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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Eins

    „Ich halte das für keine gute Idee.“
    „Sie ist genial.“
    Kendrick runzelte zweifelnd die Stirn. „Diesen Spruch kenne ich und der endet bei unserer Familie fast jedes Mal im größten Chaos.“
    „Du bist ein Zweifler.“
    „Ich bin Realist.“
    „Und ein Feigling.“ Kendrick schnaubte bloß, was Matt breit grinsen ließ. „Darf ich dich daran erinnern, dass es deine Idee war?“
    „Aber doch nicht so“, hielt Kendrick sofort dagegen und sah seinen Freund, Pardon, Verlobten, böse an. „Ich wollte nur, dass er diesen Satz zurücknimmt, damit du und ich...“
    „Sex haben können, ich weiß“, unterbrach Matt ihn sichtlich amüsiert und hockte sich vor ihn. „Du hast 'Ja' gesagt, Ken.“
    Kendrick seufzte und lächelte zugleich, auch wenn er immer noch nicht glauben konnte, dass er Matts Antrag angenommen hatte. Das Ganze war für sie vollkommen unerwartet gekommen und wäre vermutlich ganz anders gelaufen, wenn Samuel nicht großer Bruder gespielt und Matt diesen verflixten Floh ins Ohr gesetzt hätte. Dabei war er Samuel deshalb noch nicht mal böse.
    In ihrer Familie kümmerte man sich umeinander, und als Samuel sich damals in Devin verliebt hatte, hatte Kendrick Devin mit Himmel und Hölle gedroht, wenn er Samuel unglücklich machen würde. Da war es nur fair, seinen Bruder das Gleiche tun zu lassen.
    Kendrick hatte jedoch nie damit gerechnet, aus dem Grund plötzlich mit einem Heiratsantrag konfrontiert zu sein. Schon gar nicht von Matt. Aber er hatte den Antrag angenommen und Kendrick stand zu seinem Wort. Außerdem liebte er Matt, was der Grund dafür war, dass sie vor fünf Minuten vor dem Haus seines Bruders gehalten hatten, weil Matt persönlich mit Samuel über diese Sache reden wollte, die dafür verantwortlich war, dass er seit ein paar Stunden einen Verlobten an seiner Seite hatte, statt des Spielers, der seit einem Jahr sein Geliebter war.
    „Und das meine ich auch so. Ich komme mir nur irgendwie blöd vor.“
    Matt sah ihn verblüfft an. „Wieso denn? Deine Eltern haben doch schon zugestimmt.“
    „Mum und Dad sind aber nicht Sam“, hielt Kendrick dagegen und Matt runzelte die Stirn.
    „Soll heißen?“
    „Das weißt du doch genau, immerhin hat er dir...“
    „Das Versprechen abgenommen, dir nicht wehzutun und eben das will ich halten.“
    Kendrick verdrehte stöhnend die Augen gen Himmel. Wieso war sein Freund in dieser Hinsicht nur so stur? „Matthew...“
    Matt schüttelte lächelnd den Kopf und legte ihm einen Finger über die Lippen. „Bitte, Ken. Ich möchte das tun. Wirklich. Allein sein Blick wird es wert sein.“
    Kendrick konnte ein Auflachen nicht verhindern, was Matt nicken ließ.
    „Siehst du?“
    Kendrick schmunzelte. „Dir ist klar, dass mein Bruder dich in Grund und Boden stampfen wird, wenn du das nicht richtig anpackst?“
    Matt nickte erneut. „Ist mir bewusst, deshalb habe ich mir ganz genau überlegt, was ich sagen werde, wenn ich Sam um Erlaubnis bitte, dich heiraten zu dürfen.“
    „Du bist verrückt“, murmelte Kendrick und strich Matt liebevoll durchs Haar.
    „Ja, nach dir.“ Matt erhob sich und sah lächelnd auf ihn hinunter. „Es ist peinlich genug, dass ich so lange gebraucht habe, um das zu kapieren.“
    „Ich liebe dich.“
    „Ich dich auch, Becks. Ich dich auch.“ Matt beugte sich zu ihm hinunter, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben, der Kendrick enttäuscht murren ließ. „Später“, murmelte Matt an seinen Lippen. „Denk' einfach an die Liebesschaukel.“
    Kendrick bekam eine Gänsehaut. „Mistkerl.“
    Matt zwinkerte ihm zu und wandte sich ab, um seinen Finger auf die Türklingel zu legen. „Bereit?“
    Kendrick atmete tief durch und nickte. „Bereit.“
    Matt betätigte die Klingel, und während der hohe Ton die Stille des Abends durchbrach, schweiften Kendricks Gedanken ein Jahr zurück. Zu diesem Frühlingsmorgen, der seinem Namen, dank Platzregen, keine Ehre gemacht hatte, aber für Kendrick zum Wendepunkt seines Lebens geworden war.

    So ein verdammter Mist.
    Das hatte er jetzt davon allein ins Shoppingcenter zu wollen, um nach einem perfekten Geschenk für seine Nichte Amber zu suchen, die in einer Woche Geburtstag feierte und eine große Party plante. Dieses Fachbuch über Chemie zu bekommen, das Amber sich wünschte, war kein Problem gewesen und Kendrick wäre auch allein zur Haltestelle der Bahn gekommen, wenn dieser rücksichtslose Mistkerl auf seinem Fahrrad ihn nicht abgedrängt hätte.
    Statt also

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