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Damiano

Damiano

Titel: Damiano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. MacAcoy
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Lagerfeuer verwendet worden. Wollene Wandbehänge verliehen den Räumen anheimelnde Wärme.
    Damiano stieg die Treppe hinunter; kein Mann wagte, ihm entgegenzutreten. Hinter ihm erscholl ein Schrei, dann folgte das Geräusch vieler Schritte. Damiano knirschte zornig mit den Zähnen, als ihm klar wurde, daß jemand den waffenlosen Posten getötet hatte. Der Keller war ursprünglich nicht als Wohnraum gedacht gewesen. Er war vollgestopft mit Kisten und Fässern und übereinander gestapelten Möbelstücken. Obwohl Damiano in dieser Finsternis einigermaßen sehen konnte, auf jeden Fall besser als ein gewöhnlicher Mensch, entfachte er Licht in seinem Stab.
    In schwarzes Leder gekleidet, räkelte sich General Pardo inmitten all dieses Gerümpels in einem mit Goldbrokat bezogenen Sessel. Sein Schwert lag auf seinem Schoß. Vor ihm standen drei mit Schwertern bewaffnete Soldaten, in seine Farben gekleidet. Die Männer trugen Brustharnische aus Kettenpanzer; Pardo nicht. Alle vier blickten sie der feurigen Erscheinung entgegen, ohne eine Miene zu verziehen, und die drei Bewaffneten stürzten Damiano entgegen.
    In dem Moment, als Damiano Pardos gewahr wurde, verlor er das Feuer aus seiner Aufmerksamkeit, und rund um das Dorf begannen die Flammen niedriger zu lodern und erstarben schließlich.
    »Nein, Carlo!« rief Pardo in ruhigem Ton. »Roberto, Gilberto, nein. Ich fürchte, Eure Kunst wird hier – nutzlos sein.«
    Pardo stand auf und verneigte sich.
    »Ich nehme an, Herr, daß der Teufel sich der Sache Savoyens verschrieben hat.«
    Damiano fiel auf, wie genau diese Bemerkung die Tatsachen traf.
    »Ja«, bestätigte er. »Das kann man sagen.«
    Pardo sah sich um und senkte die Spitze seines Schwerts zu Boden.
    »Nun gut. Eigentlich hätte ich mit dem Allmächtigen ein Bündnis eingehen müssen, um einer solchen Möglichkeit vorzubeugen, aber – leider – habe ich mich hier strategischer Versäumnisse schuldig gemacht.«
    »Eure Leute sind alle geflohen.«
    Damiano starrte Pardo an. Die geschmeidige dunkle Gestalt war faszinierend, da sie die Gestalt eines sterblichen Menschen war.
    »Geflohen?« echote Pardo, und in seinen Augen glänzte ein Hoffnungsschimmer, als er den Kopf hob. »Sie sind also nicht alle verbrannt oder lebendig in die Hölle getrieben worden?«
    »Soviel ich weiß, ist nur ein Mann tot«, antwortete Damiano, und Pardos Augen verengten sich.
    »Kenne ich diese Stimme?« fragte er laut. »Ja! Seid Ihr nicht der junge Patriot aus der Stadt unterhalb der Hügel – der, welcher behauptete, er könne die Hexenkünste nicht zum Zwecke des Krieges einsetzen?«
    »Der bin ich«, bekannte Damiano.
    Im selben Augenblick hörte er hinter sich auf der Treppe Männer heranpoltern. Er wandte sich nicht um, Ogier und seine Leute zu empfangen. Paolo Denezzi trat an Damianos Seite und knurrte Pardo an wie ein wildes Tier.
    »Ja, der bin ich, General«, wiederholte Damiano noch einmal, »aber Ihr selbst habt mich eines anderen überzeugt.«
    »Und wie steht es mit dem Preis, von dem Ihr sagtet, er sei für jeden Menschen zu hoch?«
    Pardos Blick glitt von Gesicht zu Gesicht. Als er Ogier erkannte, verneigte er sich unbekümmert.
    »Ogier von Savoyen, wenn ich nicht irre. Ich glaube, wir begegneten uns im vergangenen Frühjahr in Avignon bei unserem Heiligen Vater.«
    Damiano konnte nicht sehen, ob Ogier den Gruß erwiderte.
    »Wie es mit dem Preis steht?« sagte er. »Seht mich an, General, dann seht Ihr den Preis.«
    Mit einer theatralischen Geste ließ Pardo sein Schwert auf den staubigen Boden fallen.
    »Sehr schade. Dann hättet Ihr Euch doch ebensogut für mich wie gegen mich verdammen lassen können. Ich gebe zu, ich war ein wenig voreilig auf Eure erste Ablehnung hin, aber – «
    »Ihr konntet von mir nicht erwarten, daß ich Euch bei der Ausplünderung Partestradas behilflich sein würde, General.«
    Pardo zuckte mit den Schultern.
    »Warum nicht?«
    Damiano holte tief Atem und nahm den flammenden Stab fester in die Hand. Als er hinter sich blickte, sah er nur eine Mauer von Haß, der ihm und dem römischen General galt.
    »Weil einem Mann seine Stadt wie seine Mutter ist.«
    Mit einem Prusten der Geringschätzung und einem Seufzer des Verdrusses ließ sich Pardo wieder in die goldglänzenden Polster sinken.
    »Schon wieder so sentimental.«
    Ruhig und unerschrocken blickte er Damiano mit seinen dunklen Augen an.
    »Narrheit hat Euch verdammt, Delstrego, Narrheit und absurde Vorstellungen. Eine Stadt ist keine

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