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Damon Knight's Collection 06 (FO 12)

Damon Knight's Collection 06 (FO 12)

Titel: Damon Knight's Collection 06 (FO 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Wesen, oder wie auch immer man es nennen mag, uns unsere Pässe zurück und einen Ansteckknopf mit der Aufschrift: Haltet den Mars sauber.
    Ich will nicht weiter von den Schwierigkeiten erzählen, die wir hatten, um das Haus zu finden, den ganzen Mißverständnissen und falschen Hinweisen, denn um ehrlich zu sein, ich habe nicht aufgepaßt. Doch schließlich fanden wir die richtige Tür, und in Anbetracht dessen, daß unser Besuch eine Überraschung sein sollte, hatte ich auch nicht mit einem Empfang am Flughafen gerechnet. Meine Tochter muß trotzdem herausgespäht haben, denn bevor wir noch die Gelegenheit haben anzuklopfen, steht sie schon vor uns.
    »Mutter«, ruft sie, und ihr Bauch sieht sehr rund aus. Sie umarmt und küßt Sadie, die anfängt zu heulen. Als sie sich nach fünf Minuten aus ihrer Umklammerung lösen, wendet sich Lorinda etwas nervös an mich.
    Man mag vieles über mich sagen, doch im Grunde meines Herzens bin ich ein warmer Mensch, und wir sind schließlich Gäste in diesem Haus, auch wenn sie für mich eine Fremde ist. Also schüttele ich ihre Hand.
    »Ist er zu Hause oder draußen im Garten, um neue Blätter zu treiben?« Ihr Gesicht (oder was ich davon durch den Lufterzeuger sehen kann) verzieht sich ein bißchen, doch sie glättet es schnell und legt mir die Hand auf die Schulter.
    »Mor mußte fort, Daddy – etwas Wichtiges kam dazwischen –, doch in einer Stunde oder so wird er zurück sein. Kommt, laßt uns ‘reingehen.«
    Tatsächlich gibt es nichts Merkwürdiges oder auch nur Interessantes an dem Haus. Es hat Wände, einen Flur und ein Dach, und ich bin froh, sogar ein paar bequeme Stühle zu entdecken. Nach der Reise, die wir gerade hinter uns haben, setze ich mich erst einmal hin und erhole mich. Ich bemerke, daß meine Tochter einige Schwierigkeiten hat, mir direkt ins Gesicht zu sehen, und das ist auch recht so. Es dauert nicht lange, und sie und Sadie sprechen über Schwangerschaft, Gravitationsübungen, Wehen, Krankenhäuser, Formulare und Schlaftraining. Ich fühle mich überfordert und beschließe, in die Küche zu gehen und mir etwas zu essen zu machen. Ich hätte sie um eine Kleinigkeit bitten können, doch möchte ich ihr erstes Gespräch nicht unterbrechen. Sadie läuft auf vollen Touren und unterbricht jeden Satz viermal, was genau ihrem Verhalten zu Hause entspricht – das Ziel meiner Tochter ist es, einen Satz zu Ende zu bringen. Wenn Sadie nur eine Sekunde zögert, schlägt Lorinda zu. Ein vollwertiges Knockout mit Sadie als Sieger ist dann erreicht, wenn es meiner Tochter eine Woche lang nicht gelingt, einen Satz zu Ende zu bringen. Manchmal kann ich verstehen, warum sie zum Mars ging.
    Nun, wie dem auch sei, auf dem Höhepunkt ihres simultanen Monologes gehe ich still in die Küche, um zu sehen, ob ich irgend etwas finde. (Mors Rippchen, in Plastik gewickelt? Ob er sich tatsächlich regeneriert? frage ich mich. Versteht Lorinda wirklich ganz, wie er funktioniert, oder wird sie eines Tages Spargelomelett aus einem seiner Anhängsel machen, nur um feststellen zu müssen, daß dieser Teil nicht nachwächst. »Oh, es tut mir so leid«, wird sie sagen. »Kannst du mir jemals verzeihen?«)
    Der Kühlschrank, ebenso veraltet wie ein irdischer, ist gut ausgerüstet – Früchte, Steaks, wie es scheint, kleine kükenähnliche Dinger, die vielleicht auch verkümmerte Tauben sein mögen. Da ist eine Schale mit einer braunen, cremigen Masse – ich kann mich nicht einmal dazu zwingen, daran zu riechen. Doch wenn man Hunger hat, denke ich. Das Rumpeln in meinem Bauch ist ein Symptom dafür, wie väterliche Liebe allmählich säuert.
    Ich gehe ins Schlafzimmer. An der Wand hängt ein großes Porträt von Mor – oder vielleicht ist es auch einer seiner Vorfahren. Stimmt es, daß Marsmenschen an Stelle des Herzens ein birnenförmiges Loch haben? Auf der Erde geht das Gerücht, daß alternde Marsmenschen an den Rändern braun werden, wie Kopfsalat.
    Etwas liegt auf dem Boden, und ich bücke mich danach und hebe es auf. Ein Stück Stoff – zu Hause hätte ich gedacht, ein Männertaschentuch. Vielleicht ist es auch ein Taschentuch. Vielleicht erkälten sie sich genauso wie wir. Sie fangen sich Bazillen ein, der Lebenssaft steigt, um die Infektion zu bekämpfen, und sie haben ihre Staubgefäße aufzublasen. Ich öffne eine Schublade, um das Stück Stoff hineinzutun (ich bin ein ordentlicher Mensch), doch als ich sie zumachen will, klemmt etwas. Ein anderer Gegenstand, den ich nicht

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