Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
mir entfernt . Mein Pfahl hatte versagt, mein Feuer half mir nichts...Was sollte ich nur tun? Selbst Flucht war keine Alternative. Es gab zu viele Unschuldige, zu viele potentielle Opfer, ganz zu schweigen von meiner Freundin. Und selbst wenn mich all das nicht interessiert hätte, der einzige Ausgang war blockiert durch die Menschenmasse, die sich gegenseitig halb erdrückte, und noch immer panisch schrie.
„Ich kann deine Angst riechen!“ ertönte es auf einmal aus der sich vor mir ausbreitenden Dunkelheit. „Sü ße Angst, süße Angst eines Magiers!“ spottete der Vampir.
Ich mag vieles sein, aber auf den Mund gefallen zu sein zählt sicherlich nicht dazu. „Angst davor, von einem Twilight-Vampir besiegt zu werden? Davor sollte jeder Angst haben!“
Mein Versuch den Vampir zu verspotten brachte leider nicht das, was ich beabsichtigt hatte. Zum einen kaschierte es nicht, dass ich tatsächlich Angst hatte, und zum anderen konnte es den Vampir wohl auch kaum in irgendeiner Form einschüchtern.
„Es gibt nur eines, das besser riecht als die Angst eines Magiers!“ begann der Vampir erneut. „Pure Verzweiflung!“
Und dann hörte ich das wohl schlimmste Geräusch, das ich in meinem Leben jemals gehört hatte: Susannes Schrei! Sie schrie aus tiefster Seele. Es war ein furchtbarer, gequälter Schmerz.
Ich sah mich panisch um. Wo war Susanne? Rechts von mir ging es zu den Toiletten, dort war niemand mehr. Links von mir war die mittlerweile fast verschwundene Menschentraube...und rechts davon die zur Hälfte in der Dunkelheit verschwundene Bar...hinter die ich Susanne mittels eines Zaubers geschickt hatte! Susanne war hinter der Bar, in der Dunkelheit. Ohne auch nur einen Augenblick mit Denken zu verschwenden spurtete ich los, direkt in die Dunkelheit in Richtung Bar.
„Lass sie ihn Ruhe!“ schrie ich , doch der Vampir hörte nicht auf mich. Erneut ertönte der Schmerzensschrei von Susanne.
Blindlings taumelte ich durch die Dunkelheit. Ich wusste nicht wo sie oder der Vampir waren, ich wusste nicht was ich tun sollte, doch das war egal, ich musste Susanne retten, irgendwie...
Einige Sekunden zuvor hatte ich geglaubt, das Schlimmste gehört zu haben, was ich in meinem ganzen Leben je vernommen hatte. Nun wurde ich eines Besseren belehrt, das Schlimmste kam erst. Ich hörte Susanne erneut schreien, ein letztes Mal. Es war ein markerschütternder, grausam gequälter Schrei. Es war Susannes Todesschrei!
„Susanne!“ schrie ich und stolperte weiter in die Dunkelheit. „Susanneeee!“
Doch niemand antwortete. „Gott nein, bitte nicht!“ stammelte ich vor mich hin, obwohl ich bereits wusste, was geschehen war.
Ich wollte es nicht wahrhaben, doch ich hatte erkannt , dass es sich um einen Todesschrei gehandelt hatte. Wenn man einmal im Leben einen gehört hatte, erkannte man ihn immer wieder, und das war nicht der erste, den ich in meinem Leben vernommen hatte. Sie war tot...Susanne war tot...
Plötzlich prallte ich gegen etwas. Die Luft wurde aus meinen Lungen getrieben und ich wurde zurück auf den Boden geschleudert. Ich war anscheinend in die Bar gerannt. Keuchend saß ich auf dem Boden und stütze mich mit meinen Händen ab. Es war noch immer finster, ich konnte nichts sehen. Ich konnte spüren, wie eine warme Flüssigkeit über meine Wangen lief. War das Blut? Weinte ich? Ich konnte es nicht zuordnen. Oh, Susanne!
Unerwartet vernahm ich eine Stimme neben mir. „Und der Zweite folgt sogleich!“ spottete der Vampir und machte offensichtlich eine Anspielung auf die Streiche des tapferen Schneiderleins. Bevor ich in irgendeiner Form reagieren konnte drückte sich mir etwas in den Magen und meine Schultern wurden von etwas Kaltem umklammert, vermutlich den Händen des Vampirs. Mit unmenschlicher Kraft wurde ich zu Boden gedrückt. Auch wenn ich in meinem verstörten Zustand keine Gefahr mehr gewesen wäre, verschwendete der Vampir keine Zeit mehr auf hämisches Geplänkel, sondern riss meinen Kopf zurück und grub seine Hauer in meinen Hals. Ich verspürte ein Stechen, wie ich es noch nie zuvor empfunden hatte, und schrie, was meine Lungen hergaben, während sich der Vampir festsaugte. Das war es also? So sollte ich enden? So sollte alles enden? Wenigstens folgte ich Susanne...Und mit diesem Gedanken wurde ich ohnmächtig. Ich hatte keine Ahnung, dass das nicht das Ende für mich war, sondern erst der Anfang.
2
Die Decke über mir sah irgendwie anders aus als sonst. Was hatte sich verändert?
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