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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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die Laken. Doch sosehr sie sich bemühte, sie fand keinen Schlaf. Immer wieder glitten ihre Gedanken zurück in die Nacht; die Erinnerungsfetzen tanzten in ihrem Kopf wie ein buntes Kaleidoskop, in dem nichts zusammenpassen wollte. Ich hatte einen Auftrag, ich habe ihn erledigt, Sandrine ist tot, sie kommt nicht mehr zurück, wird er jetzt ewig leben und ich werde alt und grau? Weller wird es mir sagen. Weller …
    Mit seinem Namen auf den Lippen schlief sie endlich ein.
    Sie erwachte, weil es kühl im Raum geworden war. Die Vorhänge waren zugezogen, so dass sie nur die Umrisse der Möbel erkennenkonnte. Sie spürte einen kalten Luftzug im Rücken. Jemand hatte die Tür geöffnet, ein Schatten glitt ins Zimmer.
    Sie wusste, wer es war. Er trug nichts außer einem Hausmantel aus schwerer dunkler Seide. Er glitt von seinen Schultern, als er die Decke hob und sich neben Anna legte. Sie sprachen kein Wort. Sie hatte sich so nach ihm gesehnt, dass alle Fragen unwichtig geworden waren. Überwältigt spürte sie, dass er ihr genauso nah sein wollte wie sie ihm. Die Erregung überkam sie. Mit einem Stöhnen bog sie den Rücken durch, um sich seiner Hand anzubieten, die viel zu langsam den knisternden Stoff ihres Negligés herabfuhr.
    »Wie geht es dir?«, flüsterte er.
    Er schob die Seide nach oben. Anna erschauerte unter seinen Berührungen. Sie fühlte sich wie in Trance. Alles, was er machte, war genau das, was sie sich ersehnte.
    »Gut«, keuchte sie.
    Sie zog ihn an sich und küsste ihn. Er spielte mit einer solchen Zärtlichkeit mit ihr, dass ihr beinahe die Tränen in die Augen traten. Sie strich mit den Fingerspitzen über seinen Rücken, fühlte die stählerne Stärke seiner Arme, jeden einzelnen Muskelstrang seines harten Körpers. Als sie seine Lenden erreichte, warf er den Kopf zurück, aber nur, um Atem zu holen und mit einem Griff die zarte Seide zu zerreißen. Sein Mund suchte und fand die empfindlichsten Stellen ihres Körpers, bis Anna glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Sie flehte um Erlösung, sie bat und bettelte, was er ihr mit einem dunklen, zärtlichen Lachen verweigerte, um sich dann auf den Rücken zu legen und sie über sich zu ziehen.
    »Meine Amazone«, flüsterte er.
    Anna senkte sich herab, und sie fühlte ein solches Glück, als würde sie erneut in einem smaragdgrünen Quecksilbersee mit ihm verschmelzen.
    Danach lagen sie nebeneinander, immer noch schwer atmend und schweißgebadet, und schwiegen. Sie fühlte eine solche Nähe zu ihm, dass Worte nur ein mäßiger Ersatz gewesen wären. Erst alsder Nachtwind durch das Fenster strich und die Vorhänge blähte, rückte sie enger an ihn heran. Es war dunkel, aber sie konnte trotzdem sein Profil erkennen. Die Nase, die seinem Gesicht einen aristokratischen, stolzen Zug verlieh, die geschwungenen Lippen, die ihr immer wieder solche Freude bereiteten, und das Kinn, das Energie und Willensstärke ausdrückte. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie seinen Konturen mit den Fingerspitzen folgte und ihr bewusst wurde, wie sehr sie ihn liebte.
    Sie legte die Hand auf seine Brust. Leise hob und senkte sie sich im Rhythmus seiner Atemzüge. Sie wusste, wie er aussah, aber sie war immer noch überrascht, wenn sie neben seiner Männlichkeit auch seine Schönheit bemerkte.
    Er legte seine Hand auf ihre. Dann drehte er sich zu ihr um und nahm sie in die Arme.
    »Ist dir kalt?«
    Tatsächlich spürte sie eine Gänsehaut, aber die kam mehr vom Ansturm ihrer Gefühle als von der Temperatur. Er ließ sie los und griff nach der Decke, die neben das Bett geglitten war.
    »Danke.«
    Sie wickelte sich ein und beobachtete, wie er aufstand und eine Kerze anzündete. Die Flamme warf tanzende Schatten über seinen Kör per. Sie glätteten die harten Linien der Silhouette und machten seine Bewegungen weich und sinnlich. Er stellte den Leuchter auf dem Nachttisch ab und kroch wieder zu ihr. Anna empfing ihn mit sehnsüchtigen Küssen, die er liebevoll erwiderte.
    Plötzlich hörte sie auf. »Was war los heute Morgen?«
    Er wich etwas zurück.
    »Was meinst du?«
    »Wir haben über Sandrine gesprochen, und dass sie nicht mehr zurückkehrt. Dann hast du in den Vulkan geschaut und gesagt, du weißt nicht.«
    Er fiel auf den Rücken, starrte hoch in den Baldachin und schwieg.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte er schließlich.
    Anna hatte nicht damit gerechnet, dass die Enttäuschung so schnellvon ihr Besitz ergreifen würde. Die tiefe Ruhe und die absolute Zuversicht

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