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Damiano

Damiano

Titel: Damiano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. MacAcoy
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Frau, und ihre Zuneigung ist rein – kommerzieller Natur.«
    Hinter Damianos Rücken gluckste unterdrücktes Gelächter. Wahrscheinlich war es einer der Piemonter, da die Savoyer im allgemeinen französisch sprachen.
    »Es ist wahr«, bekannte Damiano nachdenklich, »daß Partestrada mich niemals wirklich geliebt hat, aber die Stadt war mir dennoch eine gute Mutter, und um ihretwillen bemühe ich mich, Euren Sturz herbeizuführen.«
    Pardo blickte vielsagend von der Erscheinung zum blauen Rock Savoyens.
    »Und dieser da«, höhnte er, »wird der denn besser sein?«
    Ogier legte seine Hand an den Knauf des schlichten Kampfschwerts, das er jetzt trug. Er lächelte spöttisch.
    »Das dürfte für Euch kaum von Interesse sein, Pardo«, entgegnete er.
    »Ich weiß aus berufener Quelle, daß er besser sein wird«, erklärte Damiano. »Er oder sein Bruder oder der Sohn seines Bruders. Zumindest während der nächsten fünfzig Jahre.«
    Ogier riß die Augen auf.
    »Töte ihn!« brüllte Denezzi in Damianos Ohr. Der fuhr zusammen. »Töte ihn!« rief Denezzi wieder. »Du hast genug geredet. Töte den Römer endlich.«
    Beifälliges Gemurmel erhob sich verhalten, und Denezzi sprang vor. Pardo erstarrte in seinem Sessel. Seine Finger krallten sich in die holzgeschnitzten Armlehnen.
    Damiano brach plötzlich auf dem Gesicht Schweiß aus. So sollte es nicht geschehen, wenn er auch keineswegs sicher war, wie die Alternativen aussahen. Aber nicht Denezzi – nicht der brutale Denezzi.
    Damiano wartete darauf, daß Ogier etwas sagen, den Mann zurückrufen würde. Aber der Savoyer stand nur da und schwieg, während sein goldblondes Haar im Fackelschein glänzte.
    Schwerter klirrten, als die drei römischen Wachen aus ihrem Versteck hervorsprangen und zu ihrem Befehlshaber stürzten. Paolo Denezzi hielt unsicher inne und hob den Kopf nach dem Geräusch.
    Pardo griff so blitzartig an, daß nur Damiano die Bewegung sah, und er konnte nur aus aufgerissenen Augen zusehen, wie Denezzi von hinten gepackt wurde. Dann hatte Pardo den Mann schon in seiner Gewalt, drückte seinen Kopf nach hinten und setzte ihm einen zierlichen Dolch an den kurzen, dicken Hals.
    Den drei Wachen, die ihrem Befehlshaber beispringen wollten, versperrten ein Dutzend savoyischer Schwerter den Weg.
    Denezzi brüllte vor Wut und schlug wie ein hilflos angeketteter Bulle um sich. Damiano hob seinen Stab.
    »Ich kann ihn sehr schnell töten, Signor Delstrego«, rief Pardo warnend. »Seht Ihr, wo das Messer sitzt? An der großen Ader; ich fühle den Puls durch seine Klinge. Ob Ihr mich nun in eine Kröte verwandelt oder zu Asche verbrennt, dieser hier wird mit mir untergehen. Er ist aus Eurer Stadt, nicht wahr? Vielleicht hättet Ihr Grund, ihn zu vermissen.«
    Damiano schien es mit einemmal, als sei er aus dem Pfad der Zeit herausgetreten, und dieser Keller in San Gabriele so flach wie die Teppiche an den Wänden: Ein Bild von Männern im Kampf und Männern im Tod. Im flackernden Fackelschein waberte das Bild und schwankte wie ein gestickter Wandbehang im Wind.
    Und er, in der Mitte der Szenerie stehend, hatte alle Zeit der Welt, eine Entscheidung zu treffen.
    Grund, Denezzi zu vermissen? Welche Ironie. Wenn es einen Menschen auf Erden gab, der Damiano nicht fehlen würde, so Paolo Denezzi… Er blickte wieder auf den massigen Mann mit dem angesengten Kinn, der die Augen rollte wie ein wütender Stier. Wäre Denezzi nicht gewesen, so wäre Carla vielleicht die seine geworden.
    Besser, daß sie es nicht geworden war, wenn man bedachte, was er mittlerweile über sich selbst wußte. Aber Denezzi verkörperte alles, was Damiano nicht ertragen konnte. Er war grob, tyrannisch, ungehobelt, eingebildet… Er hatte Damiano das Leben schwergemacht, wo er konnte – jahrelang.
    Und Pardo war gefährlich; Damiano hatte nicht geahnt, wie gefährlich, bis er diesen blitzartigen Angriff auf Denezzi miterlebt hatte. Solange seine Leute noch lebten, auch wenn sie in alle Himmelsrichtungen auseinandergetrieben waren, war Pardo eine tödliche Gefahr. Er mußte vernichtet werden, wenn in Piemont Frieden einkehren sollte.
    Während all diese Überlegungen Damiano durch den Kopf gingen, wurde ihm mit absoluter Sicherheit klar, daß er Denezzis Tod nicht zulassen durfte. Nicht zulassen konnte. Er stampfte seinen Stab in den Boden. Pardo lächelte.
    Doch andere Parteien hatten auch ihre Entscheidung getroffen.
    »Coupez sa tête!« befahl Ogier in gelangweiltem Ton.
    Seine Männer stürmten

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