ihr die Arbeit nicht ausgehen, bis die Zukunft des Hofes endgültig geregelt war. Außerdem musste Alexanders Wagen vor der Hütte verschwinden.
    Alexander, du fehlst mir. Bitte komm zu mir zurück, bat sie im Stillen und hoffte vergebens auf eine Antwort.
    Dann muss es anders weitergehen.
    Doro griff erneut zum Telefon. Diesmal tippte sie Lilles Nummer ein. Lille war ihre beste Freundin und mit ein bisschen Glück schafften sie es gemeinsam, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.
     

 
    Kapitel 35 – Zerstörte Hoffnungen
     
    In den ersten Tagen nach dem Sturm hatte das blanke Chaos regiert, doch allmählich kehrte ein wenig Ruhe ein. Doro stellte den Stallbesen zur Seite und lehnte ihren Rücken gegen das warme Holz der Pferdebox. Erics Beerdigung lag gut eine Woche zurück. Endlich fand sie die Zeit, über das Geschehene nachzudenken und begann, die Zusammenhänge der schrecklichen Ereignisse zu begreifen.
    Eric und Thomas hatten die Werte der Dämonen verraten. Ihre Gier nach Macht, Geld oder wie in Erics Fall nach Rache, hatte sie ins Verderben getrieben. Es existierten Grenzen, die nicht überschritten werden durftenund esgab Regeln, die es nicht zu brechen galt. Sowohl Eric als auch Heyder hatten sich nicht daran gehalten. Ihr Tod war die Strafe für ihren Frevel gewesen und ihre verlorenen Seelen waren für die kommende Ewigkeit in die Höllischen Legionen verbannt.
    In der letzten Zeit hatte sie auch sich oft gefragt, warum die Zweiundsiebzig gerade ihr Leben verschont hatten. Nur aus dem Grund, weil sie eine Magische war? Nein, das war keine befriedigende Antwort und wahrscheinlich gab es auch garkeine.
    Von Alexander fehlte immer noch jedes Lebenszeichen und langsam wuchs in Doro die traurige wie auch endgültige Gewissheit, dass es nie wieder eines geben würde. Sie fühlte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Bislang hatte sie keine Kraft zum Weinen gehabt, nun ließ sie ihren Emotionen freien Lauf und weinte hemmungslos. Sie weinte um ihren Vater, um Alexander und die Liebe, die sie mit ihm verloren hatte. Und sie weinte über die Schonungslosigkeit, mit der ihr Leben ein weiteres Mal komplett aus seinen geregelten Bahnen geworfen worden war. Nur vage nahm sie wahr, wie ihr Rücken langsam an der Holzwand hinunterglitt, bis sie schließlich auf dem nackten Betonboden saß und die Kälte des herannahenden Abends in ihre Glieder kroch.
    Doro sah auf. Ihr Blick fiel auf das Päckchen, das zwischen den Gitterstäben der gegenüberliegenden Pferdebox steckte.
    Es war ein einfacher, brauner Papierumschlag. In einer ihr unbekannten, krakeligen Handschrift stand ihr Name darauf. Soweit sie erkennen konnte, trug er keine Adresse, keine Briefmarken und auch keinen Absender. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie der Umschlag dorthin gekommen war, doch beim Anblick des mysteriösen Päckchens erfasste sie ein Frösteln. Langsam kam sie auf die Beine, überquerte die Stallgasse und zog den Umschlag zwischen den Gitterstäben hervor. Sie betrachtete ihn noch einmal nachdenklich von allen Seiten, dann siegte die Neugier und sie riss ihn auf.
    Sie traute ihren Augen kaum, als sie sich des Inhalts bewusst wurde. Nein, das konnte nicht sein, denn sie hatte mit eigenen Augen beobachtet, wie das Arcanum Daemonum in Flammen aufgegangen war. An seiner vollständigen

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