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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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das Gespräch endete, küsste er sie, bevor er ging, fest und lüstern. Ein Lächeln auf dem Gesicht, schloss Mandah hinter ihm die Tür und wandte sich wieder zur Schlafkammer. R’shiel hastete zum Bett, schlüpfte unter die Decke, ließ die Lider sinken und bemühte sich um gleichmäßige Atmung. Sie hörte Mandah durchs Zimmer ans Bett kommen und spürte eine kühle Hand auf der Stirn; dann wurde die Tür wieder geöffnet und geschlossen, und danach folgte ein leiseres Geräusch, als die Eingangstür der Gemächer zufiel.
    Also war Mandah fort, vielleicht auf dem Weg zu Tarjanian. R’shiel hoffte, dass beide für ein Weilchen beschäftigt blieben. Sie suchte nach ihrer Kleidung, fand sie schließlich sauber und zusammengefaltet in einem Schränkchen unterm Fenster. Ganz wie zu erwarten, schlussfolgerte R’shiel missmutigen Gesichts. Mandah war nicht bloß unerträglich lieb und nett, sondern obendrein eine ordentliche Hausfrau. Sie streifte das Nachthemd ab und ließ es kurzerhand auf den Fußboden fallen, ehe sie sich eilends ankleidete.
    Auf dem Ankleidetisch lag eine Haarbürste, die R’shiel benutzte, um sich das verfilzte Haar zu glätten. Beim ersten Blick in den Spiegel erstarrte sie allerdings inmitten der Bewegung. Eine Fremde schien sie anzusehen. Obwohl sie sich nicht der Magie-Kräfte bediente, waren ihre Augen jetzt ganz und gar vom harshinischen Schwarz. Das Weiß war völlig aus ihren Augen verschwunden, und ihre Haut schimmerte im Goldbraun einer erwachsenen Harshini. Was sie im Tempel der Götter getan hatte, musste sie unwiderruflich für alle Zukunft geprägt haben. Bedächtig legte R’shiel, sich darüber im Klaren, dass sie nie mehr mit einem Menschen verwechselt werden konnte, zuletzt die Bürste weg. Aus irgendeinem Grund beunruhigte diese Erkenntnis sie weit weniger, als sie es für möglich gehalten hätte. Die Wandlung ihres Körpers ging einher mit dem Empfinden, dass ihr etwas Folgerichtiges widerfahren war, zumindest in dieser Hinsicht vollendet zu sein.
    Sie war eine Harshini.
    R’shiel schaute sich in der Kammer um und erkannte, dass sie hier keine weiteren Habseligkeiten hatte. Es gab nichts, was sie mitnehmen müsste. Die Wegzeichen ihres Lebens wiesen in eine andere Richtung, nichts in der Zitadelle vermittelte ihr den Eindruck, darauf Anspruch zu haben. Mit dem seltsamen Gefühl, einer gänzlich ungewissen Zukunft entgegenzugehen, betrat R’shiel das Nebenzimmer.
    Sie presste das Ohr an die Ausgangstür und hörte aus dem Flur gedämpfte Männerstimmen. Offenbar hatte Tarjanian Wachen aufgestellt, damit niemand sie belästigte. Vorsichtig zapfte R’shiel die Harshini-Magie an. Es überraschte sie, wie gut sie sie jetzt in der Gewalt hatte. Vielleicht hatte sie dank der engen geistigen Verbindung zu Shananara in gewissem Umfang das Wissen und die Fertigkeiten ihrer königlichen Verwandten aufgenommen. Auf diese Weise lernten ja die Dämonen voneinander.
    Mit einer mühelosen Geschicklichkeit, über die sie bisher nicht verfügt hatte, hüllte sie sich in einen magischen Sichtschutz und öffnete einen Spaltbreit die Tür. Bei deren Knacken drehten die Wachen im Flur den Kopf und schauten herüber. Ein Mann schwang die Tür weit auf, doch als er niemanden sah, zuckte er mit den Schultern und zog sie zu.
    Fortgesetzt in den magischen Sichtschutz gehüllt, der verhütete, dass die Leute, an denen sie vorübereilte, sie bemerkten, durchmaß R’shiel die Korridore. Sie erinnerte sich nicht daran, je zuvor irgendetwas so leicht erlernt zu haben. Anscheinend hatte sie jetzt ein Gespür dafür, wie man diese Magie-Anwendung aufrechterhielt. Als sie sie das letzte Mal genutzt hatte – bei der Befreiung Adrinas aus Schloss Dregien durch sie und Damin –, hatte sie für diesen Zweck alle geistige Spannkraft aufbieten müssen.
    R’shiel lief die Treppe ins Erdgeschoss hinab und hinaus ins Freie. Zu ihrer Verblüffung stellte sie fest, dass das Leben und Treiben in der Stadt so geschäftig verlief, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen. Mit Handelsgut beladene Karren walzten durch die Straße, und obwohl man überall Kriegsleute mit den Wappen Hythrias und Fardohnjas erblickte, verhielten sie sich keineswegs wie grimmige Eisenfresser, sondern wie friedfertige Besucher.
    Also ist die Belagerung überstanden , dachte R’shiel und fragte sich plötzlich mit gelindem Unbehagen, wie lange sie wohl geschlafen haben mochte. Immerhin musste die Frist ausgedehnt genug gewesen sein, um

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