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Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Titel: Damon Knight's Collection 10 (FO 19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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sich auf einem Pulverfaß und das seit mehr als einem Jahr. Kriegsrecht in Spanien, Portugal und Israel, fast im gesamten Mittleren Osten. Aus China sickert nicht das geringste durch. Japan von Streiks und Unruhen zerrissen, im Moment lückenlos abgeriegelt. Nichts dringt mehr nach außen. So geht es überall. Absolute Nachrichtensperre. Reisen nur in dringendsten Fällen. Frankreich hat seit mehr als einem halben Jahr sämtliche Grenzen geschlossen. Die Beschränkungen sind stärker als zur Besatzungszeit. Das gleiche gilt für England. Kanada hat zum ersten Male in der Geschichte Ein- und Ausreiseverbot erlassen, ebenso wie Mexiko. Die UNESCO empfahl all diese Maßnahmen, angeblich, um die Epidemien einzudämmen. In Wirklichkeit jedoch, um die steigende Sterblichkeitsziffer geheimzuhalten. Und alle leben in Panik, befürchten, daß als nächste sie an der Reihe sind. So muß es während der Pestausbrüche gewesen sein. Ummauerte Städte, Angst. Wenn Sie Ihre Story jetzt loslassen, setzen Sie die ganze Welt in Brand. Es gäbe keine Möglichkeit, die Ordnung in irgendeiner Form aufrechtzuerhalten. Sie wissen, daß ich recht habe. Wir durften nicht zulassen, daß Sie und Boyle weitermachten.“
    Martie erhob sich. „Versuchen Sie mir nicht weiszumachen, daß Sie aus humanitären Gründen handeln! Ich könnte die Beherrschung verlieren.“
    „Es kommt ganz darauf an, wo man steht. Die meisten Menschen mit wissenschaftlich geschultem Verstand begreifen rasch, was wir getan haben, daß es der einzige Weg war. Hätten wir uns an die Öffentlichkeit gewagt, obwohl mehr als die Hälfte der Menschen genetisch einfach nicht in der Lage ist, das RNA aufzunehmen, dann wäre eine weltweite Katastrophe die Folge gewesen, die zum Untergang der gesamten Menschheit geführt hatte. Regierungen setzen sich aus alten Männern zusammen, Sayre. Alte Männer können keinen Gebrauch von RNA machen. Können Sie sich die Revolution gegen all die Weltregierungen vorstellen, die stattgefunden hätte? Es wäre ein heilloses Chaos entstanden. Das haben wir verhindert.“
    „Ihr habt euch zu Richtern über Leben und Tod gemacht, merzt alle aus, die das Mittel nicht vertragen …“
    „Ausmerzen? Wir haben die gesamte Darwinsche Evolutionsstruktur durch die Einführung von Medikamenten, Transplantationen und lebensrettenden Maschinen in Unordnung gebracht. Wir ließen eine Welt von geistigen und physischen Krüppeln fortbestehen, und jede Generation war noch schlechter auf das Leben vorbereitet als die vorherige. Ich weiß, daß Sie uns für Mörder halten, aber ist es Mord, wenn man einem Diabetiker kein Insulin verschreibt und ihn sterben läßt, damit er seine Gene nicht an die nächste Generation weitergibt?“ Wymann begann auf und ab zu gehen. Er warf einen Blick auf seine Uhr, verglich sie mit der Wanduhr. „Es sind harte Entscheidungen gefallen; es werden noch härtere fallen müssen. Jeder von uns hat jemanden verloren, der ihm sehr nahestand. Conants erste Frau starb. Meine Schwester … Wir sondern die Leute nicht aus, um sie zu töten, außer sie bedrohen uns. Aber wenn sie uns zur Behandlung aufsuchen, und wir wissen, daß es hoffnungslose Fälle sind, dann lassen wir sie sterben.“
    Martie befeuchtete seine Lippen. „Hoffnungslos! Sie meinen sterblich, mit Halsschmerzen oder einer Blinddarmentzündung, vorübergehende Dinge, die Sie heilen könnten.“
    „Das sind jetzt hoffnungslose Fälle, Sayre. Sie sterben nach und nach. Sterben vom Tag ihrer Geburt an. Wir verlängern ihr Leben nicht.“
    „Neugeborene – hoffnungslos?“
    „Würden Sie verlangen, daß Leute, die schwachsinnig auf die Welt kommen, fünfzig oder sechzig Jahre in Irrenanstalten gepflegt werden? Wenn sie sterben, lassen wir sie sterben.“
    Martie sah die anderen Ärzte an, die bis dahin geschwiegen hatten. Seit sie hereingekommen waren, rührten sie sich nicht von der Stelle. Er wandte sich wieder Wymann zu. „Sie haben mich rufen lassen. Was wollen Sie?“
    „Ihre Mithilfe. Wir brauchen Leute wie Sie. Vierzig Prozent der Bevölkerung, wahllos zusammengewürfelt – das bedeutet, daß es uns an qualifizierten Kräften fehlen wird, um die Forschung weiterzuentwickeln und die Ergebnisse dieser Forschung in allgemeinverständlicher Sprache auszudrücken. Die gleiche Art von Arbeit, die Sie jetzt tun. Oder, wenn Ihnen das lieber ist, ein Wechsel. Aber wir werden Sie brauchen.“
    „Sie meinen, ich werde während der nächsten zwanzig Jahre keine

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