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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Hüter.
    Tarjanian stieß einen Schrei der Verbitterung aus,
    während er die Hythrier davonstieben sah. Hätte der nichtswürdige Narr Gawn nur den Kopf unten behalten! Halblaut verwünschte Tarjanian den jüngeren Hauptmann. Auf der anderen Seite der Grenze verschwanden die Hythrier zwischen den Bäumen.
    »Warum, im Namen der Gründerinnen, dürfen wir sie nicht verfolgen?«, murrte Basel, als er sich wieder zu Tarjanian gesellte. Unter seinem aufgeschlitzten Ärmel blutete ein langer, zum Glück jedoch bloß oberflächlicher Schnitt, aber der Sergeant wirkte viel zu zornig, um überhaupt zu spüren, dass man ihm eine Wunde beigebracht hatte.
    »Du kennst die Antwort, Basel«, sagte Tarjanian, der heftig atmete. »Wir haben strengen Befehl, diesseits der Grenze zu bleiben.«
    »Ein widersinniger Befehl einer törichten Frau, die in der Zitadelle sitzt und gar nicht ahnt, was außerhalb ihres beklagenswert beschränkten Gesichtskreises geschieht.«
    Hätte er diese Äußerung in Hörweite eines anderen Hauptmanns von sich gegeben, wäre ihm wohl eine Auspeitschung sicher gewesen, doch Tarjanian konnte Basels Empfindungen nachvollziehen. Er verspürte eine ähnliche Enttäuschung. Alle an der Grenze eingesetzten Hüter kannten dieses Gefühl.
    »Achte darauf, mein Freund«, warnte Tarjanian seinen Untergebenen, »dass nicht Gawn derlei Reden zu hören kriegt.«
    Basel kratzte sich im angegrauten Bart und blickte sich nach der in augenfälliges Rot gekleideten Gestalt um, die durch das hüfthohe Gras auf sie zutaumelte.
    Gawn hielt sich die vom Pfeil durchbohrte Schulter und rief um Hilfe.
    »Fast wünschte man sich«, brummelte der Sergeant versonnen, »die Hythrier wären bessere Schützen.«
    »Ich vermute, Gawn bietet ihnen noch hinlänglich Gelegenheit, um ihn zu Schießübungen zu benutzen. Nun aber solltest du lieber Halorin holen, damit er ihm den Pfeil aus der Schulter entfernt. Das Letzte, worauf ich jetzt Wert lege, ist eine entzündete Wunde, die Gawn noch mehr Gewinsel entlockt. Danach sehen wir bei den Bauern nach dem Rechten, um festzustellen, welchen Schaden man ihnen zugefügt hat.«
    Der Fährte der Hythrier war leicht zu folgen. Mehrere Stunden lang ritt Tarjanian mit seinen Männern an den Hufspuren entlang - in die Richtung, die die Raubrotte auf dem Rückweg genommen hatte -, bis sie den kleinen Hof erreichten, der den Überfall hatte erdulden müssen. Der Kriegsherr suchte niemals dasselbe Gehöft zweimal hintereinander heim, er zog es vor, die Opfer ihre Schädigungen erst verwinden zu lassen, bevor er ein weiteres Mal zuschlug.
    Tarjanian trieb sein Ross zu leichtem Galopp an, sobald ihm der Geruch brennenden Röhrichts in die Nase drang. Damin Wulfskling galt als kein ausgesprochen bösartiger Mann. Auf alle Fälle neigte er deutlich weniger zu Grausamkeiten als sein Vorgänger, der die betroffenen Bauern hatte kreuzigen lassen. Wenn die Ländler keinen Widerstand entboten, tat er kaum mehr, als ein paar Zäune niederzureißen und die besten Rinder mit sich fortzutreiben.
    Doch als die Hüter in die kleine Einfriedung ritten, die das Bauernhaus umgab, erschreckte das Ausmaß der Verwüstung Tarjanian. Ein Brand hatte das Haus zerstört. Aus den schwelenden Trümmern ragte nur mehr der gemauerte Herd samt Schlot in die Höhe. Wo die Scheune gestanden hatte, sah man bloß noch ein trostloses, verkohltes Holzgerüst, das jeden Augenblick einzustürzen drohte.
    »Wir hatten keene Wahl nich, Hauptmann.«
    Als die Stimme erklang, wandte Tarjanian den Kopf. Aus dem abgebrannten Haus kam Leara Steader auf ihn zu, die Bäuerin. Ihr schlichtes Kleid hing in Fetzen und strotzte von Schmutz, Ruß bedeckte in Schlieren ihr Gesicht, Gram machte ihre Augen stumpf. Trotz der Hitze des Spätnachmittags zitterte sie und hielt die Arme um den mageren Leib geschlungen.
    »Ihr wisst doch, dass es nicht ratsam ist, sich zu wehren, Leara«, sagte Tarjanian und überließ die Zügel Basel. »Was ist vorgefallen? Wo ist Haren?«
    Leeren Blicks schaute Leara ihn an, ehe sie antwortete. »Haren ist tot.«
    Tarjanian nahm Leara am Arm und führte sie zum Brunnen. »Was ist vorgefallen?«, wiederholte er und setzte sie behutsam auf die Brunneneinfassung. Die für gewöhnlich zähe, belastbare Bäuerin erweckte jetzt den Eindruck, als könnte sie jederzeit zusammenbrechen.
    »Haren hat sich gewehrt«, erzählte Leara in ausdruckslosem Ton. »Er sagte, wir dürfen denen's Vieh nich lassen. Er sagte, sonst könnten wir die

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