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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nach einem letzten Blick auf die Zitadelle beendete sie die Sichtschutz-Magie und trat von der Brücke.
    »Ich glaube«, meinte sie zu der Dämonin, während sie sich entfernte, ohne sich ein weiteres Mal umzublicken, »wir sollten uns der Aufgabe widmen, für dich einen Namen zu finden.«
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    Loclon wälzte und warf sich auf dem harten Felsboden umher, als ihn der Albtraum abermals heimsuchte. Er erlebte ihn im Wachen, und er verfolgte ihn in seinen Träumen. Nie wich er von ihm; kein einziger Augenblick der Erholung war ihm vergönnt.
    Begonnen hatte er mit der Flucht aus der Zitadelle. Loclon hatte erwartet, ins karische Heerlager verbracht und dort als Held gefeiert zu werden, zumindest bis man die Feste einnahm und darin alles Leben ausmerzte. Stattdessen hatten Meisterin Humbalda, ihr Halsabschneider Lork und der bestürzend schöne Jüngling Alladan mit ihm den Weg gen Süden fortgesetzt. Ohne jeden Halt war es nach Breitungen gegangen und dort an Bord eines kleineren Flussschiffs, das hinab nach Markburg segelte.
    Nach Erreichen der Hafenstadt Port Sha’rin hatte man nur lange genug verweilt, um ein anderes Schiff zu finden, und ehe Loclon sich versah – oder gar Widerspruch einlegen konnte –, befand er sich auf der Überfahrt zur Insel Slarn.
    Anfangs war es dort nicht allzu übel gewesen. Die Insel war nichts als ein elender, klammer Felsklotz, die Xaphista-Priester erwiesen sich als absonderlicher Haufen, aber sie pflegten seinen unterernährten Körper und verhalfen ihm zu neuen Kräften, und schließlich war sogar davon die Rede, ihn nach Schrammstein zu schicken.
    Er hätte dem »Allerhöchsten« einen großen Dienst geleistet, hieß es, und daher erwarte ihn Lohn.
    Zunächst war er so gutgläubig gewesen, auf ihr Versprechen zu bauen – bis er sich darauf besonnen hatte, dass die Jünger des »Allerhöchsten« ihren Lohn nicht in diesem Leben erhielten, sondern im Jenseits.
    Seinen ersten Fluchtversuch hatte man ihm noch als unglückliches Missverständnis ausgelegt. Der zweite Versuch hatte ihm eine rohe Auspeitschung eingetragen. Beim dritten und letzten Mal wäre er fast von Erfolg gekrönt gewesen, wäre nicht plötzlich die ganze Insel erzittert, als bräche ein Erdbeben aus, und hätten nicht unversehens die Priester den Verstand verloren.
    Etwas zutiefst Aufrüttelndes hatte sich ereignet.
    Loclon hatte am Ruhetag in der hintersten Reihe der Kapelle gesessen, vorgeblich um der Morgenandacht beizuwohnen, tatsächlich jedoch, um bei erster Gelegenheit zur Pforte hinauszuschleichen, als auf einmal aus dem Xaphista-Stab des Geistlichen, der die langweilige Andacht geleitet hatte, gleißende Helligkeit geschossen war und, gleich einem warmen Wind, eine Welle berauschender Wonne die Andachtsteilnehmer erfasst hatte. Auch Loclon hatte sie kurz in Bann geschlagen. Vielerlei Verlockungen hatten diese lichte Woge durchflutet: Andeutungen zahlreicher Freuden. Ein Hauch von Wollust. Eine Verheißung des Paradieses. Sogar einen Ausblick auf andere Götter. All das hatte Loclon den Atem geraubt.
    Die Priester hatte es beinahe zugrunde gerichtet.
    Sie waren aus der Kapelle gestürmt und zu der Höhle gerannt, in der sie ihren heiligen Stein verbargen, hatten vor Entsetzen über das geheult, was er ihnen antat. Der befremdliche Vorgang hatte nur wenige Augenblicke gedauert, dann hatte das nachgerade überirdische Erlebnis ein schlagartiges Ende gefunden. Loclon hatte den Kopf geschüttelt, um seine Sinne zu klären, und war zur Pforte gestürzt.
    Seine ursprüngliche Absicht war es gewesen, in den kleinen Hafen nahe dem Inselkastell zu eilen, aber weil überall die irre gewordenen Pfaffen umhergetobt waren, hatte er diesen Weg nicht nehmen können. Also war er in die Gegenrichtung geflohen, über die Mauer an der vom Wind abgewandten Seite der Insel geklettert, hatte sich, während er etliche Verwünschungen ausgestoßen hatte, in die Tiefe fallen lassen und war gelaufen, bis die Füße ihn nicht mehr getragen hatten und er auf den sumpfigen Untergrund niedergesackt war. Er hatte die Grenzen seines Duldungsvermögens erreicht und war von Entsetzen geschüttelt worden, hatte er doch ein Nachstellen seitens der Priester gefürchtet, weil er noch nicht so recht hatte glauben können, ihnen endlich entkommen zu sein.
    Doch in Wahrheit hatte der Albtraum da erst angefangen.
     
    Am Abend fanden ihn Leute, während er erschöpft vor sich hinschlotterte. Im Dunkeln konnte er ihre Gesichter nicht erkennen; sie

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